100 Russen, dumm wie...
Schimpfwort, wurde trotz Deutsch - Sowjetischer
Freundschaft oft gebraucht.
100 Tage Regel
als Sprutz durfte man die ersten 100 Tage der Dienstzeit außerhalb der
offizielle Nachtruhezeiten nicht im Bettliegen. Eigene Erfahrungen bei
Zuwiderhandlung: Tagelange Beschäftigung im Außenrevier (Umgrabungs
Übungsstrecke) Nie wieder hatte ich später so oft Kontakt mit dem gemeinen
Feldspaten!
213
Grenzdurchbruch, im Rahmen der internen Kommunikation. Bei Beschädigungen an
Grenzanlagen wurde z.B. "Verdacht ~" gemeldet (nach § ~ des StGB der DDR,
"ungesetzlicher Grenzübertritt").
236+h
noch 236 Tage und Stunden bis zur Entlassung
1000- Tage- Dieb
Die Unteroffiziere auf Zeit wurden auch so
genannt, weil sie Ihrer eigenen Lebenszeit 1000 sinnlose Tage stahlen.
1000-Tage- Diener
3-Jähriger
1330 (sprich: dreizehn
dreißig) Postleitzahl von Schwedt (Militärgefängnis). Deshalb wurde auf
dem Maßband die 133 mit Gitterstrichen bemalt.
die 2000 , 2000er,
V zwotausend Staatssicherheitsdienst
AA
Armeeangehöriger "Ich beneidete sie, die ~ der höheren Dienstgrade, nicht;
nein, ich beneidete eine alte Frau, die, von mir aus gesehen hinterm
Stacheldraht zur Kaufhalle schlurfte, beneidete sie unsäglich um das magere
Gefühl der Freiheit, welches sie auf ihrem Weg zur Kaufhalle vielleicht
beschimpfte; sie ahnte nicht, was es, sobald es fehlte, bedeuten konnte"
A und U
Ausgangs- und Urlaubssperre .
"Das mit dem Urlaub gehr klar , dieses
Jahr nicht ... " (
www.Peters-ada.de )
A-Combo
Ausbildungskompanie
Aal
Halbjahresrang 1. Diensthalbjahr
Aalglocke
kl. Angelglocke zum Nachtangeln speziell für Aale, womit
ältere DHJ nach den Glatten (Aalen) klingelten.
Ab der Fisch! s.:
"Mach' den Fisch!"
'ab in die Sonne'
Entlassung
abducken, sich siehe
verpissen
Abfahrt Grün 1)
provokative Aufforderung zu Verschwinden, Affront und Mutprobe
Symbolische Aufforderung, an Vorgesetzten gerichtet, der verschwinden soll,
ggf. samt seinen Anweisungen oder Befehlen: Bei Spindkontrolle wird eine auf
Grün gestellte brennende Signaltaschenlampe ins Wertfach gestellt, die dem
Spindkontrolleur signalisiert, er möge "abfahren".
2) Verweigerung von
Aufträgen, Anweisungen und Befehlen.
Abfahrtskelle 1)
EK Löffel 2) "echte" Abfahrtskelle für kleine Eisenbahner m. am
Stiel angebrachter Pfeife. Die ~ wurde hochgezeigt, "Abfahrt!"
gerufen und getrillert.
Abgang
Allein den E's vorbehaltenes Tabuwort.
Abgangsrauchen
alle verfügbaren E's eines Jahrganges treffen sich im kleinsten Zimmer der
Kompanie, Ritzen, Türen und Schlüssellöcher werden abgedichtet, Kaffeevorräte
und Wasser eingelagert. Es werden einen Nachmittag lang Zigarren geraucht.
Nichtraucher durften Karo rauchen.
abkeimen
ruhen, sich unauffällig machen
abkeulen
rückgängig machen längerer Dienstzeit, Gab Ärger, wurde aber von den
GWD'lern hoch anerkannt.
wenn jemand nicht mehr die Zeit dienen wollte bzw.
konnte, f. die er sich ursprünglich verpflichtet hatte. Z.B. wurden viele
Jungen im Alter von 15/16 Jahren dazu 'überredet', sich f. einen militärischen
Beruf zu entscheiden. Meist haben sie dann erst hinterher festgestellt, dass
es nicht die Erfüllung dessen war, was man ihnen versprochen hatte. Außerdem
war der Druck, unter den man von Lehrern und Wehroffizieren, die an die
Schulen zum Rekrutieren 'geeigneter Bewerber' kamen, meist unerträglich,
sodass dann viele ihre Unterschrift unter eine Verpflichtungserklärung
geleistet haben.
Abknicken
plötzliches Einschlafen
abknien sich ausruhen (stammt vom Knien in der Antreteordnung, wenn
einem vom stundenlangen Stehen schlecht wurde)
abkohlen
sich zu weniger/kürzerer Dienstzeit entschließen und dies auch durchsetzen.
abkotzen wenn jemandem etwas nicht gefällt , er
ist am abkotzen
abmasten abruhen
abmumpeln abmunitionieren
abruhen ruhen
abschüsseln Toilettengang
Abschuss Ejakulation
abseilen, sich s. unauffällig entfernen.
Absitzen Gegenteil zu "Aufsitzen"
Abteilung 2000 Stasi-Abt. der NVA zur milit. Abwehr, eigenes Dienstsiegel.
Abziehen Durch das haeufige Bohnern des Linoleums in Soldatenunterkuenften,
entstanden dunkle Raender. Diese waren durch 1. DHJ mittels Rasierwasser oder
Rasierklingen "abzuziehen", auch mit Koppelschloss sehr beliebt,
Acker militärisches Übungsgelände sowie der
Aufenthalt auf diesem ("Nächste Woche schon wieder drei Tage ~!")
ADS
Alarm-Dienstbereitschaft der LSK,
Affe Sturmgepäck; Uniformpaket
"Die FDU Winter wurde wie folgt verpackt und auf dem Spind abgestellt:
Auf die offene Jacke wurde die Schutzanzugrolle gelegt
(Griff nach oben), darunter die zusammengerollte FDU-Hose . Dann wurde die
Jacke zugeknöpft, die Ärmel auf den Rücken gefaltet und dann das Tragegestell
herumgelegt. Das ganze Ding saß auf dem Schrank und im Alarmfall trug man das
Gebilde wie einen Koffer zum Park und zog es dort über die unbequeme DU
Winter."
Affenschaukel
1) Schützenschnur
2) bei Offizieren die Offizierschnüre, die über die rechte Schulter getragen
wurde,
Aggi,
das Anlassaggregat auf LKW W50,
AFU
Altfunker Funker des 3.DHJ,
Akute,
die ~ "Aktuelle Kamera", Taegliche Nachrichtensendung des 1. Programms
des DDR-Fernsehens (19.30 - 20.00 Uhr), Pflicht fuer alle Soldaten und
Unteroffiziere.
Alarmbett behefsmässiger Bettenbau nach Alarmierung
Alk Schnaps
Alkbüchse Kg-Büchsen Ananas, Pfirsich o.ä.. am besten m. Stückchen im
Deli gekauft und so präpariert: Etikett (meist nur an Nahtstelle verklebt)
vorsichtig ablösen. Mit Dorn (NICHT Bohrer, wg. der Späne) am oberen Dosenrand
im Bereich, den das Etikett bedeckt, an 2 gegenüberliegenden Seiten ein 2-3 mm
und ein ganz kleines Loch eindrücken. Aus größerem Loch Fruchtsaft ablassen
(kleines Loch dient zum Luftausgleich). Durchs größere Loch mit Trichter
hochprozentigen Schnaps abfüllen. Kleines Loch dabei immer mit den Fingern
zuhalten und nur öffnen, damit was nachfließt. (Stolitschnaja, Lunikoff oder
Wyberowa 40%; besser Obstwasser 45% oder Primasprit 95%). Als es gegen Ende
der DDR keinen Primasprit mehr gab, besorgten wir uns über Kumpels aus Schwedt
aus Polen den 95% oder den Hunter Wodka 45%. Kumpels von mir erlebten die
Wende als Spaten bei der NVA und wurden auch versorgt:-). Ca. ½ l passte in
die Büchse. Das große Loch mit Tesa zukleben und zuerst (Büchse so legen, dass
keine Flüssigkeit ans Loch kommt) das winzige Loch verlöten. Natürlich nur mit
Kolophonium, nicht mit aggressiven Flussmitteln! Dann das größere Loch
zulöten. Zuvor mit Nagel oder Pinzette die mit dem Dorn eingedrückten
Blecheckchen vorsichtig schräg anknicken, damit kein Lötzinn ins Loch fällt,
(was sicher nicht gestört hätte). Lötstelle mit (Nagel) Feile glätten, Etikett
sauber drumkleben, fertig war die ~.
der
'Alte' Kompaniechef,
Alter 3. DHJ (GWD) oder 6. DHJ (UAZ)
Amplitude eine Flasche Schnaps
Ampulle Schnapsflasche
Anklopfen Angewohnheit der Soldaten/Uffz. vor
Betreten ihrer eigenen Stuben, um darauf aufmerksam zu machen, dass keine
Gefahr f. die UFOS ( siehe hier ) o.ä. Gerätschaften besteht der
darin Befindlichen besteht (d.h. ein Öffnen der Stubentür ohne vorheriges
Klopfen bedeutete also in jedem Falle Gefahr!).
Anschnitt s. Bandmaßanschnitt
anwecken Wecken des Aufzuges für die nächste Grenzschicht. Der GUvD
musste eine Stunde vor Aufzug mit einer Liste durch die Zimmer schleichen,
durfte nur die betroffenen Glatten wecken, die Frühstück 'ranschafften und
später selbst die betroffenen E's weckten.
anzischen jmd. ~, Worte mit Zischlauten benutzen. Dem EK
gegenüber tabu .
Da der E sich in der letzten 'abkühlenden' Phase seiner Armeezeit begriff, war
der Bereich niederer Temperaturen sein Privileg. Alles was mit Hitze in
Zusammenhang gebracht werden konnte, eben auch an zischende Verdampfung
erinnerndes Geräusch, wurde als Provokation empfunden.
Äpfelpflückerhose abfällig für Reithose der länger dienenden BU ,
Offze
arme
Jacke Halbjahresrang, 2. Diensthalbjahr, Grundwehrdienst
Armeerundschau Illustrierte f. Armeeangehörige.
Ari Artillerie
Arsch
1.) Da platzt mir doch gleich der ~! Ausdruck höchster Verärgerung
2.) Sich ein zweites Loch in den~ freuen
Ausdruck äußerster Freude; Fr 3.)
aufreißen bis zum Stehkragen leere
Drohung . den~ warm machen jmnd. Stress machen
, Schütze 6.) den~ bis zur Halskrause aufreißen (sich oder den
anderen?) 7.) dem geht der ~ auf : Er hat gewaltig Schiss.
-
8.) mehr Tage am ~, als Haare am Sack
gemünzt auf Tagesäcke
Arschfickerleisten, 'Urschfuckerleisten' Koteletten; beim Morgenappell:
'Wollen sie sich Arschfickerleisten wachsen lassen? Marsch, ab, rasieren'
Arsch hoch binden : Druck machen , bestrafen
ASV
Abk.: Armeesportverein,
Asche abschätzig "NVA"
Aschenbecher leeren Fand der Spieß beim Stubendurchgang oder sonst
irgendwo einen vollen ~, wurde dieser ins nächste Bett ausgeleert.
Atemschutzmittel Schutzmaske
Atombrot dauerhaftes Brot, "normales" Brot,
offensichtlich in Konserven-Blechdose, ca. 1l, gebacken. - Hersteller
unbekannt. Ob essbar, war heiß umstritten; gab es am
Komplekte
- Tag. Me Nur essbar, wenn
in der Pfanne mit etwas Butter gebraten. Konnte man würzen wie ein Steak. Ohne
Behandlung zwar genießbar, führte nicht zum sofortigen Tod, bereitete aber
zumindest mir heftige Magenschmerzen. Das Zeug hat sein Volumen im Mund beim
Kauen etwa verdoppelt und im Magen noch mal. Eigentlich eine geniale
Eigenschaft. Man hatte eine Scheibe gegessen und war satt. Allerdings lag das
Zeuch auch wie ein Stein in Magen. Rb, In der
Büchse gebackenes (übrigens gut schmeckendes) Komplektebrot, mehrere Jahre
haltbar.
Atomino 1) s. Ufo (II) 2) Oberoffizier chemischer Dienst, Maxwell,
sog., wg. pyromanischer Neigungen, spielte gern mit gelierenden Brennmassen,
hat auch mal das Bugrad eines Vögelchens angebrannt.
Atom-Keks eiserne Ration
Keks-Packung mit EVP (45 Pf ?), "Hansa-Keks", VEB (...?)
Grabow. Staubten beim Zerbrechen und im Mund. Gab es am Komplekte-Tag sowie
auf Übungen . Me Das ist wie Kekskomprimat bei
der Fahne" gilt mitunter als geflügeltes Wort f. etwas, das sich beliebig
ausdehnt. Arbeit zum Beispiel. Kt
Besonders wichtig zur Keks
- Prüfung. Waren, im Stahlhelm mit Wasser angesetzt, vom Kandidaten
auszulöffeln .
Atze kräftig gebauter Kerl,
Aufführender Erfahrener E, der die Posten zum Wachabschnitt bringt und
die Postenablösung vornimmt.
aufkeulen sich Nachschlag holen; ne Tüte Tage mehr: zu länger
verpflichten
Aufklatscher Aufklärer , Fallschirmspringer ,zu
Manövern hatten die ~ "immer" den Auftrag uns die Waffen wegzunehmen, während
wir an unserer Technik warteten. (Technische Wartung - das Warten der Technik,
für uns mit dem Wortsinn des Wartens an der Technik)
aufkohlen sich zu mehr/längerer Dienstzeit "überreden" lassen,
aufmumpeln aufmunitionieren
Aufsitzen Besteigen des oberen Bettes durch das 1.
DHJ (Panzerbesatzungen). Dabei durfte der Fuß nicht das untere Bett beruehren.
Aufstehen, schnelles ~ Gefechtsalarm
Aufzug Wache Schicht (4x 2 h),
Augen-
und Rückenpflege ungestört, in Ruhe gelassen sein,
Ausgang Erlaubnis, die Kaserne nach Dienstschluss
zu verlassen, meist nur bis 0:00 Uhr
"Seitdem A. in der Kirche einen wohlmeinenden Spruch "Unsern ~ segne Gott"
gelesen und empfangen hatte, ereilte auch mich, gelegentlich, um mich zu
überzeugen von der Existenz Gottes, des Zufalls, der Segen eines ~s...",
Ausgangslage Alarmentwarnung,
Ausgangsmieze Freundin
Ausgangskontrolle Kontrolle vor dem Ausgang, ob die
Anzugsordnung, Rasur und Haarschnitt in Ordnung sind. Fand auf der Kompanie
statt, konnte aber auch zusätzlich am KDL, bzw. von der Militärstreife
durchgeführt werden.
Ausgangssperre Hatte man in seinem Strafregister
z.B. eine offene AV außer der Reihe, wurde man mit ~ belegt. Wollte man wieder
ausgangsberechtigt sein, waren die offenen AV's schnell wie möglich
abzuarbeiten. AV's konnten nur abgearbeitet werden, wenn man keinen Dienst,
Bereitschaft oder Wache hatte. ausgeprägte Geschwindigkeit
euphem. f. etwas ganz langsames... "Die Kompanie trat mit ~ an"
Außenrevier Außenanlagen; auch: Befehl, das Außenrevier zu reinigen,
Außenreviereinsatz Schikane. Springer
nach Übungen ins Außenrevier schicken, wo sie die Komplekte-Konserven, die
ständig aus den Fenstern geworfen werden, mit Stahlhelm und Vollschutz
aufsammeln müssen
AV
Arbeitsverrichtung
AV
außer der Reihe Bestrafung f. geringfügige Vergehen. Eine ~ waren meist 2
Stunden. Konnte z.B. Rasen mähen oder Küchendienst oder sonst eine sinnlose
Beschäftigung sein.
A-
Zug Ausbildungszug
"Grundausbildungszug in den ersten vier Wochen nach der Einberufung".
BA-Appell den Inhalt des Spinds in die Zeltplane kippen und mit dem
Bündel zum Appellplatz latschen, dort wurde in stundenlanger Zeremonie jedes
Stück auf Ansage hochgehalten, anschließend Schrank wieder einräumen und
BA-Stunde (Putz + Flick),
BA-Bunker Lagerhalle für Bekleidung und Ausrüstung des Regiments
BA-Kammer Aufbewahrungsort f. Bekleidung und Ausrüstung
BA-Mensch, BA-Bulle Verantwortlicher f. BA, vom Spieß dazu verdonnert
Banane, mach ~ Aufford.: Beeil dich
Bandmaß Zeitmessgerät
"Das ~ hatte eine Länge von 150 cm. So wurde also jeden
Abend 17:00 Uhr (Dienstschluss) ein Tag abgeschnitten. Diese ehrenvolle
Tätigkeit durfte ein Dienstgrad-jüngerer ausführen. Verstand man sich mit
Vorgesetzten, haben auch diese es manchmal gemacht. Mit Beginn des letzten DHJ
wurden durch die Entlassungskandidaten die Maßbänder eigenhändig angemalt. Die
133 galt f. den Armeeknast (Gitter). Das ~ bewahrte man in seinem
Maßl-Behälter auf. Da das Tragen von ,~n verboten war, hatte man zwei. Ein G-
(Gefechts-) und ein LG - (Lehrgefechts-) Maßl. Das LG-Maßl wurde täglich bei
sich getragen und wurde, wie beim Coltziehen, auf Schnelligkeit vorgezeigt".
Jk
Nicht selten benutzten Berufsunteroffiziere ebenfalls
~e. Diese durften allerdings nicht bemalt sein. Die Ziffern standen hier fuer
die Monate bis zur Entlassung. EK's konnten auf der hohen Tageszahlen beim
Anblick dieser Baender erblinden . Ug
" Wichtigster Ausweis des
Entlassungskandidaten ist sein Bandmaß. Das Abschneiden einer Zahl kommt
gleich dem Streichen eines Tages vom Leben. Selten wünscht man sich so schnell
über Wochen und Monate hinweg wie während des Wehrdienstes. Das tägliche
Abschneiden vom Band einer ungeliebten Zeit. Nie wieder möchte man schneller
das Band des eigenen Lebens kürzen. So wird dieses nummerierte Band, sonst ein
Längenmaß, zum Maß für verlorene Tage. Jeder Tag hat eine Farbe oder ein
geheimnisvolles Symbol. Immer wieder kehrt einmal im Monat rabenschwarz der
Tag der Einberufung zurück."
"Hundertfünfzig Zentimeter gleich hundertfünfzig Tage bis zur Entlassung.
Wird das B. kürzer und kürzer, halten sie es heimlich hinter dem Rücken der
Offiziere hoch, wie um diese zu verhexen und murmeln dabei: Das Schwein hat
noch viertausend Tage, viertausend! Ich fasse es nicht! Sie kehren das System
um und spielen dem die Würde zu, der bald nach Hause gehen kann "
~anschnitt feierlicher Ritus f. den Beginn der letzten 150 Tage, reich
ausgeschmückt, der Spritzer hatte ihn auszuführen unter der Formel
"Ich bin ein armes Spritzerschwein
Und schneid dem E sein Bandmaß ein." Cw
* Alle Sprutze wurden mit einem Hocker, in frischer Unterwäsche und mit
Tragegurt, Koppel und 2 Stahlhelmen auf dem Flur einfinden. Dann durften sie
sich auf den Hocker stellen. Ein Stahlhelm mussten sie aufsetzen, der andere
wurde am Maßband des E's befestigt. Dann wurde dem Sprutz eine brennende Kerze
auf dem Stahlhelm befestigt, wenn die ganze Flur fertig war wurde auf ein
Signal hin von den E's das Maßband angeschnitten und alle daran befestigten
Stahlhelme sausten auf den Fliesenboden und es gab einen mordsmäßigen Bums.
Jetzt mußte der Sprutz dem E Meldung machen und danach gab es 0,3 l
Hochprozentigen auf Ex, ich war so breit, dass ich 'nen Abgang gemacht habe.
~sektflasche
Die Bandmaßschnipsel wurden nicht weggeworfen, sondern säuberlich auf eine
Sektflasche geklebt, welche am Entlassungstag geleert wurde.
~
verbrennen Die letzten 10 Tage wurde nicht mehr
abgeschnitten; das Bandmaß wurde feierlich verbrannt mit Fete; danach ließ
sich der E nur noch mit Herr anreden. Den Bandmaßbehälter bekam der Vize des
Vertrauens. Ich selbst war, als ich noch 6 Tage hatte, mal in Berlin
unterwegs. Degradiert und als E natürlich ohne Vizeknick, hätte man mich mit
einem Glatten verwechseln können. Auf dem Alexanderplatz wollte mich ein 2 DHJ.
einer anderen Waffengattung (wohl rot ARI) belobigen. Zeigte mir seine Trommel
und faselte etwas von 180 Tagen. Blick zur Sonne usw. Ich darauf bloß: "Alter
pass auf, das Du Dich mit dem langen Gerät nicht versehentlich aufhängst. Und
bleib mir vom Hals mit der heißen Tageszahl. Ich hab noch 6 Tage mein Freund."
Da zog er Leine, ohne ein Wort zu sagen.
~
wippen Ritus
Dazu benötigte man ein Maßband aus Textil - die neueren
aus Plaste sind dazu ungeeignet. In einem aufwendigen Verfahren (der E hat
dafür Zeit und Muße) wird eine Seite des Maßbandes mit Nitrofarbe mehrlagig
gestrichen, nach entsprechender 'Reife' zusammengerollt, weiter "gereift" und
ergibt dann ein zur Aufwickelachse sehr elastisch federndes Maßband, was man
wie ein Jojo auf und nieder wippen kann (oder Tagesäcke damit beschnippsen
kann). Die Federwirkung lässt natürlich mit fortschreitender Beschneidung
nach.
~
zeigen Es ging eine ungeheure Faszination davon aus, das Ende des
Bandmaßes zwischen Daumen und Zeigefinger zu halten und "die Nuss" aus der
Rest-Hand fallen zu lassen oder ihr sogar noch Schwung zu geben. Besonders
befriedigend, wenn man jemand sieht, der an etwas anderes denkt und ihn
anschreit "Hey" (in einer ganz speziellen Tonlage, so dass man sofort hört,
was jetzt kommt) und in dem Augenblick, wo der andere hinschaut schon das
Bandmaß auswirft. Der Vize darf sein (unangeschnittenes) Bandmaß keinem E
zeigen. Ich tat es einmal; wurde nicht als Spaß aufgefasst. Auch gut: Einfach
irgendeine Tür aufreißen und "sein ~ ", also es irgendwie hineinschleudern.
(Es war Kult. "Madonna" ist Abwaschwasser dagegen.)
Batzen 1) Linienoffizier, Fr;
Berufsoffizier, der einen riesigen Batzen an Tagen zu dienen hat.
2)
Fla-Raketen-Leute
Batzenkueche Offiziersspeisesaal (Offiziersmesse, Offizierskasino)
fuer die ich mit tropfendem Zahn mehrmals Rumpsteaks servieren musste. Wir
hatten keine Ordonnanzen, bei uns servierten die Kuechenbullen bzw. die grad
zur Kueche verheizten Glatten selbst, bzw. die Batzen holten sich ihren Fraß
an der Theke. Die hatten weiße Tischdecken, Blumen auf dem Tisch und
vernuenftiges Besteck.
Bärenvotze So hieß die Tschapka, die (russische)
Wintermütze mit Ohrenklappen. Nachdem sich meine sensiblen Ohren an diesen
vulgären und harten Begriff gewöhnt hatten, drehte ein Kumpel eines Tages das
Wort spontan wieder anders herum in eine zwar bis dato neue, aber eigentlich
einfachere Form: Bärenmütze! Es war lustig (ich lache noch 25 Jahre danach),
wie er aus dem Stegreif eine erträglichere Variante für das Unerträgliche
erfand. (Ich erwartete das Wort jeden Augenblick und verzog schon das Gesicht.
Er sah das, empfand genauso, und ich sah, wie er ein Worte suchte, denn er
hatte "Bären" schon ausgesprochen.) So haben wir uns gegen die Zumutungen
dieser brutalen Sprüche ein bisschen gewehrt. Obwohl ich jetzt noch lachen
muss, kann ich nur vermuten, warum es lustig war. Sicher: Der allgegenwärtige
Seelenstress befördert den befreienden Lacheffekt. Hier war es zusätzlich
vielleicht: ~ kommt sicher durch die "äußere Ähnlichkeit", während Bärenmütze
ja vorstellen lässt, der Bär selbst hätte diese Mütze gerade so, wie wir sie
vor uns gesehen haben, auf dem Kopf, es wäre also die Mütze des Bären. Eine
kulturvollere Metapher, aber auch die Metapher wurde verändert und
vereinfacht. (Eine naturalistische Vorstellung war einfach schwierig; eine
Assoziationsleistung zu einem nicht vorhandenen - und nicht mal "schönen" -
Bild war gefordert.) Vielleicht trug auch die klangliche Ähnlichkeit von Votze
und Mütze zum Erheiterungseffekt bei. So hatten wir für die verbleibenden
langen Jahre einen schönen Begriff, der uns nicht ausgrenzte, uns aber auch
unsere Würde ließ; ich habe nie wieder das Wort in den Mund genommen.
Bau Arrest
BB-Akte Grüne Karteikarte f. Belobigungen und
Bestrafungen. Sie wurde fuer jeden Armeeangehoerigen gefuehrt.
BC
Batteriechef
Befehl
M Zettel, der einem bei der Entlassung aus den GWD
in die Hand gedrückt wurde. Auf Anruf, Stichwort in den Medien ö. ä. hatte man
sich sofort beim darauf angegebenen Sammelpunkt zu melden. Ansonsten Zuführung
durch die VP. Diese Mobilmachungsübungen (ca.14-21 Tage) fanden i.d.R einmal
im Jahr statt
belasten "Willste mich belasten? Hier steht der E!" jmnd. eine Arbeit
aufbürden.
Bello
10 kg Vorschlaghammer;
für Kettenwechsel u.a. Arbeiten am Panzer - gehörte auch
zur Ausrüstung von Funk- und Richtfunkstellen, f. Antennenaufbau
Belobigt mit einem Blick in die Waffenkammer , die Waffenkammer war
durch ein zusätzliches Gitter verschlossen und die Tür war aber manchmal auf.
Man konnte reinsehen, aber nicht hineingehen. Hatte was Besonderes, Absurdes,
was den Erfinder dieses Spruches gereizt haben muss.
Belobigung Foto vor der Truppenfahne - Prädikat 'Besonders wertvoll',
Belobigung außer der Reihe: Maßband zeigen, um die
Sprallen zum Kotzen zu bringen, auch "Blick zur Sonne"
Berechtigung Kam man als Glatter in sein neues Zimmer, war f. die meisten
Gegenstände (Bett, Hocker, Tisch) eine ~ zu machen, (wie beim Führerschein).
Bereich, das ~ Die NVA-Grammatik. Ewig saß ich mit meinen Leuten an, für
die das Wort ~ (Posten~, Unterkunfts~, Einzugs~ etc.) SÄCHLICH war! Es klingt
mir noch jetzt in den Ohren: "Das Posten~ ist unter keinen Umständen zu
verlassen!" Da half kein Hinweis auf die DV (in der es richtig stand) - da war
man sowieso gleich der Professor ...!
Bergfest Erst nach Erreichen der Hälfte der Tageszahl wurde aus dem Zwipi
der Vize. Der E kümmerte sich dann fast nicht mehr um die Glatten sondern sah
nur zu, sich zu verpissen.
Berghochbremser jmnd. der sich ungeschickt anstellt
Bermudadreieck In Abhaengigkeit von der Bauweise der
Unterkuenfte z. B. der Bereich Toilette, Waschraum und Trockenraum, die
gegenueber lagen.
Beschäftigungstherapie Revierreinigen
Besenparade Wenn die Glatten der A-Combo Maxwell nach Müncheberg kamen,
hängten die Zwipi die Schrubber aus dem Fenster, damit klar war, wer jetzt
hier "Wärme macht".
Bettberechtigung Initiationsritus
Um die Dienstzeitälteren in ihrem Schlaf nicht zu
stören, mussten der Glatte, stets so leise wie möglich in sein Bett steigen.
Da Glattenbetten immer oben waren, bedurfte das vieler Übung. Die EK's hängten
Glöckchen an das Bettgestell, dann musste der Glatte hinein klettern, ohne
dass sie läuteten.
B-Krad Abk. f. Beiwagen-Krad; in Frühzeit der NVA,
Blanko "B.s konnte man immer gebrauchen. Das waren abgestempelte
Urlaubsscheine, die man selbst unterschrieb und mit denen man das Regiment
dann verlassen konnte. Selbst die Kontrolle einer Streife konnte einem da
nichts anhaben. Das einzige Problem war, dass man nicht in der Urlaubs- oder
Ausgangsliste des Bataillons stand, also eigentlich im Kompaniebereich zu sein
hatte. Wenn diese Abwesenheit herauskam war dies mindestens ein BV. Ein B.
bekam man unter Freunden, aber auch für Gegengaben. Ich besorgte mir die
meisten im Tausch gegen Lizenzplatten (von Westgruppen) die in der DDR immer
sehr begehrt waren."
blau
Symbolfarbe f. kalt= 3.DHJ, 'der EK ist abgekühlt,
dass er friert'.
Blaue
Welle Blauer Würger , Alkoholsorte
Blauen, die guten,
bezog sich auf die jeweilige Waffengattung, zu erkennen an den Farbumrandungen
der Schulterstücke auf der Parade-/ Ausgangsuniform.
Blau: Luftwaffe
Rot : Raketen
Gelb: Funker, usw.
Jeder nahm natürlich f. sich in Anspruch, seine
Waffengattung sei gegenüber jeder anderen, etwas besseres. In meinem Fall
(Luftwaffe, also Blaue Schulterstücke), waren wir natürlich _die Guten_, der
Rest der NVA, eher ... naja. Dies galt natürlich f. jeden anderen ebenso.
Besondere Anfeindungen gab es, waren mehrere verschiedene 'Farben in einem
Objekt stationiert. Mann, flogen da manchmal die Fetzen!
Blauer
Klaus wg. des blauen Etiketts. billiger, klarer
Schnaps
Blauer
Würger Alkohol (s. 'blauer Klaus')
Marke "Klarer Juwel", "Kristall Klarer". Mischung, die
einem mit Club Cola auf Discos als Long Drink untergejubelt wurde. Es soll
Leute gegeben haben, die haben dieses Zeug pur getrunken... Ag, Ug;
(zumindest im Nordosten d. DDR Klarer aus der Brennerei
Richtenberg, sog. Richtenberger) Fr; Manchmal
haben wir gar nicht angefangen in der Unterkunft zu trinken, wenn nicht pro
Mann wenigstens eine Pulle da war - halb besoffen ist weggeschmissenes Geld.
Heute, nach 17 Jahren, wird mir immer noch schlecht, denke ich an das Zeug.
Rda: Kaufst du mehr als drei Flaschen auf einmal, kriegst Du gleich 'n
Blindenhund mit dazu.,
blaues
Wattebällchen Pilot
"Es hieß "Flieger, Flak und Feuerwehr war'n noch nie
beim Militär", und so waren wir Flugzeugführer in den Augen der Techniker
diejenigen, die bevorzugt, verhätschelt und betätschelt wurden, die keine
Gewaltmärsche antreten brauchten (was für ein Irrtum), die beim Essen zu
bedienen waren und die sich ins DHS verdrückten, wenn irgendwas doofes anlag.
Wir galten in unseren blauen Fliegerkombis als 'in Watte gepackt'."
Blauweißen, den, 'auffem Rücken anwachsen
lassen', ins Bett gehen; von der karierten Bettwäsche,
Blechmarke Erkennungsmarke, s. Hundemarke
Blick
zur Sonne 1.) Belobigung,
2.) Maßband ausrollen,
blickig sein ausgebufft sein, den Überblick haben. Höchstes Lob des
E oder Vize an den Glatten: "Mensch der Glatte ist aber ~!" Ist clever,
verlässlich.
Blindenwasser Alkohol
blockern bohnern. Für das Bohnern wurde
eine Bohnerkeule genutzt. (Metallblock mit einer Bürste dran, recht schwer,
aber gut für den Trizeps.)
BOB Berufsoffiziersbewerber. Sicherste
Methode, das Abitur trotz offenkundig fehlender Intelligenz zu bekommen:
Verpflichtung zum Berufsoffizier, im allgemeinen 15jährigen Schülern durch
Werbeoffiziere abgenommen.
Böcke
schießen ein Offz. ist gemeldet und wird
demnächst eintreffen,
Bodo,
der EK-Schreck Kasernenpoltergeist, Unglücksdämon,
an allem schuld, was Probleme bereitete und die
Entlassung hinauszögerte: Sachbeschädigungen, Unfälle etc.
Bodo
rufen Rache der Glatten Der E lag auf dem Mastbett während die
Glatten den Flur keulten. Nun kam es vor, dass der Glatte mal "gaanz zufällig"
die Gewalt über den Blocker verlor und das mehrere Kilo schwere Gerät an die
Stubentür krachen ließ (Der Flur wurde immer von links nach rechts geblockert).
Da fiel der E schon mal aus dem Bett vor Schreck.
Böse,
das Kompaniechef ("das Böse ist immer und überall")
Bombe
Munibunker. In dieser wasserdichten Munikiste wurde alles zB. Radios,
versteckt. Nie aufgeflogen, da Aufführender oder Wachhabender dicht hielten
und die Brote Muffe hatten, sich nachts an Posten zu schleichen, der am
Munilager mit 2 vollen Magazinen steht.
Bombentrichter eisernes Kasernenbett,
Bomber
bei Panzereinheiten mittlerer Kampfpanzer T-55
Bouletten Berliner
Einwohner,
* Box
1 Toilette, wo Tür und Wände mit Fotos nackter Frauen beklebt waren.
Diente natürlich nur zu einem...wenn es also hieß "Ich gehe auf ~" wussten
alle Andern, was abgeht...
Braunsche Röhre 1) Bierflasche, Fr;
2) Weinbrand (eine
Braunsche Röhre evakuieren),
Braut
des Soldaten Gewehr,
Brause
im Kopf haben sich ungeschickt anstellen
'Bin
breit, gehe muffeln' Bin betrunken und werde zu
Bett gehen,
Bremsspur braune Streifen i. Unterhose,
brennend/brennig uninteressant, gleichgültig "Das interessiert mich
brennend", "Das ist mir brennig.": es interessiert mich nicht.
Brite,
der erstes DHJ, weil sie so
schlecht marschieren konnten wie die Briten.
Britenschlag Übergang zum 2. DHJ.
Der Brite musste sich auf das obere Bett legen und bekam einen festen Schlag
mit dem Feldspaten ( mit Schuhcreme eingeschmiert) auf den nackten Hintern.
Brot,
dumm wie'n~ Schimpfwort f. Offizier
1.) russisches Kastenbrot
2.) Konsumbrot
3.) Stück Ostbrot,
Brücke
putzen Zwischen vorderer Sohle und Hacken des Stiefels war die ~, musste
warum auch immer mit Schuhcreme eingeschmiert und dann blankgeputzt werden.
Brust,
Ist mir...! (bzw. Titte!); ~zu mir... So hoch liegt der Schnee....(in
Kalifornien) Sprachgeste
"Ist mir egal!" Dabei wurde mit einer Hand mehrmals in
Brusthöhe gezeigt.
BU
Berufsunteroffizier,
BUB Berufsunteroffiziersbewerber
BU-Matratze Frau, die mit jedem BU ins Bett steigt.
Buckel 10 und 25-jährige,
Buckelbremse Kneipe im Regiments-Kulturhaus, nur von
außen (!) zugänglich (also von den normalen Soldaten nur im Ausgang oder
Urlaub), lag genau zwischen Kaserne und Buckelburg; oft wurden diese an der ~
durch ihren Durst beim Weitergehen "gebremst" und zur Einkehr animiert.
Buckelburg Wohnanlage f. Offiziere,
Buckelessen Offizierskantine, Bude groß/riesengroß
Stube vollständig reinigen (Fegen, Wischen, Bohnern, Keulen, z. T. auch
Fensterputzen) Ug; wurde vom E verhängt, wenn ein Spruz 'gezuckt' hatte,
Budenzauber Räumungsaktion Gelegentlich
Sonnabend vormittag beim großen Stuben- und Revierreinigen: außer Lampe und
Heizung alles raus auf den Appellplatz. Besonders effektiv bei den Pionieren,
die lagen im vierten Stock...
Buffi Berufsunteroffizier klang
eher liebevoll (mit manchen Buffz. ließ sich auskommen)
Buffi-Wohnheim Wohnheim der Längerdienenden, scherzh.: dort sei keine
Heizung eingebaut, weil die Hitze der Bewohner aufgrund ihrer Tageszahl
genügte, das Gebäude zu erwärmen.
Buffz
Berufsunteroffizier, Dienstzeit in der Regel länger als 3 Jahre
abschätzig:
"Wie macht das Schwein, wenn es an die Wand rennt?" "Uffz"
"Und wie, wenn es zu blöd ist, die Wand zu treffen? " "Buffz"
(Kasernenkomplex hatte mehrere Kolonnentore aus
Stahlblech)
BuKo Bunkerkoller bei den Planschetties ( siehe dort )
verbreitet,
Bulle Spieß
, Berufssoldat
BUMA
Bunkermacke, s. Buko Im DHS, also im unterirdischen
Bunker, brüllte ein Diensthabender Offz. einen Fernschreiber an, warum er
keine BäVo trägt, sondern noch die Sommerschirmmütze. Der Soldat erwiderte
trocken: Genosse Major, als ich aufzog war noch Sommer. Er war 70 Tage
ununterbrochen im DHS, und hatte sich eine Sonne in seine Fernsprechbude
gemalt. Lief singend durch die Flure. Er hatte die ~.
Bunker 10jährige,
Bunkerfunker Im Intensivlehrgang auf Morsen und 10-Finger-Blindschreiben
getrimmter GWD . Fiel im Sommer mit blasser Gesichtsfarbe auf.
Bunkerkoller Wer mehrere Tage im Bunker Dienst
hatte, wurde gereizt, unkonzentriert und unruhig. Am schlimmsten traf es, wer
durch ungünstige Schichten über längere Zeit nur nachts herauskam, z.B. im
Winter, wenn es lange dunkel ist. Dann hat sich der Mangel an Tageslicht doch
deutlich bemerkbar gemacht. Außerdem hat das ständige Rauschniveau durch die
Zwangslüftung das ihre beigetragen.
'n
Bunten machen s. Verpissen
Bunter Neuling
'buntes Laub' das man herumscheucht, bis 'die Blätter fallen'.
Butze Stube
des Soldaten
BV
Besonderes Vorkommnis
BZ Bereitschaftszug
BZ am
Abend (Ansp. an Zeitungsname) die f. den Bereitschaftszug am
jeweiligen Abend zusammengestellte Mannschaft,
C&A (westdt. Warenhaus) scherzh.: f.
Sowjetarmee, nach den "CA"-Zeichen.
ChD
Chemische Dienste
D
Abk. f. 'Dynamo' (Armeesportverein). Das charakteristische silberfarbene D
war auf den Trainingsanzügen anzubringen.
Dach,
ein... bauen dem Gefreiten-Balken einen Knick geben,
"Das
kann doch wohl nich Warzenschwein!" Ausruf des AA
beim Eintreffen unvorhergesehener Ereignisse.
Dachs
1) Halbjahresrang 1. DHJ
2) Bei 3-jg. 3. DHJ,
3) Bei 3-jg. Marine 2. DHJ,
Dachskralle analog , siehe auch Vizekralle ,
*
Dachsprüfung Der Keim wird mit verbundenen Augen, Stahlhelm und
Stiefeln auf einen Tisch gestellt. Vier Mann, vier Ecken und der Tisch wurde
ca. 5 cm angehoben. Ein fünfter EK oder Dachs hat drückt einen Hocker,
verkehrt herum auf den Stahlhelm gedrückt. Dem Prüfling wurde jetzt gesagt,
dass er bis zur Zimmerdecke gehoben wurde und er nun vom Tisch herunter
springen soll.
Der
Kandidat wird auf den Fußboden gesetzt und die Pferdedecke so über Gesicht
(und Körper) gelegt, dass man mit einem Auge durch einen Ärmel die Decke sehen
kann. Der Raum wird verdunkelt. Die Dreifarbtaschenlampe leuchtet in den
Aermel hinein. Der E fragt nun, welche Farbe zu sehen ist. Die Farben "Rot"
(Keimfarbe) und "Grün" (Dachsfarbe) durften gesehen werden. Falls man "Blau"
sagt, wird eine mit Wasser gefüllte Kaffeekanne in den Ärmel hineingeschüttet.
Dänholm berüchtigte Schleifinsel auf der Ostsee. Dort wurden schon
Generationen von Marinerekruten dem Wahnsinn nahegebracht.
Dampf
machen die Spruze oder andere antreiben
Dampfriemen Bock/Brat oder Knackwurst (beliebte Speise zum 2. Frühstück
beim Flugdienst)
Daumen, 1) den dicken ~zeigen ~ zwischen Zeige- und Mittelfinger legen
und auf jemand richten. Etwa: "Du hast es schlechter als ich." (Natürlich
fies, aber half für die Minute.)
2) "Goldenen ~ nach vorne halten" "kratzen",
Arschkriechen,
DDR
Revierreinigen: "Dampf, Druck, Revier e!"
Decken
klopfen Einmal die Woche gab's keinen Frühsport, sondern die Graudecken
der Betten wurden geklopft (ausgeschüttelt, gelüftet). Da ging auch mal der E
mit runter, um als 'vorbildlicher Genosse' zu erscheinen. Ansonsten war
Frühsport nur für 1.-2. DHJ.
Deckendurchbruch Übergangsritual
"Wenn ... die Zahl der noch zu dienenden Tage, die in Zentimetern gemessen
wurde, die lichte Höhe einer Soldatenstube unterschritt, feierten die Vize den
Deckendurchbruch, bei dem die Tage durch die Decke brachen. Aus diesem Anlass
wurde Putz von der Decke geschlagen, und die jungen Soldaten mussten mit
Stahlhelm und Schutzmaske schlafen, um sich vor dem herunterrieselnden Putz zu
schützen."
dermaßen Universaladjektiv ("ein dermaßner Schweingänger...
"auch Füllwort; typischer Güllensatz: "die Stiefel dermaßen angestalten, dass
du die Gülle kriegst und abkeftest."
DHJ
Diensthalbjahr
DHO
Diensthabender Offizier
DHS
(1) Diensthabendes System der Warschauer Vertragsstaaten
(2) Diensthabendes System der Luftverteidigung
Der Dienst im DHS wurde als ehrenvolle und wichtige
Aufgabe angesehen; gleichzeitig hatte man dort auch seine Ruhe. Es gab dann
nämlich f. die Flugzeugführer eigentlich nur einen Vorgesetzten: den
DHS-Flugleiter. Alle anderen hatten wenig zu bestellen. So galt der Dienst im
DHS an Tagen der Politausbildung oder eventueller Kontrollen oder Inspektionen
als gefundenes "Ruhekissen". Deshalb hieß es: "der verkrümelt sich ins DHS
wenn's spannend wird". Dienstdauer: Piloten 12h/24h frei; Techniker/
Mechaniker 24h rollender Wechsel, Soldaten des Fliegertechnischen Bataillons
oft eine Woche und mehr.. J
Diensthabende Schutzmaske Oberoffizier Chemische Dienste (Regiment).
Dient erst mal so lange , wie ich schon Urlaub
hatte, sagt der E zum Glatten ( Autor www. Peters-ada.de )
Dieselpest Ausschlag Durch die uebermäßige
Verwendung von Diesel, auch zu Reinigungszwecken an Technik, bekamen Soldaten
u. U. unangenehmen Hautausschlag.
Dissi
Disziplinareinheit
DK eigtl. Dieselkraftstoff, Marke zur Kennzeichnung von
Kanistern,
dolle Güllenadjektiv
(1) dollé (Scheiße, Mist, nasowas!)
(2) dólle (na heu!, prima),
Donnerbalken Latrine, Sitzstange
Die sanitären Anlagen sind manövertypische Erfindungen. Die Waschplätze
stehen unter freiem Himmel hundert Meter von den Zelten. Die Donnerbalken sind
von einer seitlich offenen Plane überdacht, darunter immer Wind. Während man
beim Schlafen in einer Gruppe allein bleiben kann, fühlt man sich beim
Scheißen unter vielen niemals alleine. Einige können auf dem Balken nicht
ihrem Bedürfnis nachkommen. Schon nach wenigen Tagen gibt es bedrohliche
Verstopfungen. Doch in der Nacht nimmt die Betroffenen und ihre Notdurft das
anliegende Maisfeld auf.
Doppelfernrohr Fernglas,
Draht Grenze
Kontext: "Äj, Alter, wie'ck bei de Fahne war, ha'ck een
Jahr an ~ jestan'n."
Drangtonne Latrine
draußen syn.: Welt, Freiheit, sinnvolles
Leben "Komisch dieses hier benutzte Wort: ~! Dabei war der nächste zivile
Ort vielleicht nur 300 Meter vom Objekt entfernt. Aber der Begriff zeigt
deutlich, wie eingepfercht wir uns zu dieser Zeit fühlten"
Das kannste ~ gar keinem erzählen. Rdw. "... was hier los ist."
Variante: "Das glaubt dir kein Mensch". - Wird sicher auch die Eltern
mitmeinen, die das alles nicht hören, nicht wissen wollen, " ... was hier
alles los ist." Ausdr. d. Verzweiflung: Ungeheuerliche Dinge passieren und "~"
nimmt keiner Notiz. Oft mit hoffnungsloser leiser Stimme und Kopfschütteln
begleitet
Hier laufen se rum und ~ werden se gesucht. Rdw. BU/BO und ihre
Unfähigkeit zu ordentlicher Arbeit. Ansp., dass vor jedem VEB ein Schild hing:
"Gesucht ...." (Arbeitskräfte)? Häufig, wenn "Parktag", oder Batzen aus
anderem Grund (Versammlung) in Massen auftraten und hektisch rumrannten. (war
ungewöhnlich).
Drei-Phasen-Kasper Funker bzw. deren Elektromonteure
Dreigleisiger
(1) Halbjahresrang, 3. DHJ, Gwd , Fisch
(2) [Stellenzahl] auf die Anzahl der noch zu dienenden
Tage bezogen: dreigleisig = mehr als 99, zweigleisig = mehr als 9. In diese m
Zusammenhang auch der Begriff "das 3. Gleis herausziehen".
Dritteldienst ein Drittel der Kompanie ist in Urlaub (z.B.
Weihnachten), die beiden Drittel müssen 12-Stunden-Schichten schieben (6.00 -
18.00 bzw. 18.00 - 6.00 Uhr)
Druckbetankung Nach Urlaub oder Ausgang wurde kurz
vorm Kasernentor oder in der Kneipe noch mal richtig gesoffen. Pulle ging rum
oder man bestellte viel Bier und Schnaps, um sich möglichst schnell noch zu
besaufen .
Drusenfürst jmnd. der sich ungeschickt anstellt
DSD (dienen-schlafen-dienen) - bei Personalknappheit wurde
man nach einer Ruhezeit von 8 Stunden sofort wieder auf Wache geschickt,
obwohl eigentlich ein ganzer Tag Ruhe vorgeschrieben, bevor man wieder auf
Wache zog
DU Dienstuniform
Dunstkiepe Stahlhelm,
'durch
den Zaun ficken'
1.) meinte bei an der Grenze beschäftigten (ich hab's
von 1 sog. Grenzpionier): in den Westen gucken
2.) Keule, Oma in den Postenbereich schmuggeln,
Durchblick erlernte Umsicht, Durchschauvermögen
"Fast unmerklich hatte ich mich verändert. Meine anfängliche
Orientierungslosigkeit war einer Fähigkeit gewichen, die man hier ~
nannte..."
Durchhaltebeutel Plastebeutel mit Zusatzverpflegung
In den 60er Jahren jedem Soldaten wöchentlich freitags
zugeteilt. Enthielt Schokolade, Kekse, Trockenobst, kleinere Wurst- oder
Fleischbüchsen und hart ans Verfallsdatum grenzende Einsatzverpflegung
(Suppenbrühwürfel, Suppenkonzentrate, Milchpulver, ein Gemisch aus
Bohnenkaffee und Malzkaffe, Malz- und Fruchtbonbons, Tee und
Trockenspiritustabletten). Ein einziges mal habe ich es erlebt, dass sich im ~
zwei Schachteln Zigaretten befanden. Der Begriff wurde sicher dadurch geprägt,
dass es diese Sonderzuteilung nur bei den Grenztruppen gab und wir spaßhaft
bissig kommentierten, diese Gabe sei dazu da, um uns auf dieser unserer Seite
der Mauer zu halten.
Durchhaltebilder an den Spindtüren angebrachte einschlägige Fotos aus
westlichen Illustrierten,
Durchstehen 1)
Verlaengerung des Tagesdienstes (UvD, Wache, etc.) um weitere 24 Stunden.
Wurde in der Regel als Strafe fuer Vergehen innerhalb des Dienstes verhaengt,
allerdings auch fuer Offiziere (OvD, OvP, ...).
2) gdt. die ganze Schicht stehen (max. 12 Std.),
DV
Dienstvorschrift
( E)
E , auch EK
"Entlassungskandidat", kurz: "E ", Halbjahresrang, ersehntes letztes DHJ
Vers: "Ein richtiger E geht vor dem Schnee / denn zweimal Matsch, das wär ja
Quatsch".
1.) 3. DHJ, Gwd.
2.) 6. DHJ; bei 3jg.
"Die Bewegung der Entlassungskandidaten, kurz EK-Bewegung genannt, kann mit
Verboten nicht abgeschafft werden. Die täglich und monatelang geübten
Handgriffe der Gewalt kehren wieder in der teils brutalen Tradition dieser
Bewegung. Sie sind Ausdruck, ein Ventil der unterdrückten, weil nur geübten,
geprobten, nicht ausgeführten Gewalt. Wer von uns kennt nicht die Inschriften
auf den Männer-WCs, wo die Buchstaben "EK", versehen , mit einer Zahl den Rest
der zu dienenden Tage angeben?"
"Unter den E's... begann ein Wettbewerb, wer denn der Faulste sei; Ruhm,
berüchtigter, stand dem Hauptfeldwebel zu, denn er rief das frisch gebackene
dritte Diensthalbjahr zu sich, im Bewusstsein, das es ihm verboten war, die
E-Bewegung zu unterstützen, und forderte die E's auf, den Neuen einzuheizen,
sonst heize er ihnen ein..."
E -
Bewegung: angebl. Oberbegriff f. alle Schikanen der
EK's gegen die Dachse, ist aber Legende, denn: der E bewegt sich nicht.
E -
Frühstück " letztes Frühstück, welches man vor
seiner Entlassung bekam. In meinem Fall wurde da im Kompanie-Fernsehraum
richtig getafelt, mit weißen Tischdecken und einer Menge guter Dinge wie
Broiler, Eberswalder Würstchen usw., von denen ich leider keinen Bissen
gegessen habe, weil ich wegen meiner Entlassung viel zu aufgeregt war."
E -
Glöckchen damit läutete man die bevorstehende Entlassung ein.
E -
Horn oberer Bettbügel, s. EK-Blasen ,
E -
Käppi Käppi älterer Schnittform, an den Seiten m. offenen Flügeln.
Durfte nur 3.DHJ tragen.
E -
Keulen Ritual des 3. DHJ am Abend des 100. Tages
vor der Entlassung. Dabei wurde von allen EK's auf dem eingebohnerten
Kompanieflur die 3. Stelle der Tageszahl abgekeult. Der Takt fuer das Keulen
wurde ebenfalls von einem EK angegeben.
E-Knick in der Mitte geknickte Schulterstücke als Erkennungsmerkmal
für EK's (auch als Doppelknick möglich, wenn zusätzlich die Metallauflage
geknickt wird). Schärfste Variante: auf der FDU "gemischte Balken" - eine
Seite tarngrau, die andere silber. Konnte sich nur ein zum Gefreiten
degradierter Uffz. leisten.
E -
Koppel Seltenes Koppel aus Messing oder Kupfer poliert, wurde
weitervererbt
E -
Kugeln schieben (wurde auch mit den Stahlhelmen
betrieben (Stahlhelm am Riemenzeug anpacken, Schwung und dann auf der
Oberseite über den langen Gang (ca. 50 m) schlittern lassen)
E -
Schlagen zum EK schlagen; jeder EK hieb dem zu befördernden 'Vize'
ein mit Schuhcreme eingeschmiertes Ausgangskoppel über das entblößte Gesäß,
E -
Taxi EK-Beförderungsmittel Wollte ein EK
fernsehen, musste er in den Fernsehraum. Da Laufen so kurz vor der Entlassung
sehr gefährlich sein konnte (s. Lupo), musste er fahren. Auf den Ausruf "~!"
kamen drei Glatte mit einem auf einer Armeedecke stehenden Sessel. Der E
setzte sich und die Glatten (zwei zogen, einer schob) fuhren ihn zum
Fernsehraum. Nach dem Fernsehabend wurden die EK's, nach entsprechendem Ruf,
wieder abgeholt.
E-
Vögel EK's,
E-
Fall Ernstfall,
E in
Lauerstellung 5. Halbjahr; bei 3jg.
EB
Einberufungsbefehl
"Edel
trinkt der Mensch, dann wird er hilfreich und gut."
Nach Goethes: Edel sei der Mensch..., bezogen auf Weinbrand "Edel", über 20 M
teuer!
Edelpisser wer 222 Tage gedient hatte, wenn er an diesem Tage aus dem
Fenster seiner Stube sprang
Effekten Dienstgradabzeichen,
effntuell "vielleicht", aber auch bei Sachen die sicher sind
Ehrendienst Ein Begriff im Wandel der Zeiten:
1.) im
gemeinen Leben ein Dienst, welchen man jemanden zu Bezeigung seiner Achtung
erweiset; besonders in der Redensart: 'einem den letzten ~
erweisen, mit zur Leiche gehen'. (J.C. Adelung, Grammatisch-kritisches
Wörterbuch 1811)
2.) Wehr-
und Arbeitsdienst sind ~ am Deutschen Volk (Wehr- und
Reichsarbeitsdienstgesetz, 15 )
3.) "Der
Dienst in der Hitler-Jugend ist ~ am Deutschen Volke..."
Adolf
Hitler, R. Heß, Dr. Lammers. (Zweite Durchführungsverordnung zum Gesetz über
die Hitler-Jugend (Jugend-Dienstverordnung) vom 25. 3. 1939, § 1 (1), RGB,
1939/66, Berlin, 6. 4. 1939)
4.) Jeder FDJler ist aufgerufen, sich in dieser Stunde freiwillig zum ~
in den bewaffneten Kräften der DDR zu verpflichten! Jeder, der ein
ganzer Kerl ist, der das Herz auf dem richtigen Fleck hat, beweist jetzt seine
Liebe zur DDR und zum unbesiegbaren sozialistischen Lager, seinen unbändigen
Hass gegen die Feinde des Friedens und des Glückes der jungen Generation,
seine unwandelbare Treue zum sozialistischen Jugendverband, seine tiefe Liebe
und Ergebenheit zur Sache der Arbeiterklasse und der Partei durch seinen
Dienst in den bewaffneten Kräften der DDR. ("Aufgebot der Jugend" der FDJ,
18.08.1961)
5.) Soldatinnen und Soldaten sind Staatsbürger in Uniform. Sie leisten einen
~zum Wohle der Gemeinschaft. (Innenminister Klaus Buß, Neumünster, 3. 10.
2000)
Ehrenpisser s. Edelpisser
eicheln, Eichelei körperlich schwere Arbeit. Wurde
aber auch manchmal scherzhaft verwendet, wenn die Arbeit nicht so schlimm war.
(z.B.: O, diese E. wieder.)
Eichhörnchen "Siehst ja aus wie'n frisch geficktes~!"
Eid
verweigert Nach der vierwöchigen
Grundausbildung hatte man den Fahneneid zu leisten. Mancher hatte zu diesem
Zeitpunkt so den Kanal voll, dass er den Eid verweigerte, bzw. nicht an der
Vereidigung teilnahm. Das hatte zur Folge, dass er einen ganzen Sack Ärger
bekam .
Eier
warm schleifen schikanieren, jmnd. auf die
Sturmbahn schicken
Eier
schaukeln Faulenzen, Ausruhen,
Ein
Strich - kein Strich Felddienstuniform "Das ominöse
NVA - Khaki - Muster ... und es sah wirklich so aus."
Eingleisiger 1) Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd Fsh 2)
[Stellenzahl]; 'noch <9 Tage'
Einkrümeln Einweihungsritual zum KEKS
"Dabei wurde dem jungen Genossen der komplette Spind
eingekrümelt. Ich kenne Leute, die hatten zwei 10-Liter-Eimer geschrotete
Semmeln im Schrank. Mein ~ fand während eines Kurzurlaubes statt. Als ich
wieder im Objekt eintraf war mein Bett, wie auch mein Spind, vollständig mit
Krümeln gefüllt. Die Zeit zwischen 2 Uhr nachts und 7 Uhr morgens
(Dienstbeginn) habe ich, sehr zur Freude meiner Stubengenossen, mit der
Reinigung der Kleidung verbracht. Sie hatten sich also ziemlich tief ins
eigene Fleisch geschnitten. (Kameraden haben zum Entlassungsappell noch KEKS -
Krümel in der Kleidung gehabt.)"
Eisensägeblatt Mussten die Glatten in die Schulterstücke einstecken,
falls diese auch nur den kleinsten Knick (Vizeknick) zeigten
Eisenschwein
1) Schützenpanzerwagen,
urspr. SPW 152, auf Sil-Basis, aus Gründungszeiten der NVA,
später nur noch bei Kampfgruppen verwendet, auf Bildern v. 13. August 61
öfters zu sehen. Gr
2) Motorrad MZ-ES 250. Gz
3) Radarstation Rundblickstation P 40. Sie wurde gemeinsam mit dem
Höhenfinder PRW 16 eingesetzt, um Fla - Raketen des Systems Krug ans Ziel zu
leiten. Die eigentliche Startrampe (auch ein Kettenfahrzeug) hieß 2P24M1.
Kettenfahrzeug mit 1 1/3 breitem SIL-Fahrerhaus. Es
hatte einen Spezialkofferaufbau, so dass es samt Fahrerhaus und Motorhaube
tatsächlich einem Schwein schon recht nahe kam. Über 3 m breit und hoch, über
5 m lang (7 Panzerlaufrollen), über 50 t schwer - soweit ich mich erinnere
(Abb. existierten aus Geheimhaltungsgründen nicht).
4) Panzer, Schütze,
EK 1) Entlassungskandidat
2) Eisernes Kreuz Träger
3) Erschießungskommando
EK - Ausweis Eigenhändig
verfertigtes Dokument.
Wurde neben den Personalien samt Passfoto- mit dem
Stempelaufdruck versehen: "Noch " 0 " Tage, vorbei ist dann die Plage" sowie
mit Sinnsprüchen "Herr gewesen und bald wieder" (s. Genosse) bzw. "Wer treu
gedient hat seine Zeit, dem sei ein volles Glas geweiht". Ein Totoschein '6
aus 49' wurde beigeklebt, dessen Siebenerreihen wie Wochentage deklariert
waren. In ihm hakte man, wie in einem Kalender, die letzten 49 Tage sorgfältig
ab.
EK - Bett
in der Ecke, nicht in der Mitte der Unterkunft stehend, deswegen
braucht nur 1 Seite glatt gezogen zu werden,
EK -Blasen, E-Horn Blasen
NVA - Folklore
Hatte der E Tagedrücken, nahm er den oberen Bügel des
Stahlrohrbettes ab und blies damit auf dem Flur oder aus dem Fenster. Der
Klang ging durch und durch wie bei einer Posaune.
EK - Feier Aufnahmeritual in
die EK-Runde
Die Eingeweide des Stahlhelms werden dem Kandidaten auf
den Kopf gesetzt, in das darin befindliche Loch eine Kerze gesteckt.
EK - Kasse "In unsere ~
musste ich zwanzig Mark legen (soviel kostet es, wenn man sich das Bandmaß
abnehmen lässt)... Wofür man so bezahlen muss? Immer rechtzeitig abschneiden,
Mo - Fr 16.45 -17.00 Uhr Sonnabend 13.45 - 14.00 Uhr und Sonntag 9.45 - 10.00
Uhr. Und außerhalb der 'Bude' immer das Bandmaß am Mann ... bei einem Verstoß
sofort 5 Mark"
EK - Kugel - Schieben EK's
rollen nach Dienstschluss eine mehrere Kilo schwere Eisen- oder Hartholzkugel
laut dröhnend durch den Korridor (= "Die EK's sind da!") mit Ansage der
Tageszahl der EK's. Die Kugel wurde konfisziert, wenn sie einem Offizier oder
Diensthabenden in die Hände geriet.
"Ein am Ende stehender Eimer, der voller Unrat ist, muss getroffen werden,
so dass er umkippt und sich entleert. Ein Neuer kehrt den Müll zusammen und
füllt dem Eimer damit wieder. Danach beginnt das Spiel von vorn."
EK - Kult Mit vielfältigen
Schikanen verbundenes Brauchtum unter den Soldaten, hierarchisch nach
Dienstzeitalter strukturiert. Offiziell verboten.
Natürlich war diese Form des Zusammenlebens in der
Kaserne auch gewollt- hielt man sich doch mit der damit entstehenden
Hierarchie viele organisatorische Probleme (z.B. nach Feierabend) trefflichst
vom Hals. Ordnung und Disziplin wurden auch in Abwesenheit von Vorgesetzten
durch die EK's , die nach 18 Uhr zu kleinen Kapos mutierten, trefflich
aufrechterhalten. Mir scheint, die EK - Bewegung war wie so viele Formen
täglichen Zusammenlebens (auch und gerade die widerwärtigen) - nur möglich
durch Wegsehen, Dulden und Mitmachen der breiten Mehrheit. Az
Kontext: "Meistens zeigten sich die Alten irritiert, wenn nicht sogar
feindlich. Der Zugang wurde beneidet, weil er noch den Geruch seiner
ursprünglichen Umgebung an sich zu tragen schien. Das war natürlich ein
absurder Neid, denn natürlich litt man weitaus mehr in den ersten Tagen der
Gefangenschaft als später, denn dann war es einerseits durch die Gewöhnung,
andererseits durch die Erfahrung möglich, einen schützenden Bereich um sich
herum aufzubauen. Er wurde verlacht und man trieb grausame Scherze mit ihm,
wie es in allen Gemeinschaften bei Rekruten oder Neuimmatrikulierten oder bei
den Initiationszeremonien der Naturvölker vorkommt: Es steht außer Zweifel,
dass das Leben im Lager eine Regression mit sich brachte und entsprechend
primitive Verhaltensweisen förderte.
Es ist möglich, dass die Feindseligkeit gegenüber dem Zugang im
Wesentlichen wie jede andere Intoleranz begründet war, nämlich in dem
unbewussten Versuch, das "wir" auf Kosten der "anderen" zu festigen, also jene
Solidarität unter den Unterdrückten zu schaffen, deren Nichtvorhandensein
Ursache zusätzlicher Leiden war, auch wenn sie nicht deutlich wahrgenommen
wurde. Ein Teil dieses Mechanismus war auch das Streben nach Ansehen, das in
unserem Kulturbereich ein nicht ausrottbares Bedürfnis zu sein scheint: Die
verachtete Masse der Alten neigte dazu, den Neuankömmling als Sündenbock zu
betrachten, an dem man die eigene Demütigung rächen konnte; auf Kosten des
Neulings suchte man nach einer Kompensation, auf seine Kosten konstruierte man
sich eine niedriger stehende Person, auf die man das ganze Gewicht der von
oben empfangenen Entwürdigung abladen konnte."
EK - Löffel
Erkennungszeichen. EK - Signum
"Der HK trug den ~: Auf ihm wurde ein kleiner Abreißkalender mit 36 Tagen
(=Monaten) befestigt.
Er wurde vorher "plattgeklopft", auf der einen Seite rot (Aufschrift: HK)
gestrichen; die grüne Seite trug den Kalender.
Da man bald "heimging" - "25 Tage und ... Stunden!"
gerechnet bis 17:00 Uhr, dann wurde abgerissen/ abgeschnitten - wurde man
nicht f. alle Tätigkeiten herangezogen. Dazu zog man den ~ - auch
"Abfahrtskelle", und zeigte die rote, dann die grüne Seite mit der Tageszahl.
"Abfahrt!". Am Entlassungstag warf man ihn und einen Groschen ins KDL.
Sozusagen als "Löffel abgeben" und "Hotel bezahlen"."
EK - Schießen 1.) aus Unlust
danebenschießen (KpChef ärgern wollen) 2.)Verschießen scharfer Munition auf
Wache ohne Anlass,
EK - Schlips Aus den
während der Dienstzeit erworbenen Schulterstücken und Auszeichnungen wie
Qualispangen, Schießschnur, Bestenabzeichen, MSA usw. wurde durch
Zusammenknoten der Schulterstücke und Anbringen der Abzeichen der ~
hergestellt.
Elefantenpopel maschinell
hergestellte kegelförmige Bulette (40Pf), aber auch Kapernklopse,
Elefantenportemonnaie
Kleidersack d. Offiziere, (grau, wie Satteltaschen geformt)
Ello, LO
LKW Robur [LO ="Ludwigsfelde Otto", LD (Diesel,
selten)], Fr, LO 1800, bzw. LO 2002, (Tragkraft 1,8 bzw. 2 Tonnen),
Allradantrieb, Militärversion des LO 3000, hergestellt in Roburwerken Zittau,
Emil Wilhelm (EW) 'einer
weniger': wurde beim Abschneiden des Maßbandes während des Grenzdienstes um
17.00 von allen E's über Funk durchgegeben
EMP Empfangs- und
Musterungspunkt, wo der Zivilist nach der Ankunft
geschätzt und gewogen und einer Einheit zugeteilt wurde. Rk
Empfang
haeufig verwandtes Bindewort f. Uebernahme von jeglichen Gegenstaenden durch
Armeeangehoerige (z.B. Essens-, Munitions-, Waffen-, Kleider-, usf.)
Entengang
Schikane Gehen mit Ausrüstung in der Hocke
Ergänzung zweiter Teil der
Ausrüstung, bekamen Dreiender nach der Hälfte der Dienstzeit. Konnte
teilweise behalten und nach der Dienstzeit weiterverwendet werden. Hierzu
zählten u.a. Trainingsanzug und Turnschuhe, DDA
erkennen, ich kann es nicht ...
Nein,
Ernstfall ...wäre der Fall
eingetreten, den man unverhofft treffend ~ nannte, so hätten wir das liebe
sozialistische Vaterland nicht schützen können, denn gewöhnlich fiel im
Gerätepark manchmal Regen.
Erschießungskommando "Denkt dran, im E-Fall stell
ich das ~ zusammen. "Der Alte während einer Übung
Es greift
Wenn zum Bier auch Schnaps getrunken wurde und die
Wirkung einsetzte.
ESPEZ Fachrichtung
Jagdflieger &Elektro- und Spezialausrüstung
Essen fassen Mahlzeit
einnehmen, s. UFO,
Esseneinnahme Mahlzeit
"...wir durften aus einem vielseitigen Angebot wählen: Sülz- oder Blut-, Blut-
oder Sülzwurst. Unsere liebe Volkswirtschaft, die damit prahlte, nicht auf den
Markt, sondern auf die Bedürfnisse der Menschen zu blicken, beanspruchte
insgeheim die Armee als Abnehmer f. unbeliebte Erzeugnisse - Soldaten waren
Allesfresser, falls die sich nicht aus Paketen von Zuhause ernährten... Jeden
Tag konnte man, soviel man wollte, frische Milch, Pudding oder Haferschleim
aus einer Emailleschüssel schöpfen, alles kostenlos."
ETWT
Eierteigwarentag, Komplektetag. Da hat uns die Küche mit
besonderen Schmackos verwöhnt: Szegediner Gulasch mit Nudeln aus dem Glas.
Obwohl hier nicht mehr zu tun war, als Gläser öffnen und Essen warm machen,
haben die es regelmäßig geschafft, das Essen zu versalzen. Rb
EU Erholungsurlaub
(ca. 5 Tage),
Eulenschießen Tanzveranstaltung,
Eumel Knüppel im
Bohnerwachseimer, mit dem die Paste auf den Boden gekracht wurde,
Ex kloppen
exerzieren;
exen exerzieren
Fagusan ekliger roter
Hustensaft. gehörte in jeden ordentlichen Soldatenspind, wg. ziemlich hohen
Alkanteils. Man konnte damit immer seine Fahne entschuldigen. Erlebte, wie
sich 2 mit einer Kiste Fagusan aus dem Med-Punkt besaufen wollten; nach der 3
Flasche haben die gekotzt.
Fahne Armee, 'zur Fahne
gehen'
Fähnrichprüfung 10 Stunden aus
dem Fenster gucken, ohne zu denken und eine Kiste Bier 5 m weit tragen und
dabei nicht mehr als 3 Flaschen zerdöppern,
Fallis
Fallschirmspringer
Fallmucker Fallschirmspringer,
Fasching Schikane bei der
Einberufung, häufiges Wechseln der neuen Uniformen.
FDU
Felddienstuniform (auch :
FDA Felddienstanzug , bei FRT üblich
)
feindwärts Richtung Westen
Feldlager mehrtägige Übung
unter freiem Himmel (zelten)
Feldscher Kurzzeitig wurde in
den 70ern an der MMS Gwd. die Ausbildung von Militär-Medizinern zugunsten der
~ -Ausbildung ausgesetzt. Man hoffte, mit ~n u. freiwillig längerdienenden (2
J.) Zivil-Ärzten auszukommen; nach ca. 2 Jahren wieder zurückgenommen.
Ferkelgreifen
Tanzveranstaltung,
Fernaufklärer Fallis mit
spezieller Ausbildung zum Einsatz hinter den feindlichen Linien,
feuchte Kekse im Strumpf haben
sich ungeschickt anstellen
feuerrot
besonders exakt nach Dienstvorschrift durchgeführt oder durchzuführen ,
Fichtelscheißer, Fichtenscheißer,
Angehöriger der Grenztruppen, wg. der besonderen Umstände beim Verrichten der
Notdurft
ficken
im Sinne von 'anscheißen' gedeutet ,
Filzlaus Winteruniform
wg. des komischen, kratzenden Stoffes
Finanzoffizier
Oberoffizier Finanzen,
flattern Schiss haben
Fleischbeschau
militärmedizinische Begutachtung.
FLG 1) Feuerleitgerät (z.B.
FLG-9)
2) Fallschirmleuchtgeschoss,
Flieger, fliegerhaft
anstellen, in LSK/LV Entsprechung f. Glatter / glatt
anstellen,
Flocke, machen, die:
verschwinden. "Mach ne Flocke, svw. verzieh Dich"
Flur lang Am meisten
gehasstes und gefürchtetes Revier. Da unser Flur in Müncheberg über 100 m
lang, war dieses Revier schlimmer als die Schlotte (meist 2 Mann abgestellt).
Beim Flur konnte man nicht bescheißen, das sahen sofort alle, wenn der nicht
richtig gemacht war, man konnte auch nicht abgammeln oder abducken, weil alle
einen bei der Arbeit beobachten konnten.
Diente auch den verschiedenen Stufen der Schikane:
Normal: ~ fegen wischen blockern (ca. 45 min)
1. verschärfte Stufe "~ mit bohnern": fegen, wischen bohnern
blockern (1,5 h)
2. verschärfte Stufe "~mit P3 (IMI)": fegen, wischen (mit IMI oder P3)
nachwischen spülwischen bohnern, blockern (3 h)
3. verschärfte Stufe "~ mit abziehn" wie 2. Stufe aber mit dem
Koppelschloss mussten die schwarzen Siefelstriemen mit weggekratzt werden
(mind. 4-5 h)
4. verschärfte Stufe "~ mit Sockel" " Flur komplett" Wie 3. nur musste der
1,5 m hohe graue Wandölsockelanstrich mit gereinigt werden. Hier gab's dann
wieder Abstufungen wie Sockel normal, mit IMI, mit abziehn usw. usf. (nicht
unter 6 h) womit das Ziel erreicht war, den Delinquenten von 17.00 - 23.00 zu
beschäftigen und ihm den Feierabend zu versauen.
Diese Abstufungen gab's auch bei allen anderen Revieren.
Flutlichtkeulen Schikane
Die Keule wurde mit einer brennenden Kerze bestückt, die
durchgeführt von den Genossen des 1. DHJ, nicht verlöschen durfte.
Fotzenschießen die Bävo wird
nach dem letzten Dienstwinter mit den Füßen über den Flur getreten (vor allem
bei 3-endern üblich)
Fragen, 'Sind noch Fragen?'
sinnlose Frage zum Schluss des Appells.
Lediglich der Soldat H. hatte mal ne Frage. Ob er den 40 km-Marsch mitmachen
müsste.
"Fragezeichen, kommen!"
Bei Nachrichteneinheiten übliche Formulierung um
unwillige Dachse zum Sprechen aufzufordern.
Fraggle
(eigtl. amerikanische Fernsehpuppen) Fähnrichschüler, wg. dem "F" auf
den Schulterstücken
Freßrolle
Verpackung von Gefechtsfeldbeleuchtung (oder
Signalraketen), diente zum E-gemäßen Transport von Essbesteck. Wurde an
würdigen Vize vererbt.
Freunde Soldaten der
verbündeten Roten Armee
"In unserer Einheit (GR 35 , 4. Kn) wurden Treffen mit Sowjetsoldaten
organisiert, um dem Anspruch der "Deutsch-Sowjetischen Freundschaft" zu
genügen.
Ein Sportfest, ein gemeinsamer Ausflug in das Armeemuseum Potsdam, ein Treffen
in unserer Kaserne in der Weihnachtszeit und ein Treffen in der Sowjetkaserne
in Karlshorst. ...
Von unserer Seite keine übergroße Begeisterung f. diese Aktivitäten, da diese
"politisch- ideologischen Maßnahmen" dirigiert und befohlen waren. Für uns
waren die Sowjetsoldaten "arme Schweine", da wir wussten, dass der gemeine
Soldat ungemein mieser in seiner Armee behandelt wurde, als wir. Er bekam
(außer verordneten Gruppenausgängen) keinen Ausgang, musste länger dienen,
bekam schlechtere Verpflegung und führte praktisch ein Sklavendasein, da ihm
grundsätzliche bürgerliche Rechte verweigert waren. Prügel waren übliche
Realität.
Erkennbar war aber, dass sich die "Russen" wie die kleinen Kinder freuten,
wenn sie mit uns zusammen trafen. Wir hatten zwar ein striktes Alkoholverbot
während dieser Treffen verordnet bekommen - aber fast jeder Grenzsoldat hatte
ein bis zwei Taschenrutscher oder sogar ein "Rohr" für die "Freunde" als Akt
der Kameradschaft in der Tasche, weil wir wussten, dass die russischen
Soldaten Durst hatten und wenig Gelegenheit, diesem zu frönen.
Für mich waren diese Treffen interessant, brachten sie doch ein wenig
Abwechslung in den stupiden Armeealltag: Ein Zusammentreffen mit einer anderen
Welt; die Konversation mit Händen und Füßen brachte interessante Erkenntnisse,
welche anders als offiziell verlautbart waren.
Erinnern kann ich mich, dass die russischen Soldaten uns vorwarfen, dass
eigentlich wir den Krieg gewonnen hätten, weil es uns besser ging, als ihnen.
Wir hätten Gardinen vor den Fenstern unserer Stuben, hätten, mehr Sold, mehr
Urlaub, Ausgang, bessere sanitäre Bedingungen, besseres Essen, unsere
Familien, Frauen und Freundinnen könnten uns besuchen, wir hätten sogar einen
eigenen Spind für unsere Sachen, während sie nur einen Sack oder eine Kiste
unter dem Bett hätten, und zusammen mit 40 Kameraden in einem Raum schlafen
müssten. Von höheren Dienstgraden würden sie wie Lakaien behandelt.
Irgendwie hatten viele sowjetischen Soldaten in Deutschland einen halben
Kulturschock bekommen, da ihnen schon in der Schule erzählt worden war, dass
sie im Wohlstand in eines Arbeiterparadieses lebten. Nun mussten sie hier in
Deutschland erkennen, dass es den "Besiegten" besser ging. Viele dieser
Soldaten kamen aus Sibirien, wo es auf dem Land kein fließendes Wasser gab,
manchmal nicht einmal Strom. Telefon gab es eventuell beim
Kolchosvorsitzenden. Ihren Heimatort durften sie nur mit Genehmigung des
Kolchosvorsitzenden verlassen. Unter persönlicher Freiheit verstanden sie
offenbar etwas total anderes. Wenn ein Soldat abkommandiert wurde, um einer
Offiziersfrau das Einkaufsnetz zu schleppen, bekam er einen weiteren
Kulturschock in der HO-Kaufhalle. Er dachte, er wäre im Konsumparadies - es
war für ihn unfassbar, was es da alles einfach so zu kaufen gibt."
j
freundwärts Richtung Osten
Frischling Halbjahresrang,
1. DHJ, Gwd,
"Fritz Heckert", Wir sind doch hier
nicht auf der~, ! " Ausspruch meist eines
Vorgesetzten, sollte deutlich machen, dass die ganze Veranstaltung kein
Sonntagskaffeekränzchen ist. (~ - Urlaubsschiff des FDGB)."
Froschvotzenleder Kunstleder, s.
Frovo
Frovo, Frofo
Froschvotzenleder, Kunstleder f. schwarze Kraftfahrermützen, abw.
f. billiges Lederimitat oder schlechte Lederqualität der Stiefel.
Spruch: "Jeder Westler dich beneidet, gehst Du LEDEROL bekleidet."
Frühbeet Vorzeitig beförderter
Soldat oder Uffz.
Fuchs
Abgasstrahl beim Kampfpanzer. Passierten Panzerbesatzungen marschierende
Einheiten, traten die Panzerfahrer derartig auf das Gaspedal, dass die
Truppe schlagartig von dichtem, schwarzen Rauch umgeben war.
Fünfeichen Standort EK
Spruch: Drei Worte reichen: "Nie wieder ~!"
Fuhrpark
KFz Park ,
FuMa Funkermacke.
Psychische Störung. Der Betroffene sitzt z.B. am Sonntagmorgen am Tisch und
schreibt das Vogelgezwitscher als Morsezeichen mit.
Funke, die Funkstation,
Funkorter wie ein Frettchen
abgerichteter Videojunkie, der versucht, mit seinem Hebel (ähnlich einem
Joystick) bzw. Rädchen, auf dem Bildschirm flackernde Signale einzufangen und
sie allen Widrigkeiten zum Trotz in der Mitte seines Schirmes zu halten
Funkmaupel Angehöriger der
Funktechnischen Truppen,
Furchenkraehe Mot-Schuetze
FuTT FunkTechnische Truppen.
Futtervergabe Essen
G5
NVA-Lastwagen aus DDR-Produktion,
GA
Gefechtsausbildung,
GAI Gerät zur automatischen
Injektion, Bestandteil des Med-Päckchens. Gefährliche
Konstruktion aus Plasteteilen und Federn (UdSSR?), mit der man sich
gegebenenfalls den Inhalt einer Notfallspritze applizieren konnte. Bei
Vorführungen während der Grundi zerlegte sich das Ding regelmäßig und die
Einzelteile flogen durch den ganzen Raum.
Gackl Grenzaufklaerer (GAK)
Galaktische Zeitsäue Gwdler (1
1/2 Jahr) im Munde der 3jg.
Ganzkörperkondom
ABC-Schutzanzug.
GAS 69 Kübelwagen
sowjet. Bauart,
Gasse Tür /Tor im Grenzzaun
Gefechtsstand Großer Bunker
der LSK/LV in Müncheberg Bg
Geflochten 2 Pickel Osl.
Meist KC oder Batailloner
gelb, die Gelben Funker, Angeh.
der Nachrichtentruppe, nach Kennfarbe
...gen (Suffix)
"statt dem üblichen "chen" z.B. "Äpfelgen", f. Busen einer Frau oder die Zarte
eines Bausoldaten "a Tässgen" -etwas Schnaps, ein Schluck, Generalobst Generaloberst.Bg
Genickschussdiele Unterkunft
Genosse Offizielle
Anrede
Als politischer Begriff f. die Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei 1879
von Franz Mehring geprägt. Damit sollte die im Lateinischen ursprünglich
enthaltene Bedeutung socius (= Verbündeter, Gefährte), erhalten werden, die
ebenso in Begriffen wie 'sozial' und 'Sozialismus' angelegt war.
DDR-Wörterbücher charakterisieren den Begriff als: "Neubedeut. DDR /bezeichnet
den Angehörigen einer sozialistischen Armee- oder Polizeiorganisation/".
Zum Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit:
"Der Tonfall war nicht das einzige Erbe, welches die Nationale Volksarmee
(NVA) der DDR bei ihrer Gründung am 18. Januar 1956 von den alten Preußen
übernommen hatte, obwohl sie sich offiziell auf die "besten revolutionären und
demokratischen Traditionen der deutschen Geschichte" berief. Das war ebenso
selektiv wie verlogen. Die Anrede "Herr" wurde zwar durch "Genosse" ersetzt,
doch damit verschwanden keineswegs die Standesunterschiede zwischen
Mannschaften, Unteroffizieren und Offizieren. Getrennte Speisesäle und
unterschiedliche Verpflegung waren in der "Arbeiter- und Bauern-Armee"
selbstverständlich, und manche Offiziere ließen sich auch bei Übungen im Feld
an weißgedeckten Campingtischen von Ordonnanzen bedienen, während ihre
Soldaten mit Kochgeschirr im Dreck saßen."
Gerätepark s. Park
Geräusch Mach kein ~, der E braucht Ruhe.
Geschlechtsalarm! Ausruf des Ausgucks angesichts leichtbekleideter
Soldatenfrauen auf dem Weg vom KDL zum Besuchsraum an Besuchssonntagen. Alle
stürzten ans Fenster zum Pfeifen und Johlen,
gestalten das eigentlich Universalverb der neuhochgülligen
Sprache, es entstand als gülliges Wort, als Leutnant Bauer eine Tür beweglich
"gestalten" wollte. Daraus wurde z.B. "Ich gestalte mir eine Schnitte in den
Planeten" (Ich esse eine Schnitte) oder auch: "das können wir so gestalten"
(=Ja) "auf die Schnelle".
"
Gestatten Sie, dass ich vorbeitrete?" "
Gewonnen Wenn einer geschafft hatte, sich zu besaufen, galt dieser Tag als
gewonnen. Man hatte sich aus dem grauen Alltag in den Rausch absetzten können.
Glasmantelgeschoss, Schnapspulle
Glassmantelgeschosse absetzen 1 Armeehosenträger am Fenster angebracht,
links und rechts die Träger mit Haken befestigt, in der Mitte das leere G.
eingelegt. Träger weit ausziehen. Es flog nach dem Loslassen über den
Kasernenzaun hinaus in den Wald, bis zu 200 m; so waren lästige Leergutfragen
geklärt. Manchmal mit Wasser gefüllt, um die Masse zu erhöhen. Setzte man zu
tief oder zu hoch an, knallte es an den Rahmen und es gab Ärger.
glatt
anstellen sich ungeschickt anstellen
Glattarsch, Glatter Neuling, Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd,
Ansp. auf glatte Schulterstücke (s. Vizeknick)
"Als Neuer war man gebrandmarkt. Die Uniform glänzte noch, der Stoff
war steif und das Käppi saß starr auf dem Kopf. Und im Gesicht spiegelte sich
offen die Ängstlichkeit, die Verzagtheit wider. Das lockte Bösewichte an."
Glätte
- (abl. v. 'Glatter') naives, ungeschicktes Verhalten,
Sich-Erwischen-Lassen
Glatzen Panzerfahrer 1) wg. Wirkung d. Panzerhaube 2)
"Viele von uns, die die Kopfhaube als hauptsächliche
Kopfbedeckung hatten, bevorzugten einen richtig kurzen Haarschnitt. Während
der Ausbildung am UAZ 3 haben wir uns gegenseitig "geschoren". Ergebnis:
Urlaubssperre und Androhung einer strengeren Bestrafung wegen
Selbstverstümmelung (!). Die Bestrafung fand nie statt; wahrscheinlich haben
die Zugführer mitgekriegt, wie idiotisch es ist, einen kurzen Haarschnitt mit
Selbstverstümmelung gleichzusetzen."
Gleiten 1) '~bis auf meine Höhe'
Befehl: Mal zu mir kommen,
2) ~ bis zum Horizont bis sonst wo durch
den Dreck kriechen,
Glimmer Im ~ sein Volltrunken sein
Glocke Stahlhelm
Gold
Symbolfarbe der E's, Sieg, erster Platz,
Goldie Goldbrand oder ne Flasche 10 vor 3, gutes Mittel, die
Reservisten zu beschleunigen
goldene Mumpel poliertes Projektil einer Patrone aus dem persönlichen
Bestand, Prestigeobjekt
"Die
goldenen Zwanziger" blank polierte 20-Pfennig-Stücke
wurden am Entlassungstag am Ausgangstor (bei uns immer ein Nebenausgang)
zurückgeworfen f. "Scheißhausbenutzung"
GOvD
Gehilfe des Offz. v. Dienst,
Granate Schnapsflasche,
Granate entschärfen Schnapspulle leeren,
Grasgrüne Grundwehrsäue, - schweinchen Gwdler (1 1/2 Jahr) im Munde der 3
jg.
Graubett Alarmbett blau-weiß-karierte Bettdecke flüchtig glatt
ziehen, graue Wolldecke darüber ausbreiten, damit es wenigstens halbwegs wie
beim deutschen Militär aussieht. Es ist kein Fall überliefert, wo ein Soldat
zurückgeholt wurde, um den Alarmbettenbau zu verbessern.
Grenzer Mitglieder der
Wachsoldatenkompanie an der Grenze zum NSW.
Grenzermacke Zustand, in den mancher nach dem
Grenzdienst von draußen zurück Kehrende verfiel, indem er laute unartikulierte
tierartige Geräusche von sich gab: "UUUauauauauaaa!!!", auch nachts
Grenzerwurst überlagerte Jagdwurst, Rand schon grün
(Grenzerfarbe),
Großreinschiff "Das heißt, statt Null Staub und Dreck gibt es heute
mindestens dreimal Null Staub und Dreck auf der Kompanie."
grün
1) Symbolfarbe f. Stadium zwischen rot (heiß) und blau (kalt) f. 2. DHJ, Mt
2) die ~en Angeh. der Grenztruppen, nach Kennfarbe 3) gdt.: den
Frühlingsabgängern (z.B. 88/1) mussten die Glatten alle ~en Container melden,
da ~ die Farbe des Frühlings ist (z.B.. "Evergreen in der Ausreise"),
"Das
grüne Band der Sympathie" iron. grüner Ärmelstreifen der Grenzer, (Ansp.
auf Werbeslogan einer westdt. Bank)
Grüner Unteroffiziersschüler, wg. grüner Streifen an den
Schulterstücken
Grüner
Scheißhaufen Befehl nach Gasalarm, sich unter der grünen Plane zu
verkriechen - anschließend gab's idR Vollschutz,
grüner
Zettel Vordruck f. die Bereitschaftserklärung eines Jugendlich
en, sich f. drei Jahre (als Unteroffizier) zu verpflichten.
Grundi
Grundausbildung
GS
Gruppe für sanitäre Behandlung, geh. z. ChD,
GST
1) "Gesellschaft für Sport und Technik" Organisation f. Wehrsport 2)
"Gang, Scheißhaus, Treppe", Revierreinigen. Jw *3)
"Grillen, Saufen, Tauchen" Taucher-Aktivitäten,
GT Grenztruppen
Guffdi,
der
GUvD
Gülle 1)Küchendienst (du musst in die Gülle). Gülle hieß
auch das Essen und güllen ein Synonym f. essen. Im Feld: "Der Spieß kommt mit
der Gülle."
2) Grundwort, für jedes Substantiv
zu verwenden, meist aber negativ gebraucht ("da dampft die Gülle"; "das ist
doch Gülle"; auch in Verbindung: "Baugüllen"; "Güllenarmee";
"Stabsobergülle"...)
güllen
von Gülle abgeleitetes Verb für rumblödeln, Irrsinn reden - "rumgüllen",
Güllensprache Irgendwann hat einer beim Skat bei einem Stich wohl immer
"Dolle" gebrüllt, oder war's beim Doppelkopf die "Dulle". Daraus wurde
irgendwann "Dolle Gülle", und später konnte für fast jeden Begriff der Armee
das Wort "Gülle" verwendet werden. Sie selbst nennen sich "Baugüllen"
Gummiadler Broiler, Brathuhn,
wurden mittags nie alle. Unsere Küchenjungs sind aber
dann auf die Idee gekommen, sie zum Abendbrot noch mal in der Pfanne kräftig
anzubraten und nachzuwürzen. Dann waren sie lecker.
Gummipräservativ Schutzanzug Richter
Gummiware Atemschutzmaske
Gurkenschalen Unteroffizierslitzen
Gurkenschnur Litze der Uffz.
Gustav
Martha (GM) Funkkürzel 'Guten Morgen', wenn im Grenzdienst 00.00 Uhr
erreicht wurde
Gustav
Siegfried Zeppelin Otto Anton Gustav Viktor (GSZOAGV)
'Grenzsignalzaun ohne Anzeichen Grenzverletzung' (Meldung per Funk , wer's schnell rausbringen
konnte ... , oft wurde jedoch nur "Alles Ohne" gesagt, Beispiel für
Typischer Funkdialog: "11,16 mit Gustav Siegfried Zeppelin Otto Anton Gustav
Viktor, kommen!" - "B'stätigt" (11 war Führungsstelle, 16 eine Postennummer).
GUvB
Gehilfe des Unteroffiziers vom Block nach einer
Reform des Tagesdienstes aufgrund des Personalmangels im Standort fielen die
Stellen des UvD und GUvD weg zugunsten eines UvB pro Gebäude
GUvD
Gehilfe des Unteroffiziers vom Dienst, von Böswilligen Geh und verpiss
dich!,
ein Zwischenposten, der Macht und ruhiges Leben verspricht, immer werden auf
diesem Posten merkwürdigerweise die fiesesten Charaktere stehen.
Guvdi
Gehilfe des UvD.
GV Grenzverletzer
GWB Granatwerfer-Batterie, die "Artillerie der Infanterie".
Gwd
Grundwehrdienst 18 Monate
H3A,
H6
NVA-Lastwagen aus DDR-Produktion,
Hängolin-Tee angebl. m. dämpfender Wirkung
Was stellen sie nur an, dass unsere anfänglichen kleinen Erektionen in der
wärmenden Hülle des Bettes sich schon nach wenigen Tagen verlieren. Jetzt sind
selbst unsere Schwänze uniformiert und nur noch zum Wasserla ssen gut.
Vermutlich wird uns ein Mittel in unseren Getränken verabreicht.
Hagenow Rda.: 'Wer ~ kennt, braucht Schwedt nicht zu fürchten!'
Halbe 1 halbe Stunde Pause. I.d.R. musste der Glatte im
Grenzdienst 2 Stunden stehen und bekam dann 1/2 h Pause.
Hamster, so hoch springt der, mit Marschgepäck. Sprachgeste
Dabei wird die rechte Hand waagerecht in Brusthöhe
angelegt. svw.: "Das geht mir am Arsch vorbei, Du kannst mich mal gernhaben!"
Hans Anrede ("Hans" + Familienname)
so redeten sich bei uns alle an; so brauchte man sich
nur den Familiennamen zu merken. Jw
"Schon während des Ausbildungslagers gab es die Regel, sich niemals mit dem
Vornamen anzureden. Meistens musste man mit dem Nachnamen als Anrede zufrieden
sein und wenn es jemand gut mit einem meinte, wurde das Wort "Soldat" davor
gesetzt. Hier ... bekam man nicht den Dienstgrad als Vornamen verpasst sondern
den Einheitsnamen "Hans". So war es für mich in den ersten Stunden unmöglich
herauszubekommen, wer nun eigentlich am Tisch saß, um sich die Zeit mit
Kartenspielen, Rauchen und Kaffeetrinken zu vertreiben. Dass alle drei mit
Vornamen "Hans" hießen, wollte ich nicht glauben. ... Neben Hans Schleifer
hatte ich also noch einen Hans Bergmann und einen Hans Goldig auf dem Zimmer.
Das Hans Bergmann im Bergbau arbeitete und sogar einen der neuen Spritzer
kannte, der mit Namen "Hans Buhler" hieß, war nicht schwer zu erraten."
Hans
Nachname Anrede,
Harry
Kuhn Gedenkbecher , brauner ~ Nach Uffz-schule der LSK/LV benanntes
braunes armeeflüssigkeitsresistentes Trink - und Aufbewahrungsgefäß
hart
wie Konsumschrippe widerstandsfähig,
ironisierende Ansp. an bekanntem Wehrmachtsideal 'Hart wie Kruppstahl',
aktualisiert anhand der Eigenschaften der Tagesverpflegung,
Härtekomplex / Härtetest Überprüfung der
physischen Leistungsfähigkeit der gesamten Kompanie, inclusive der BU's und
Offiziere. In voller FDU mit Schutzmaske und mit der strukturmäßigen
Kopfbedeckung ( in meinem Fall Panzerhaube) sowie MPi. Am Anfang Erwärmung mit
Kettengliedgymnastik - 30 min. Dann 1000 Meter Lauf als Einheit (Zeit des
Letzten wurde gestoppt) Als nächstes folgte ein 15km Eilmarsch, davon 3 km
unter der Schutzmaske - Zeit des Letzten wurde gestoppt. Zum Schluss die
kollektive Überwindung der Sturmbahn - allerdings nicht alle Hindernisse und
mit Hilfestellungen durch die eigenen Kameraden- und wieder zählte der Letzte.
Hptfeld Hauptfeldwebel (Spieß)
Heinz Anrede
Bei uns in der Division (1. Motschützendivision)
hießen alle ~ (nach ~ Kessler, ~ Hoffmann [Verteidigungsminister]). Jede
Division/ Regiment, von denen ich hörte, war mit solchen Namen versehen .
Diente zur Vereinfachung. Als Glatter konnte man sich nicht gleich alle Namen
merken. Später nicht die Namen all der neuen Glatten. ~ wurde allseits
akzeptiert, sogar von den EK´s. Kw
Heimatkunde Reservistengespräche,
Heimfahrt Schikane. EK-Ritual,
EKs saufen in Stube im Erdgeschoss, während draußen
Glatte in gebückter Haltung unterhalb des Fensters vorbeizulaufen hatten. Sie
trugen Gebüsch vorbei und stießen Dampf- und Pfeifgeräusche aus, was die
Illusion der Zugfahrt nach Hause wecken sollte. Fr Sie mussten auch Schilder
mit den Namen der Bahnhöfe vorbeitragen, die bei der ~ angesteuert wurden
.
Heimgänger vorbei ist es
Heimgängerfriedhof EK - Kultplatz im Wald,
wo Socken, Turnschuhe, Kragenbinden nebst Spindtür aus der letzten Schicht an
Bäume genagelt wurden,
Heimreise s. 'Heimfahrt', schon bei Remarque 'Im Westen nichts Neues'
1928,
Heimschläfer Eher selten. Soldat der wegen seiner Nähe zum Standort und
der entsprechenden Erlaubnis zu Hause schlief. Durfte zwischen 22 und 6 Uhr
raus, sonst brauchte er "Ausgang".
heiß 'heiß sein' auf die
bevorstehende Zeit, viele Jahre vor sich haben, gemünzt auf angehende
Berufssoldaten.
heiße
Sau jmd., der lange 'dabei' ist, Offizier
kam eine ~ an Soldaten vorbei, zischten diese ein höhnische 'Sss...' zwischen
den Zähnen (=Wasser trifft auf glutheiße Herdplatte). Der Betroffene verstand
genau, konnte aber niemanden belangen.
heiße
Schweine 1. DHJ
heißer
Tempel Regimentsführungsstelle,
Hennecke überbreiter "Hochleistungs-Besen zum Reinigen der Flure
(nach Adolf ~, Bergmann, "Aktivist der ersten Stunde".
Produktivitätssteigerung durch Arbeitsorganisation.)
Herrntsje Gegenstand der sich bewegt oder bewegt wird ("mach ma
die Amplitude zur Herrntsje")
Hexe
guter Funker, über Tempo 140 Die Russen sind die besten Funker die ich
kenne. Habe nie wieder so exzellente Tastenficker wie die Muschkoten erlebt.
Der Alte: "Ich will Musiker, die besten Musiker sind die besten Funker!" Der
Ausbilder in Cottbus (Unterfeld) voller Hochachtung: So wie ihr in die Taste
wichst, dass geben die Russen locker mit dem Seitengewehr. Russen sind Musiker
ALLE. Die singen, da gehts Dir den Rücken runter. Hintergrund: Unsere
russischen Freunde mit denen wir zusammen in Müncheberg dienten, mussten mit
dem Seitengewehr der Kalaschnikow - isoliert, damit Starkstromzäune
durchschneiden kann - den Notfall üben. Funken ohne Taste, nur mit Bajonett.
Ein Russe hatte sich abgesetzt und pennte bei uns im Bunker. Die stanken nach
Desinfektionsmitteln, hatten keine Socken, sondern Fußlappen, keine knöpfbare
Kragenbinde, sondern mussten die einnähen, jeden Tag neu. Aber sehr gute
Stiefel hatten die. Der Uffz wollte den Russen rausschmeissen. Da gabs Ärger.
Der E sagte, der Russe bleibt hier und schläft sich aus. Sonst fick ich Dich
ins Knie. Übrigens hatten die Russen noch Prügelbock und Zeltlager im Winter.
Mit denen möchte ich NICHT kämpfen!
HK Heimkehrer; letzte 36 Tage; bei 3jg.
Ho-Chi-Minh-Pfad Schneise im Schnee "Normalerweise graben sich
Soldaten im Ernstfall ein - wir hatten den Befehl, uns auszugraben. Wir
sollten Schneisen schlagen, H.e, wie wir sie bald nannten. Denn sie waren
schmal wie einst die Nachschubpfade im vietnamesischen Dschungel, und ihr
Zweck war ebenso kriegerisch."
Hobel Kraftfahrzeug
hochziehen 1.) etwas ~,
"klauen" oder "organisieren" ,
2.) jmden.~, erwischen
Hockerberechtigung Initiationsritus
Als erstes wollte man sich ja mal setzen, also machte
man die ~: Der Glatte legt sich auf drei Hocker, je einer unter Kopf, Hintern
und Füße. Dann musste der mittlere Hocker (der unterm Hintern) rausgezogen
werden, einmal über den Bauch und andere Seite wieder unter den Hintern. Alles
eigenhändig, ohne Zusammenbrechen; unter dem Gejohle der Zimmergenossen.
Hoffmann-Adidas die berühmten schwarzen Turnschuhe.
Höhenfotze Höhenfunkmeßgerät , auch Wackelfotze für
Höhenfinder, RADAR
Hoffmanns Trachtentruppe NVA (Ansp. auf Armeegeneral H. Hoffmann)
Hoffnungsbalken, auch 'Tagesbremse' das kurze Stück
Litze, das die Gurkenschale des Uffz.
zur Feldwebellitze des Unterfeldwebels ergänzte,
Holz
"ein H. kriegen" Rdwd. für etwas, was einen an der
Erfüllung wichtigerer Aufgaben hinderte. (schlafen, essen, lesen...)
Geht wohl auf Stoertebeckers Hinrichtung zurück.
Hotel
zur Sturmbahn Arrestanstalt d. 9.PD, Karpin
Hptm
Hauptmann
Hü,
der ~, Hüpper, 1.DHJ.
hufen,
loshufen marschieren,
huftot,
luftbereift, blasenkrank, stiefeltot: wg. Blasen an Füßen
stiefelbefreit und Innendienst.
Hugo 1) Richtschütze bzw. Richtlenkschütze,
2) 1. DHJ/ 1. und 2.DHJ
3) Ladeschuetze auf einem Kampfpanzer (auch 'Lade ~' )
"reihenweise standen Landser hintereinander an den Zäunen und brüllten zu
uns: "~s, ~s, ~s...!" An diesem ersten Tage konnten wir
noch nicht wissen, dass der ~ der Ladeschütze im Tiger (bester Panzer
der der Nationalsozialisten) war... Im ersten Diensthalbjahr war man ~,
später im zweiten oder dritten Diensthalbjahr stieg man normalerweise zum
Richtschützen auf. Der ~ war die "Dienstmagd" der jeweiligen
Panzerbesatzung und musste alle niederen Arbeiten verrichten. Dementsprechend
wurde er auch behandelt und schikaniert. Eine besonders arme Sau!"
Schütze,11f
4) Zigarettenkippe die man noch rauchen will.
Vers: "Hast'n ~ inner Tasche lass ihn stinken denn es
hat sowieso keinen Zweck". Der E lag oben auf dem Mastbett und blies ins Horn
weil die Tage drückten. dabei war er zu faul sich den Aschenbecher
(Spiritusklappkocher aus dem Komplektepaket) zu holen und ließ Asche und
Kippen im offenen Rohrgestell des Bettes verschwinden. Das stank gewaltig.
Auch wurden in diesen Rohrgestellen in Kondomen Alk-Bomben versteckt. Das Heer
hatte noch Betten aus Profileisen, die Luft hatte Betten aus Rohrgestellen.
Jedenfalls sah ich in anderen Waffengattungen (zB Wachregiment F.Engels,
Strausberg) nur diese profileisernen Betten.
5) erigierter Penis, s. Vers in 4)
HUKK
Haubitzen- und Kanonen-Knecht; Artilleristen an der Kanone (nur Soldaten),
HUKK-Taufe man sitzt beim Abziehen der Kanone auf
dem Holm, wird anschließend mit der pulverschwarzen Schmiere aus dem Rohr
eingerieben (Gesicht) und bekommt eins mit dem Fickerknüppel über den Helm.
Hundemarke Metall-Erkennungsmarke, am Mann im WDA zu tragen
"In der NVA wurden die Erkennungsmarken im
Wehrdienstausweis aufbewahrt. "
Wozu waren denn dann die Löcher darin?
"Da wären die Trageschnüre durchgefädelt worden (hätte
es welche gegeben). Das Tragen der Erkennungsmarken war erst f. den
Ernsfall
vorgesehen. Diese Marken sind ja auch irgendwie ein Symbol für Krieg führen,
für Töten und getötet werden. Da sollten sie nicht unbedingt in Friedenszeiten
schon am Halse hängen.
Gleichzeitig spielt bei vielen Entscheidungen in der DDR
auch die Versorgungslage eine Rolle. Es war anfangs nicht ganz klar, woraus
die Schnüre bestehen sollten, und schmale Ketten z.B. waren gar nicht in
genügender Anzahl vorhanden. Und letztendlich waren diese Erkennungsmarken aus
Aluminium, das hätte Hautverfärbungen gebracht.
Also blieben diese Dinger im Wehrdienstausweis, der in
seiner Plastehülle extra ein Fach dafür hatte."
Hundepfeffi Hundefütterer (nicht Hundeführer)
Hundepuller Bockwurst
Hütte
Unterkunftsstube in der Soldaten/Uffz. im allg.
Sprachgebrauch, im Gegensatz zum Dienstzimmer der höheren Vorgesetzten
.
Idiotenviereck Sehr kleiner Postenbereich bei
Objektwachen, der nicht verlassen werden durfte (z. B. am KDL/KDP oder auf dem
Technikpark vor MOB-Hallen) (s.a.Postenkachel)
"Ich
diene der Deutschen Demokratischen Republik!" iron.: Danke!.
Igel 1) runde Bürste (Draht oder
Borsten); wurde zum Rohrreinigen beim Panzer verwendet.
2)Rundumverteidigung.
Ihmsen
f. jedes Ding oder Teil; "gib mal den I. da rüber", kommt angeblich von 'ihm
sein' und kann sowohl Maskulinum wie Neutrum sein
IMEX
- elektrischer 10-Liter-Heisswasserbereiter (f. Hängolin-Tee).
- Entspr. Name f. "Heißmacher"
oder "heiße Sau", also Offizier oder besonders ehrgeiziger Uffz oder
Unterfeld. Wurde auch untereinander gebraucht, wenn einer übertrieben
ehrgeizig war: ~ mit extra lang gezogenem "I"gerufen.
Imi
Imitationsmunition, IMI , Reinigungsmittel
, Pulver
Jukebox
siehe Musikbox
Jumbo 1) Atomplane
2) Vollschutzanzug
K1 1) "Was K1 bedeutet
- kann man vielleicht mit sehr gut, nicht besser zu machen übersetzen. Aber
dies sind wohl solche armeeüblichen Begriffe, "draußen" könnte man sie wohl
nicht anwenden" Schütze, 64 2) neueste Ausrüstung in bester Qualität,
noch nie getragene Uniformen, Ggs: 'K-unendlich'... Mr 3) ~,K2,K3
Richt-, Lade- und Munitionskanonier 4) K2, K5, K6
Kontrollstreifen, Grenze, Spur 2 , 5 bzw. 6 m breit. (ebener Sandstreifen vor
Zäunen und Mauern zum Feststellen von Fußspuren)
KA Kasernenarrest. "Disziplinarmaßnahme",
Bestrafung gegenüber Berufssoldaten (Uffz./Fä/Offz).
KA-VM (auch KA-See)
Kampfanzug Volks-Marine; kombiniertes quasi-Ölzeug und Schutzanzug mit
integrierter Schwimmweste,
Kabelaffe Nachrichtensoldat,
Telefonist,
Kabeltrommel scherzh.:
Monatsbandmass der Buffies
Kaeppibefreiung / Kaeppi hart
Stahlhelm tragen
Kaffer Halbjahresrang; 1.
DHJ, Gwd
Kahn
Arrest,
Kammer Lagerraum, auch
Waffenkammer u.a.; vgl. Park ,
Kammerbulle Offizier, der die
Bekleidungskammer verwaltet,
"Kante geben" "den Rest geben",
'sich die Kante geben'sich
betrinken,
Kanten
Frisur (z.B. "Du hast einen ~ wie Beethoven!")
am Kanten stehen...
an der Grenze West Wache schieben,
Kapo urspr.: ital. capo, 'Haupt',
'Kopf' 1.) Unteroffizier, Vorgesetzter BW, 17.Jh "Viel einfacher als die
Soldaten hatten es die Unteroffiziere dann später jedoch nicht. Die Kapos
wurden im Bataillon mindestens genauso rangenommen wie die normalen Landser.
Das waren echt arme Schweine. Zimmerweise haben sie geheult, das habe ich in d
er sechsten Panzerkompanie selbst gesehen, wenn die Soldaten ihre
Einberufungsjahrganges endlich nach Hause gehen konnten, also ihre notwendigen
achtzehn Monate hinter sich gebracht hatten". Schütze, 11 2.) 'Kasernenpolizist'
abw. f. Uffz.,
Kaposchule Unteroffiziersschule
Karo bohnern insonderheit in der
Waffenkammer die Bohnerkeule so führen, dass im Ergebnis ein Schachbrettmuster
entstand.
Kaschi
Kalaschnikow, Sturmgewehr.
Kassenscheich Uffz., der das
Geld gezählt und ausgegeben hat.
KC 1) Kompaniechef
2) Kernstrahlung
und chemische Kampfstoffe
KC-Aufklärer Aufklärer für KC,
gehörten zu ChD
"Die Einheiten für KC-Aufklärung
erfüllen Aufklärungsaufgaben mit dem Ziel, den Einsatz vom MVM festzustellen,
die Truppen zu warnen und dem Kommandeur Angaben über die Kernstrahlungs-
undchemische Lage zu geben. Die KC-Aufklärung beinhaltet die KC-Beobachtung,
die KC-Aufklärung von Räumen, Abschnitten und Richtungen und die
K-Kontrolle."Handbuch für KC-Aufklärer,
KD Kommandeurs-Dienst f.
Militaerpolizei
KDL
Kontrolldurchlass Kontrolle und Durchlass am Haupttor; die
Meinungen waren geteilt, was das L heißen soll, mehrheitlich wurde für
Lastwagen plaidiert (obwohl da ja auch andere Wagen durchfahren: Kübel, PKW,
Panzer &cet.);
KDP
Kontroll-Durchlass-Punkt Kaserneneingang. Der Wachposten
kontrollierte den Ausgangsschein und Ausweis und begutachtete das
Erscheinungsbild des Soldaten. Saubere und vollständige Uniform, geputzte
Halbschuhe, militärischer Haarschnitt, keine Bartstoppeln. Er konnte sich
vorgeschriebene Sachen vorzeigen lassen, z.B. ein sauberes Taschentuch.
Kefte
Arsch,
keimen, "ab-, verkeimen" ruhen,
sich unauffällig machen
keimfrei
!,
Kompanie ~
inoffizieller, aber häufig gehörter Ausruf des UvD,
nachdem der letzte Berufssoldat den Kompaniebereich verlassen hatte.
KEKS Halbjahresrang; "könnte
EK sein"; 3. Halbjahr; bei 3jg.
Zum KEKS schlagen –
Einweihungsritual. "Die Kandidaten - UaZ nach 18 Monaten
- mussten 18 Komplektekekse (die in der Blechdose) in 18 Minuten essen, sowie
einen halbvollen Kameradenbetrüger leeren. Danach durfte ihnen jeder EK mit
dem Lederkoppel bis zu 18 Hiebe verabreichen (normalerweise nur 6, einer für
jedes DHJ)".
Kelle. Sich eine, holen
Dienstzeit verlängern lassen (Ansp. auf 'Nachschlag')
Mit der Schöpfkelle, holt man sich einen Nachschlag an der Essenausgabe, weil
der eine Teller Suppe nicht gereicht hat. Ausspruch über Soldaten, die ihre
Wehrdienstzeit verlängern lassen. Die normale oder erstverpflichtete
Dienstzeit hat nicht gereicht und man möchte gern mehr, also z.B. von 3 auf 10
Jahre "aufkellen".
Kennung s. Kontrolle
Ketten, auf die ~ gehen,
treten auf die Nerven
gehen, nerven,
Kettengeld
Zusätzliche Bezahlung der Panzerbesatzung (inklusive
Hugo, der meist ein Gwd-leistender war). Dadurch sollten die "erhöhten
Belastungen" beim Kettenreinigen bei der VNP und beim Fahrzeugreinigen nach
der Übung abgegolten werden. Bloß, dass die Ketten und der Rest des Fahrzeugs
von den Muckern gereinigt wurde. Der Hugo saß in seinem Turm und putzte das
Zielfernrohr :-), Rp
Anm.: Die Wartung von Panzern, einschließlich
Kettenreinigen, erfolgte generell durch die Panzerbesatzungen selbst. Darueber
hinaus wurde bei der VTBNP (VNP) nicht von allen Panzern die Ketten
abgenommen. Lediglich bei der Lehrgefechtstechnik war dies der Fall.
Keule 1.) Bohnerbesen, mit der
Fußboden so blank gebohnert werden konnte, dass man sich darin spiegeln konnte
2.) allg. Anrede: "Ej, Keule, gib mal den Imsen
da rüber"
3.)
Schnapsflasche,
keulen bohnern (
m. Bohnerbürste mit Metallgewicht zur Beschwerung). Al
"Die Steinfliesen des langen Kasernengangs werden nach dem Wischen mit der
Bohnerkeule poliert. Es ist zu den wichtigen Erfahrungswerten zu rechnen, dass
auch Stein gebohnert wird. Stiefel, die vor den Soldatenstuben auf dem Gang
stehen, werden beim Keulen erbarmungslos zur Seite oder die Treppe hinunter
gestoßen"
Keulenberechtigung Die
Bohnerkeule ganz unten am Stiel anfassen und ca. 20 mal umrunden. Anschließend
Keule über die Schulter und geradeaus zu laufen.
KGA (später GGA) Komplexe
(Gemeinsame) Gefechtsausbildung, einmal im Monat für ca. zwei Tage angesetztes
Kriegspielen für alle Beteiligten, es sei denn, man seilt sich ins DHS ab und
sieht in rot -gelb in der Sonne liegend zu, wie alle anderen in Vollschutz
durch die Kante springen.
Kinn, es steht mir bis zum
~ ich habe die Schnauze voll
Kirschkernspucker Granatwerfer
Klarsichtfolie 1) Sülzwurst, Az
2)
Scheibe ~
in der Gasmaske, die immer so gern schimmelten,
Kleiderordnung legte die
korrekte Uniformierung fest: "Überprüfen se ma ihre ~!"
kleine Nachtmusik
charakteristisches "Klick-Klack" beim Blockern. Der E: "Das ist meine ~.Ohne
die kann ich nicht schlafen."
Klopper Offizier
Klotz, auf dem, stehen Posten 1
am KDL, ein Betonklotz mit Holzrost; unbeliebtester Posten.
Knarre putzen
Waffenreinigen Wenn 4 h ~ angesagt war, war es
zwecklos, schon nach 3 h zum (B)Uffz zu gehen und zu behaupten die Knarre wäre
sauber. Der nahm ein Stück Zeitungspapier, fuhr damit in die kleinste Ritze
der Kaschi und förderte so immer wieder Dreck und Waffenöl zutage. Man kann
ein Gewehr NICHT 100 %ig säubern. ~ diente also auch dazu, dem Rekruten
begreiflich zu machen: Hier ist eine Zeit veranschlagt, die wird von Dir genau
so lange wie veranschlagt, benutzt. Es führte dazu, dass man sich eben so
lange Zeit ließ, bis die Sache zu Ende war. Streber, die eher fertig sein
wollten, wurden zu noch schlechteren Arbeiten verheizt
Knast Arrest
"Ein Soldat ohne Knast ist wie ein Baum ohne Ast"
Knicken
Schlafen; nicht zu verwechseln mit "Kannste knicken!"
("Das kannst Du vergessen!")
Knie, ins, gefickt geschliffen,
geschunden, kujoniert: Neulich im Manöver ham sie uns ganz schön ins...,
Kniekehle wichsen Ich wichs
Dir gleich in die Kniekehle: Ich hau Dir in die Fresse, ich tret' Dir in den
Arsch, ich fick Dich ins Knie, ich reiß dir den Arsch auf bis zur Halskrause,
ich reiß' Dir den Sack ab: noch Fragen?? :-)
Knitterfreier
Stahlhelm
Knobelbecher
Armeestiefel,
Knolle 1.DHJ
Knollen drehn
Küchendienst (Kartoffeln schälen)
Kolonnenweg zwischen den KS,
Grenzanlage,
Kommissbotten Armeestiefel
In modernen Armeen der Welt gab's inzwischen
Schnürstiefel. Die NVA hat diese "Stiefel-Tradition" übernommen z. Teil auch
mit den Fußlappen ...aber dazu können noch ältere sicher Auskunft geben.
Kommissbrot Hauptfeldwebel
"Kommse ma zurück"
Vorgesetzter, wenn er bei passierenden Untergebenen etwas zu monieren hatte -
nachlässige oder falsche Ehrenbezeigung, mangelhafte Kleiderordnung etc.
Kommunismus dienstfreie Zeit,
Diensterleichterungen (z.B. dem Glatten erlauben sich im Grenzdienst
hinzusetzen)
Kompanie: Nachtruhe! Ruf
um 22 Uhr
Komplekte
Not-Ration
, Meist bestehend aus: Büchsenbrot, Büchsenwurst
(Topfavorit -Schmalzfleisch- , gern getauscht gg. Rotwurst), kl.
Schokoladentafeln und Zitronentee in Folienschläuchen.
Blechschachteln, ca. 12cm x 12 cm; Schrumpffolie. Darin
eingeschweißt so Dinger, die der Form nach an Waffeln erinnerten. Das Zeugs
blähte im Mund und dann im Magen. Hersteller: VEB Wikana. Hatte jeder Soldat
im Teil 1.
"bemerkenswerte Spezialität, die uns samstags verabreicht wurde...
Wortschöpfung aus Komplexe, die wir davontragen sollten, und aus Konfekt, als
das die Offiziere in Gedenken an unsere sowjetischen Freunde jene Mischung aus
alten Konserven, Notbeständen und Atombrot, einer in Aluminiumdosen
hergestellten Kekssorte hinstellten".
Komplektetag
Ein Tag im Monat, an dem die abgelaufenen Lebensmittel
der 'Eisernen Ration' zu den Mahlzeiten ausgegeben wurden. War verhasst, da
man fast nichts Vernünftiges zu essen bekam. An diesen Tagen machte die MHO
gute Umsätze.
MHO Militär Handels Oranisation ,
gutes Angebot !
'Konrad Otto'
Nach den Funkalphabet die Buchstaben 'K' und 'O' = Abk.:
KontrollOffizier (bei Übungen etc.)
Konter 4. DHJ, 3jg. Rdwdg:
"Konnt er nicht vernünftig sein, könnt er schon zuhause sein!"; Signum:
Kontermutter an Schlüsselring
Kontersprung Ritual bei 3-jg.:
um Konter zu werden, nahmen die E's den ~ ab: Sprung vom
Schrank mit Stahlhelm und einer brennenden Kerze darauf, die nicht verlöschen
durfte.
Kontrolle, ~ geben
Dienstzeitvergewisserung, Auch 'Kennung'.
Aufforderung zum "~ geben", dem Vorzeigen der DHJ - Insignien
"Das ~ geben wurde immer (!) in Normzeit verlangt! (Die ~ war also zwingend am
Mann zu tragen. Wer sie nicht dabei hatte, zahlte die nächste Runde). Die EK
riefen einander zu " ~ ~!"
Da das Maßbandtragen mit Einziehung desselben bestraft wurde, geschah das in
der Regel in Abwesenheit von Vorgesetzten. Dabei wurde die aktuelle Tageszahl
gerufen und das Maßband ausgerollt. Der EK gab natürlich auch dem Springer und
allen jüngeren DHJ ~.
Dabei wurden die jeweiligen DHJ-Insignien vorgezeigt:
Uschi: Hier reichte f. den EK die bloße Nennung der Tageszahl
(1095) aus, um große Erheiterung hervorzurufen
Springer: Springerfigur aus dem Schachspiel, ansonsten s.o.
KEKS: Man trug einen KEKS aus Metall (Nirosta, selbstgefeilt) oder
Holz am Schlüsselbund ["Dafür hatten wir zeitweise echte Butterkekse
einstecken, die natürlich meist nur die erste Vorzeige-Kontrolle überlebten.
Des weiteren gab es aus Hansa-Keks- Verpackungen ausgeschnittene
KEKS-Aufschriften unter dem Revers bzw. Kragen, die a la Geheimdienstmarke
vorgezeigt werden konnten" (
Konter: Kronenmutter
Vize: Der
richtige Vize trug eine rote Vizeklammer (VK
). Spaeter in Ermangelung ueberwiegend Vize-Daumen.
EK: Maßband
HK: EK-Löffel,
Kragenbinde Symbol der NVA,
Krageneinlage der DU/FDU, wurden nach der letzten Wache feierlich an das
Bäumchen neben dem Wachlokal geknotet.
Kragenbinder
eigentlich weiße Einlage im Kragen.
kratzen sich bei Vorgesetzten
beliebt machen, einschleimen
Kratzerplatte Bestenabzeichen,
Kriese, ich krieg die ~.
1) ständiger Ausruf, etwa "o Gott"
2) gdt.: "müde werden".
Krummfinger 1. DHJ
Kristallallee
die mit den Glasscherben der - wegen striktem
Alkoholverbot vorwiegend aus dem Fenster entsorgten – Schnapsflaschen
gepflasterte Regimentsstraße am Montagmorgen.
KS Kontrollstreifen
(doppelt), Grenzanlage
KU
Kurzurlaub (Samstag nach Dienstschluss (ca.
13.00) - Montag vor Dienstbeginn (ca. 6.00)
Kuchen, "Noch ...-mal ~, einmal
Torte, dann spricht der Spieß die Abschiedsworte"
Ausspruch wenige Wochen vor der Entlassung (~ - Sonntagsfrühstück)
Küchenbulle Koch, BW, 1900ff,
ranghöchster Uffz. der Küche
Küchenuffz Küchenunteroffizier
Küchenschaben Soldaten vom
Küchentrupp,
KüKo
Küchenkommando, jede Kompanie war mal dran und musste dann ca. 5 bis 8 Leute
f. die niederen Küchendienste abstellen.
kundig machen, sich
sich erkundigen, nachsehen
Kupferbolzen Fäkalbez., : Bei
dem guckt ja schon der ~ raus; d.h. jmnd. hat Angst, auch Schiss,
Kursant (russ.)
Kursteilnehmer
Kutscher (1) Panzerfahrer
(2) Längerdienender, Berufssoldat, (der
~ schläft den ganzen Tag oder teilt Hiebe aus, um die anderen anzutreiben),
"Du ~!",
KVP kasernierte Volkspolizei
Ladehugo Munitionskanonier der
Ari, Pf
Lamettaträger, Larven
Offiziere.
Land der drei Meere
Eggesin: Sandmeer, Waldmeer, nichts mehr,
Landser Soldaten
Landstreitkräfte statt Heer,
welches Wort tabuiert war,
lange, Du kannst hier noch ~ ...
das und das machen, rumschreien etc. Rdw., Betonung auf ~. Günstig, weil
aufaktuellen Streit und Tätigkeit bezogen. Gute emotionale "Trefferwirkung",
weil es Sinnlos-Satz ergab, auf den man nicht antworten konnte. Brachte mind.
5 s Verwirrungs-Pause. Bsp: BU: "Du warst UvD und dieKompanie hat keinen
Frühsport durchgeführt!" Antwort: "Du kannst hier noch lange Frühsport
machen!" Man musste also nichts überlegen, wenn man gleich mit dem aktuellen
Vorwurf (Frühsport) konterte. Wenn man schon bestraft wurde, dann wenigstens
nicht noch beleidigt. Gut auch deshalb, weil keine direkte Beleidigung dessen,
der noch lange dienen darf, nachzuweisen war (wg. "Schwedt").
Lange Kameraden Lange
weiße Unterwäsche der NVA.
Längerdienende UaZ
wurde in einem Tonfall losgelassen, welcher totale Missachtung ausdrückte.
"Lärm und Licht halten unsere
Grenzen dicht" / "Licht und Lärm halten Grenzverletzer fern"
Sprüche die dem Grenzer das Leben leichter machten; waren natürlich
sinnlos
da sie völlig der Philosophie der Grenzsicherung widersprachen. Ziel sollte
ja sein, Grenzverletzer zu stellen, also ruhig und im Dunkeln auf sie zu
warten, nicht, sie vom Abschnitt zu verscheuchen. Letzteres war natürlich
einfacher, um dem Grenzer Sackstand zu ersparen.
Last Schon beim Aufstehen
stöhnt der E über "Die ~!".
Leine ziehen: verschwinden,
"Zieh Leine!"
Leitstand Zentraler Raum im
Bunker federnd gegen Atomschlag gelagert. Hier malten die Planschetties auf
riesige Plexiglasscheiben den jeweils aktuellen Stand des Luftraumes, der auf
der
anderen Seite der Scheibe von einem Offiziersstab ausgewertet wurde.
LG-Fahrer
Lehrgefechtsfahrer
"Die härtesten Typen in den Panzerkompanien waren die L. Sie mussten die
Übungen der Züge, der Kompanie und des Bataillons absichern und lebten den
größten Teil des Jahres in Schießplatznähe ohne viel Aufsicht. Nur selten
waren sie im Kompaniebereich anzutreffen und führten damit im Vergleich zu den
anderen Panzerluden ein recht angenehmes Leben. So brauchten sie kaum auf
Kompaniewache und auch der KC ließ sie in Ruhe. Die Sprutze hatten es auf
diesen LG-Zimmern aber am schwersten. Hier gab es keinerlei Pardon, denn Spaß
haben diese EK's kaum verstanden. Beim Kugelschieben usw. waren sie immer
vorneweg ... und natürlich auch beim Saufen."
LG-Kaeppi
schmutziges Kaeppi, dass nur fuer Arbeiten auf dem
Technikpark aufgesetzt wurde.
Libyen Truppenuebungsplatz
Luebtheen (Mecklenburg-Vorpommern)
Lichtschalter abmelden
Schikane
zur Nachtruhe, EK-Folklore
Muckser: "Gestatten EK, dass ich rosarot gestreiftes Schwein lautlos den
Stromkreis zum Zwecke der Verdunklung unterbreche?"
EK: "Ja, so sei es."
Darauf wurde der Schalter unter einem darüber
gelegten Kissen betätigt.
EK hält sich die Ohren zu. "Meine Ohren halten das nicht aus, nochmals
lautlos wiederholen!"
LNKdo Leiter Nachkommando, vom Spieß bestimmt,
musste bei Alarm Waffenkammer öffnen u. Waffenentnahme beaufsichtigen (=wenig
Streß), füllte die täglichen A&U-Plastekarten aus.
LO
siehe ELLO Fahrzeug Lo , aber auch Leitoffizier LO
b. FRT
Loch,
das schwarze sinnlose... der Mund
'Löffel werfen' im Sinn von 'Löffel abgeben' meint
den letzten Tag der Dienstzeit; sofern die Entlassenen mit dem LKW zum Bahnhof
gefahren wurden, warfen sie am KDP (KDL?) ihren Löffel vom Wagen,
Lollie
Leutnant,
löten
einen ~ gehn Alkohol trinken
Lötlampe MiG-21,
LSK/LV
Luftstreitkräfte/ Luftverteidigung,
Luden Panzersoldaten
Luden-Napp wohlbekannte braune Plastetasse
Luftstreitkräfte statt des Tabuwortes Luftwaffe,
Lukenwolf, der "Der ~ hat gebissen", wenn man die
Luke auf den Kopf kriegte oder Hand, Arm, Finger usw. eingeklemmt oder
gebrochen/abgequetscht wurde.
Lupo
Unglücksdämon "der E-Tod" s. Bodo
Für jegliches Missgeschick machte man -ähnlich der
Legende vom Klabautermann - ~ dingfest. Der Sage nach war ~ darauf aus, EK's
zu verletzen oder Schlimmeres. "~ lauert überall" war daher der Ausdruck der
Verweigerung, da man sich ja bei der bevorstehenden Aufgabe verletzen könnte.
LWH
Ledigenwohnheim Unterkunft fuer Offiziere und
Berufsunteroffiziere außerhalb der Einheit.
M-Schein Mobilmachungsschein
Mach'
Ballett! Aufforderung sich zu beeilen
Mach'
den Fisch! Hau' ab!, Verpiss Dich!
Mach'
mal dicht! Aufforderung seinen Mund zu halten. Wurde unter den unteren
Dienstgraden benutzt
Macht
Wärme! schneller Befehl vom OvD wenn der Alte kam.
Männchen machen Ehrenbezeigung machen,
Mantelduschen nach dem letzten " Sommerbefehl" wurde
der Mantel nicht mehr benötigt. In manchen Einheiten wurde dann mit Mantel
geduscht - die Dinger haben ewig gebraucht um zu trocknen . . .
Märchenonkel Politnik, der die Märchenstunde 'Politunterricht' gestaltete
Marschrichtungszahl wenn sich Uffz. P. im Tanzlokal eine Frau ausgewählt
hatte: 'Meine ~ ist klar.'
Maskenball Schikane
Schnelles Wechseln der unterschiedlichen Uniformen zwecks Überprüfung von
Vollständigkeit und Zustand (fehlende Knöpfe bzw. Teile, Löcher, Bügelfalten
etc.),
Maskenbrille interessante Konstruktion aus Plaste und Gummibändern zum
Tragen unter der Schnuffi.
Maßanblick provozierendes Vorzeigen des Bandmaßes, herablassende Geste
des E gegenüber niederen Diensthalbjahren
Maß-gelb Gelbes Bandmaß
Maß-grün Grünes Bandmaß
Maßl, Maßli Kosename f.
Bandmaß
Maßlbehälter Aufbewahrungsgefäß f. Bandmaß
oft aufwendig hergestellt, bekannt sind: aus Balsaholz geschnittene
Schützenpanzerwagen, Holzpistolen, kleiner SanKra, Spielzeugpuppen, Särge...
"Schade, dass es kein Museum f. Maßbänder oder Maßbandbehälter gibt. Für den
rauen Dienst im Gelände empfehle ich einen PingPong-Ball als Maßbandbehälter.
Dieser - konkurrenzlos im Tragekomfort (klein, weich und kantenlos) - hatte
sich bei uns durchgesetzt, sozusagen die unschlagbare Felddienstausführung
dieses unverzichtbaren Accessoires."
Maßnahmen die Bandbreite erstreckte sich über operative kulturelle,
disziplinarische, strafrechtliche M.
Mast abruhen; .: "die blanke ~", to ; ~machen
faul rum liegen und sich mästen. Ursprung : Mast , mästen
Mastbett mit Graudecke überzogenes gerade nicht belegtes Bett zum
abruhen,
Mastkombi vgl. Schwarzkombi, Weißkombi, brauner Trainingsanzug (zum
abmasten)
Material "Is eben nich mehr det Mattajal wie früher." OvD
als ein Soldat nach 2 durchgestandenen Wachen vor Erschöpfung umfiel und sich
den Arm brach.
Matratze Funkmessgerät mit Sprungfedermatratze ähnelnder
Antenne
Mauerknecht Grenzsoldat (in Berlin).
Max
allgemeiner Vorname, gebraucht mit Nachname oder Spitzname.
Med-Punkt Dienststelle des Militärarztes im Regiment,
Messe Vorstellung der Maßbandbehälter, z.B.. Stahlhelme,
Motorradtanks, Sofortbildkameras, und Briefkästen en miniature,
Messerwerfer Friseur
MGA
militärische Grundausbildung
MHO,
MO, "Emm-Ha-Null" Ug
Militär-Handels-Organisation
Verkaufsstelle auf dem Kasernengelände, meist besser
beliefert, als die zivilen Geschäfte außerhalb. Dort gab es beispielsweise
Waren wie z.B. Bohrmaschinen, Allesschneider, die man in zivilen Geschäften
nie oder nur als Bückware bekommen hat.
Militärstreife ähnlich den Feldjägern jetzt. Bahnhof leipzig , der
Schrecken aller Soldaten. Die haben auch mal Soldaten kurz vor zu Hause wieder
nach der Dienststelle zurückgeschickt. Waren im Eisenbahnzug da und
kontrollierten...
MKE
Militärische Körperertüchtigung OSL Pönisch , Diplom-
Sportlehrer OHS Kamenz Sektion 6 FRT: Ihr seid Rohdiamanten , ich schleife
euch zu Diamanten. Und er hat es wirklich geschafft : 11: 10 war meine Zeit im
3000 m Lauf www.peters-ad.de
MMS
Militärmedizinische Sektion Ernst - Moritz - Arndt - Univ.
Mobübung Mobilisierungsübung,
Mob-Reserve Ausrüstung der Schattenarmee, die in irgendwelchen Lagern
und Hallen rumstand; war regelmäßig zu warten. Wie Dienstreise: mit W50
durch's Land und im Lager saufen bis zum Abwinken,
Mond
aufsitzend schießen danebenschießen als Panzerrichtschütze, bei Nacht
e; ek. (dit) Das E im Morsealphabet ist ein
Punkt. Wenn alles ruhig war im Äther, ließ der E mal ein ganz kleines "dit"
ab. Sofern andere E's am Netz waren antworteten sie ebenfalls mit einem "dit"
p;
pups .--. (dit daaaa daaaa dit) Dieses Morse-p- wurde immer besonders
lang gezogen und deutlich gesendet wenn man der Meinung war auf der Anderen
Seite sitzt ein Glatter (Pups) an der Taste.
MOS
Wachdienst (Militärisch operativer Wach- und Sicherungsdienst)
Wachregiment (Militaerischer Objektschutz)
MOSer
der bedauernswerte Wachsoldat, kein Grenzer!
Motz Mot - Schütze
Mowaprala Morgen-Wasser-Pracht-Latte, Vers: "Das einzje wat er hatte war
seine Morjenlatte."
Moprala Morgen
Pracht Latte
MSA
Militärsportabzeichen,
MSK
Mot-Schützen-Kompanie.
MSR Mot - Schützen - Regiment
Mücke
machen, die desertieren,
Mucker Mot - Schütze, bei Regenwetter auf dem
Übungsgelände 'Schlammspringer' (immer nett anzuschauen), immer freundlich mit
"Muck muck muck!" begrüßt. Auch : Sandlatscher genannt
Muckerbecher legendärer brauner Plastebecher, EVP -,85 M, angebl.
kochfest bis 130°C.
Muckerbus Schützenpanzer (BMP) oder
Schützenpanzerwagen (SPW), da diese neben der Besatzung auch noch eine
Handvoll Mot. Schützen transportierten .
Muckerregiment "so wurden die Motorisierten Schützen der NVA genannt,
heute Grenadiere" Schütze,
Muckerwiese Taktikacker der Mucker
Muckser 1. DHJ
"Muff
raus!!!" Aufforderung an ein Mädel, sich
auszuziehen, glaub nicht, dass das einer wirklich zu einer Frau gesagt hat,
war bei uns eben so ein blöder, notgeiler Spruch, gern benutzt bei
entsprechenden Szenen im Kino oder Fernsehen, oder einfach so ,
muffeln schlafen
Mühle NVA, Ansp.: 'Tretmühle'
Müllsack 'Plane grün', in die sich der Soldat bei respektiven Atomschlägen
zu hüllen hatte,
Munibunker NVA-Magazintasche. Fasste vier Magazine,
im normalen (Wach)dienst wurden meist nur zwei mitgeführt.
Munitionskarte auf diese Karte, die wie die
Waffenkarte am Mann zu tragen war, wurden bei Wachantritt 60 Schuss Munition
des beliebten Kal. 7,62 (das heute internationale Infanterie-Kal.) ausgegeben
,
Mumpel
Patrone
Mumpelnschleuder Kaschi.
Mumpelspritze Maschinenpistole
Muschkote 1) Mot - Schütze. 2) russ.
Mannschaftsdienstgrade
Musikbox Schikane
"Dabei wurde ein Soldat in den Spind gesperrt und von älteren Soldaten wurde
ihm befohlen zu singen. Tat er das nicht, wurde der Spind angekippt und
nötigenfalls auf den Boden fallen gelassen. Sang der Soldat dann noch immer
nicht, wurde er mit dem Spind aus dem Fenster geschoben, sogar aus oberen
Stockwerken." Anm.: Der richtige
Musikbox-Spind (i.d.R. der Besenschrank auf der Soldatenstube) hatte
ausgesaegten Geldeinwurf f. 10-Pf.-Stuecke.
Mutter
der Kompanie Hauptfeldwebel
"Da tritt ein kleines Männlein auf, mit zu großer Schirmmütze, stellt sich
vor die sechzig Individuen und erklärt sie zur Masse. Macht das Maul auf und
brüllt. Scheinbar ohne Anstrengung brüllt der einen gelernten Text. Sie sind
jetzt bei der Marine, da ist alles anders. Ich bin ihr Hauptfeldwebel, die
Mutter der Kom-pa-nie. Wie eine Mutter, hart, aber herzlich. Bloß oh-ne
Brust!"
Mutti-Bus Bus des ÖPNV der extra nach Dienstschluß die weiblichen
Zivilangestellten (meist Offiziersfrauen) nach Hause karrte
na
dolle Gülle absolute Steigerungsform ("Oberscheiße"),
nach
Hause, Wenn ich ~ komme, dann ficke zu allererst meine Olle ... und dann
stelle ich meine Tasche ab Rdw. der Urlaubskandidaten, auch um andere
(ohne Urlaub) zu frustrieren.
Nachdienen Arresttage waren nach dem regulären Grundwehrdienst
nachzudienen
Nachschlag holen sich weiter verpflichten,
Nachtruhe "Kompanie ~, Hand vom Sack",
Nahaufklärer iron. normaler Soldat. Ggs.
Fernaufklärer. Soldat der normalen Aufklatscher- "Aufklärer- Einheit
.
Nahkampfdiele Tanzgaststätte,
Napalmfett Streichwurst,
Nassrevier Duschräume und Toiletten. I.d.R. mit Schlauch nass
abgespritzt und dann nachgewischt
Negerschweiß Kaffee
NFAK Nachrichten Funk
Ausbildungskompanie
NGKCA nichtstrukturmäßige
Gruppe zur Kernstrahlungs- und chemischen Aufklärung
"Mein Favorit. Stand auf Kiste mit entsprechender Ausrüstung..."
Schon beim Namen bricht man sich die Zunge, er beschreibt jedoch die
Grundidee des Ganzen: Da in den Dezentralisierungsräumen im E-Fall wenig
standardmäßige Kampftruppen zu erwarten waren, sollten die armen schwarzen
Pistenschweine so ganz nebenbei auch noch selbst herausfinden, mit welch
edlen Gerüchen man sie gerade ausrotten wollte.
" Noch Fragen, Wünsche, Vorschläge,
Ergänzungen, Anmerkungen?" rhetorische Frage beim Morgenappell.
Noch-Nicht-Vize 1. DHJ
Nordpol, Südpol, Basepol
scherzh. f. gleichn. Militärflughafen,
Notabwurf aller Anhängungen 1)
eigtl. Knopf am Steuerknüppel eines Jagdflugzeuges, mittels dessen alle
Bomben, Raketen, Kraftstoffbehälter, aber bei teilweise auch deren
Startrampen mit einem Male zur Gewichtsverringerung ausgeklinkt (abgesprengt)
werden konnten,
2) sofort alles stehen und liegen lassen (und zum Zustand verschärfter Mast
übergehen)
NSW
nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet, Feindesland
nur gut, dass... und
dann folgt die Umkehrung der eigentlich wahren Aussage, "~ das Wasser warm
ist" (obwohl es kalt ist)
Nüsse schaukeln Ausruhen,
( O)
OaZ Offizier auf Zeit
oberaffentittenturboschrill sehr
gut, gefällt mir. Bg
Oberfeld - meine Welt -
viele Tage - wenig Geld". Fortsetzung : erschieß Dich doch
, erschieß Dich doch -- ich leih Dir meine Kalaschnikow ... !
www-peters-ada.de
Oberknüppel Oberleutnant,
Obst, Oberst Ug sich
zum ~ machen 1) der Untergebene in der E-Hierarchie sein,
2) sich blamieren,
Ochsen Offiziere
Ochser Alarmsirene, m.
kuhhornförmigen Trichter
Offiziersmatratze s.
BU-Matratze
Ohrenabschneider 1)
Stahlhelm. Da der Stahlhelm mit richtigem Leder
ausgestattet war, welches erst eingetragen werden musste (wie Schuhe), schnitt
der Riemen, wenn man die "falschen" Ohren hatte, ziemlich derb hinter den
Ohren. Stell Dir eine Lotion aus Staub, Sand und Schweiß vor, die mit einem
Lederriemen langsam und mit Druck in Deine Haut eingerieben wird.
2) Funker, bes. in Prora, 50er Jahre.
Soll auf Streit zwischen gelben und rosa Genossen
zurückgehen, bei dem die Funk- und Fernsprecher tatsächlich mittels
Schneidgerät Mike Tyson vorgegriffen haben.
Ohrenhosen Breeches,
Offiziershosen, Reiterhosen, wg. Ausbuchtung a.d. Oberschenkeln
Ohrli 1.DHJ, Vers beim
Anschnitt:
"Ich bin ein kleines Ohrli / und diene dem EK / und wenn der E nach Hause
geht / dann dien' ich noch ein Jahr."
olympisches Wecken am hellen
Tage veranstaltet. K. "befahl nach dem Frühstück, den Schlafanzug
"anzulegen", und auf der Schwarzdecke zu verharren. Die scheinheilige Ruhe
währte nicht lang - bis er, um Unvorhersehbarkeit zu simulieren, auf dem Gang
ein paar Minuten gewartet hatte, gellend pfiff, und mit seiner
Pferdekopfstimme dumpf brüllte: "Gefechtsalorm! Gefechtsalorm!". Auf diesen
Ruf hin sollten wir mit Sturmgepäck beladen auf dem Flur antreten,
.....
jaaaaahhhh , so habe ich es auch erlebt
www.peteres.ada.de
Onkel der EK gegenüber
einem Vize, den er "geduscht hat".
Oma 1) Winterbekleidung .
Gestrickter kopflanger Schlauch als zusätzliches Bekleidungsstück über Kopf
und/oder Hals im Winter.
'Oma entschärfen' Schnapsflasche
leeren,
Oma, tote
Blutwurst
, auch bei der Schulspeisung
OoKpA Oberoffizier
kulturpolitische Arbeit, Herrscher über Kulturhaus und damit Verteiler
beliebter Arbeiten (bei städtischen Veranstaltungen Küchen/Restaurantdienst =
gutes Essen + wenig Last!).
Oschek Alkohol
Oschi Offiziersschüler
Ossel
s. OSL
OSL
Oberstleutnant. "Ossel", gesprochen: "Der Ossel kommt!".
OvD
Offizier vom Dienst
OvP
Offizier vom Park,
OZW
operatives Zusammenwirken offz.: Zusammenwirken benachbarter
Grenzabschnitte, gdt.: Kommunikation zwischen den Postenpunkten zur Abwehr von
Postenkontrollen durch Offiziere
P3 Kübelwagen
aus DDR-Produktion, basierend auf dem Horch-Kübel,
6-Zylinder-Sachsenring-Motor, nach ca. 1975 sukzessive abgeschafft,
P3-Fete * "Schneesturm", "P3-Alarm" Der Waschraum wurde mit P3
(eine Ikone der DDR-Reinigungsmittelindustie) zugestreut. Dann durften sich
einer oder mehrere Sprutze mit einem Schrubber bewaffnen und versuchen den
Waschraum zu reinigen. Es endete meist damit das man bis zur Hüfte im Schaum
stand und letztendlich den Schaum abschöpfte und aus dem Fenster warf. Nach
Stunden kam dann die Rettung in Form eines Wasserschlauches und der Spuk war
vorüber. Beliebte Beschäftigung während der Nacht.
Päckchen bauen abendliche geordnete Ablage der Klamotten auf dem Stuhl.
Panzer
fahren Schikane. Strafe des EK, der im
Doppelstockbett unten liegt an der Spralle die im Bett drüberliegt, also mit
den Füßen das obere Bett zum
Wackeln bringen. besonders Schnarcher sind oft Panzer
gefahren.
Panzerfett Teewurst, Leberwurst.
Panzerplatte 1 ) Hackbraten, BW 2)
Bestenabzeichen, s. Kratzerplatte 3) quadratische Kekse,
Marke HANSA ) Ug 4) Schulterstücken m. Teilen d. Eisensägeblattes versteift, so dass
sie völlig glatt lagen. E-Schikane an dem, dem der Vizeschlag verweigert
wurde.
Pappkamerad Figur f. Schießübungen
"Drei Schuss auf Zielfigur, laden, Probeanschlag, entsichern, der Höhepunkt
der wehrpolitischen Erziehung war herangerückt, Feuer! Neben mir lag ein
lächelnder Offiziersschüler und gab freundliche Hinweise, vorn stand eine
Horde schwarzer Blechsoldaten. Sie hatten vom Saft des ewigen Lebens
getrunken, fielen zwar um, aber richteten sich, sobald sie getroffen waren,
unbeeindruckt wieder auf; mir schien, sie lächelten, als wären wir verroht
Zurückgebliebene und sie erhaben reinkarnierende Buddhas. Ich hatte das erste
mal ein Gewehr in Hand, alle Schüsse verfehlt und zitterte, so aufgewühlt war
ich; was, wenn sie nicht wieder aufstehen, fragte ich stumm den angehenden
Offizier, der enttäuscht zu mir zurückblickte und sagte: "Du musst dich
befleißigen."
Park
1) separat umzäunter bewachter Bereich für Kfz u. Technik. abgel. v. Gefechts~
. Kommt von "parken" der Fahrzeuge. Ich hörte dieses Wort das erstemal kurz
nach meiner Versetzung in die Truppe, also nach einem halben Jahr U-Schule,
dort vor dem Eingang der "Kompanie", also der Baracke mit diesem Namen. Ich
konnte keinerlei Vorstellung mit diesem Wort verbinden. Es schien etwas ganz
wichtiges zu sein, denn es wurde im normalen Tonfall, aber bedeutungsvoll
ausgesprochen. Es löste die Assoziation "Stadtpark" aus, allerdings war klar,
dass es so was nicht sein konnte. Mir wurde gesagt, ich müsste jetzt erst mal
auf den ~. Ich wand mich wie ein Aal und hatte Angst vor dem ~. Gutes
Beispiel, dass selbst harmlose Wörter, also ohne manipulierende bzw. kränkende
Absicht, in der NVA-Umgebung Schmerzen bereiten können.
2) Rdw.: "Wir gehen in den ~", s.: sich verkeimen ,
"Bislang kannte ich nur:
TierPark, VergnügungsPark, WildPark, VolksPark, StadtPark, KulturPark,
ErholungsPark, SchloßPark, LunaPark.
Jetzt kenne ich auch:
GefechtsPark, PanzerPark, FuhrPark, KanonenPark, PionierPark, MaschinenPark,
GeschützPark, ArtilleriePark."
Parktage Zeitraum, in dem man sich im Park aufhielt
zwecks Putzen der Fahrzeuge o.ä. - vorzugsweise während der
...ein ~, "das hieß, alles was Räder hatte, Werfer, Kanonen und Autos
wurden gewartet, gezählt, und anschließend kontrolliert. Das ganze Regiment
war auf den Beinen und Offiziere liefen wie aufgescheucht umher."
Parteigenosse Anredeform der SED - Mitglieder innerhalb der NVA
Im Bestreben, sich dadurch von den Armee'genossen' abzugrenzen, brachten sie
sich in peinliche verbale Nachbarschaft der NSDAP-(Pg) - Mitglieder
Passgänger jmd. m. extremen Schwierigkeiten beim Gleichschritt. "Ein ~ reisst linken Fuß und Hand gleichzeitig hoch und umgekehrt - also
eher wie ein Hampelmann, nur abwechselnd. Das Wort lernte ich schon im
GST-Lager zu Beginn der Lehre
Paula
Konrad (PK) 'Postenkontrolle im Abschnitt unterwegs' (über Funk, Telefon
; im Regelfalle vereinbart man für bestimmte Ereignisse kurz vor
Dienstantritt Zeichen (zB zweimal Drücken der Sprechtaste am Funkgerät)
PF
Postenführer, i.d.R. EK, mit voller Befehlsgewalt in seinem Postenbereich
(normalerweise über einen Glatten).
Pfeffi
Unteroffiziersschüler
Pferdedecke Ausgehmantel, (wg. Gewicht lästig),
Pfiffies Kfz-Rollsperren im Bereich der Autobahn-Übergangsstelle. Ca.
35 t schwere Stahlsperren im Ruhezustand in flachen Betonbunkern (wie
Hundehütten), kamen auf Knopfdruck auf Gleisen über die Autobahn gepoltert.
Pickel als Hautschwellung aufgefasste Sterne auf Schulterstücken,
Pickel
schnipsen/schießen degradieren, J
picken essen ("Komm mit, was ~")
Pissbogen bilden strammstehende Soldaten in den Augen der Offiziere,
Pisser Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd
Pistenschweine, Schwarze ~ Flugzeugtechniker wg. schwarzer
Arbeitskombis und weil es auf den Start- und Landebahnen von ihnen nur so
wimmelte
Plane
zum einmaligen Gebrauch "Atombombenbefall - einmaliger Gebrauch! Mit
dieser Plane sichern sie das Überleben der Menschheit! Wir gewinnen den Krieg!
Nur mit der NVA ist ein gewinnbarer Atomkrieg möglich! Nehmen sie die Plane
zum einmaligen Gebrauch! Einmalig!"
der
Planet Kopf ("mir brummt der P."; ich hab zuviel Biere im P.")
den
Planeten schneiden Haare schneiden,
Planetensicherung Schlafen im Grenzdienst
Planschetti steht hinter einer großen
Plexiglaswand mit Kopfhörern auf dem Kopf, einem Lappen in der Hand, mit dem
er ständig die Plexiglaswand abwischt und wieder Buchstaben- und
Zahlenkombinationen in Spiegelschrift anschreibt
Platzer Platzpatronen
Die Offiziere hatten auch Angst vor uns, die Waffen
wurden fortgeschlossen. Auf Übung fuhren die Kommandeure mit scharfer Munition
f. ihre Dienstpistolen. Wir bekamen manchmal ~. Man schoss möglichst nicht,
warf die Patronen hinter die Büsche: ~ verdrecken die Waffe.
Polen 1) "Wir sind doch hier nicht in ~!!"
Ordnungsruf, wenn jmnd.etwas falsch oder auf ungehörige Weise erledigt, resp.
beim Reparieren pfuscht, Fr
2) "Hier is wohl ~ offen!!" Brüllte der Spieß, wenn ihm was
nicht gefiel
Polit;
Politnik Politoffizier , aber auch : Pope ( aus dem russ.
) www.peters-ada.de
Politunterricht, -information Unterricht einmal in
der Woche, der den Zug politisch "auf Linie" brachte. Verantwortlich dafür war
der Politoffizier.
Postenjäger Als "Gefreiter" seinen Gwd beenden ,
Postentabelle Codierungsliste mit bestimmten Phrasen für den
Grenzdienst (nie benutzt, da Sackstand und um Verwechslungsgefahr mit eigenen
Zeichen zu vermeiden). Die Phrasen waren tabellenförmig angeordnet, jede Zeile
und Spalte hatte als Code zwei Buchstaben, so dass mehrere zweibuchstabige
Codierungen pro Wortgruppe zur Verfügung standen (ähnlich Schiffe versenken).
Mehrmals täglich überarbeitet.
Postenkachels. Idiotenviereck
Preußen, zu ~s gehen Gegend um Berlin seitens der Thüringer,
Proletenananas Kürbiskompott,
PSE
Postensprecheinrichtung mobile drahtgebundene Verbindung zwischen
Grenzposten, der Posten kann s. mittels Telefonhörer an verschiedenen Punkten
im Abschnitt an Netz anschließen
PTA
Pioniertechnische Anlage, vordere und hintere, "Den Leibhaftigen an die
vordere ~nageln" ( = den Teufel an die Wand malen)
Puffer Offizier
Pufferfarm Wohngebiet in der Nähe von Armeeobjekten, auch
Faultierfarm , www.peters.ada.de
Puffersilo Stabsgebäude.
auf
die Puffer gehen nerven ,
Putschen den den EK's vorbehaltenen 11er Takt
unberechtigt führen,
Putscher jmnd., der sich beschwert, aufmuckt
Putz-
und Fickstunde Putz und Flickstunde
Putz-
und Flickstunde erklärt sich selber,
Pyrofix Hartspiritus
für Feldkocher aus Sturmgepäck.
Entweder gab es 2 Platten, schon in den Kocher gestopft, oder eine
zugeschweißte Tüte mit Papphülle (in späteren Versionen eingespart), mit 3
Platten Pyrofix, 1 Streichholzbriefchen u. 1 Packg Wasserentkeimungstabletten.
Quali
Qualifizierungsspange
"Gab es in drei Stufen, die niedrigste war die III.
Dafür war eine theoretische Aufgabe zu lösen, z.B. Elektrotechnik, und eine
praktische Prüfung zu machen (z.B. eigenständige Durchführung von
Funktionskontrollen an der Technik). Die Prüfungen wurden jedes halbe Jahr
durchgeführt. Wer in den unteren Dienstgraden (Soldaten u. Uffz) eine II. ~
besaß, wurde auch von den Offizieren geachtet und nicht f. jeden sinnlosen
Mist 'verheizt'."
R, Rrr
macht der E, wenn er friert. Und er friert immer,
deswegen muss er unbedingt nach Hause. Selbst im Hochsommer muss daher der
Muckser die Heizung f. ihn voll aufdrehen, denn seine Welt ist voller
Eiszapfen.
R2
Tränengas zur Schutzmaskenkontrolle, frisch aus dem R2-Zerstäuber.
R137
UKW Funkstation R140: KW Funkstation
Rampe
Fla-Raketen
Rasurkontrolle Schikane
Ratte Jugendclub, weil stiefmütterlich behandelt, wg. des dort
angeblich auftauchenden Ungeziefers, Wb
Rattenfänger, Jagdweise ~, Verfolgungstechnik der Sowjetarmee bei
Deserteuren. "Einmal sind zwei russische Soldaten desertiert. Sie hatten
sich in einem Waldstück versteckt. Die Bereitschaftspolizei mußte ausrücken,
um das Waldstück abzusperren. Danach sind russische Truppen angerückt und die
Bereitschaftspolizei mußte sich zurückziehen. Die beiden Soldaten bekamen
keine Chance, Sie wurden erschossen".
Raupenschlepper Stabsoffiziere (Major, Oberstleutnant, Oberst), wg.
geflochtener Schulterstücke
"Raustreten
lang!" Frühsport "Winteruniform", wenn wieder Trainingsanzug angesagt war.
RDS Raum der Sicherstellung: Der rückwärtige Raum einer
Grenzübergangsstelle mit Servicegebäuden, Kantine, Büros, Zoll- und ->PKE
-Gebäuden usw.
Reddls
Panzersoldaten
Reggi
Abk. f. Regiment (auch als Bindewort, z. B. Reggistab, usw.)
Regresshexe Schadensregulierung per zu erbringende Geldleistung vom
schmalem Sold ...man musste unter Umständen den Schaden aus der eigenen Tasche
bezahlen... und der Zustand war nun mal von einer Hexe beschert... also der ~
"Wer auf seine Sachen nicht aufpasste, da waren eben Ausrichtungsteile weg.
Die ~ war ein Formular auf dem man den Verlust erklärte durch
"verloren", "zerstört" bei Ausübung des Dienstes beschädigt usw."
Regulierer Kradfahrer, der Kolonnen begleitete und Kreuzungen und
Einmündungen absperrte, also den zivilen Verkehr regulierte,
Rennen Beim Schießen wurden die Schießbahnen in ~
eingeteilt. Ich knallte alle Mumpeln mit einem Mal als Dauerfeuer raus, obwohl
Einzelfeuer befohlen war. Der Alte brüllte vom Turm: "Wer ist der Idiot im 5.
~ ? Zu mir!!" Ich stammelte dann: "Genosse Major, mir sind die Nerven
durchgegangen." darauf er: "Die Nerven werd ich ihnen noch beibringen!!" Es
hatte sich trotzdem gelohnt. Da ich die Schießnote versaut hatte, brauchte ich
nie wieder mit zum Schiessen.
Der Alte wollte unbedingt Kontrolloffizier werden, um in
anderen Kompanien auch noch rumstänkern zu können. Dazu brauchte er aber 8-mal
hintereinander den Titel "Beste Kompanie". Um den zu bekommen, mussten auch
die Schießergebnisse entsprechend sein.Auch die Degradierungen mussten sich im
Rahmen halten. Grund, warum viele Degradierte (so auch ich) am Entlassungstag
doch noch zum Gefreiten befördert wurden: Damit die Statistik stimmte für die
"Beste Kompanie".
reinknallen es knallt rein: der Alk beginnt zu wirken.
Reinschiff Saubermachen (Marine),
Reinschifflast Kammer f. Besen, Bohnerkeulen etc.,
Resi
Reservist ,
Resituch Farbiges Halstuch, bei der Entlassung übergeben, worauf sich
die Gruppe mit Namenszug verewigte.
Revier
Unterkunft; von daher: 'Stuben-und Revierreinigen',
Revier
machen sein zugeteiltes Revier saubermachen.
RGW
der E braucht ~ Ruhe, Geborgenheit und Wärme
Richtkeim Richtschuetze 3. DHJ (z. B. auf Panzern)
riechen Du musst erst mal da hin ~, wo ich hingeschissen habe. Mach
erst mal meine Erfahrungen!
Rdw. des Dienstälteren gegenüber dem jüngeren.
Ritze 2. DHJ,
ROA
Reserveoffiziersanwärter
robben mit Hilfe der Ellbogen vorwärts
kriechen,
Rohr Schnapsflasche. Bei Panzertruppe Kultbegriff, wg. der "Kartuschen"
bzw. Panzerrohr u. "Einsteckrohr". (Letzteres für Übungen.)
"Rohr
frei!" stolzer Kampfruf
Rokokostil soldatischer Ausdruck f. endloses Exerzieren in kleinen
Schleifen,
Rollstuhlzeichen, ~ auf der Stirn haben. ärztl.
Attest z. Befreiung v. 3000m - Lauf, Kampfbahn, Märsche > 2km u.ä., sowie z.
Erlangung stressfreier Betätigung wie Wandzeitung...
Ronde "Jeden Abend ist auch
Stubendurchgang der Kompanieleitung, der heißt bei der Marine R.; diese
scheint nur den Zweck zu haben das Einschlafen der Bausoldaten mit etwas
Lautstärke zu würzen und das Selbstbewusstsein noch etwas zu drücken..."
rosa
Kennfarbe Panzertruppe
rot,
die Roten Kennfarbe Artillerie
rot
Symbolfarbe f. Anfänger, die noch 'heiß' auf die
bevorstehende Zeit sind,
Rotarsch 1) Artillerist (wg. Waffenfarbe), ) 2. DHJ
3) 1. DHJ, weil die roten
Turnhosen bei den "Glatten" abgefärbt haben, weil noch nicht gewaschen.
Rotarschschlagen Vizeschlag. Die Glatten hatten sich im Waschraum mit
nacktem Hintern aufzustellen. Je nach "Beliebtheitsgrad" gab es von den
frischen E's welche mit dem Koppel (vorher in Bohnerwachs getränkt) aufs
Hinterteil. Dann saß man als Sprutz stundenlang mit 'ner Bürste und hat
versucht den Dreck wieder abzubekommen und der Arsch war tagelang rot wie 'ne
Tomate.
Rote,
der
Politoffizier des Bataillons,
roter
Stahlhelm Jede GWB hatte irgendwo verbotenerweise einen rot lackierten
Stahlhelm, um die Zugehörigkeit zur Artillerie zu demonstrieren. Musste bei
Kontrollen versteckt werden.
Rot-Gelb Frühsportsommeruniform
Anzugsordnung: Sportzeug (rote Turnhose, gelbes Turnhem
d, s chwarze Turnschuhe)
Rotkäppchen Fallschirmjäger, wg roter Barette
Rotkehlchen (zukünftige) Politoffiziere wg. polit. Ausrichtung,
weinroter Paspelierung an den Schulterklappen und dass sie sich stets
vorbildlich mit Marschgesang im Objekt bewegten,
RPG
russische Panzerabwehrwaffe (NATO-Bezeichnung
Rocket-Propelled Grenade)
RST Radio, Spiritustabletten, Tauchsieder,
verboten, musste versteckt werden,
ruhen
ausruhen
'rund
machen' schleifen, kujonieren,
Rüsselgesicht Schutzmaske, gacki
Russen
im Busch Filzläuse
Russenfilm ärgerl. Ausruf ("Das gibts doch in keinem 3 teiligem
~ !")
Russenknecht Grenzsoldat im Munde
der Berliner,
S, ss
1) verbotener Laut. Worte, in denen
Zischlaute ss oder sch enthalten sind, sind dem E gegenüber tabu. Ein E darf
nicht 'angezischt' werde n.
2) Zeichen der Offiziersschüler auf den Schulterklappen. Im
Leipziger Astoria fragte ich mal einen solchen im vollen Wichs: Eh du, was
soll das "S" biste bei'n Spaten??" Wir haben gelacht, der nicht!! 3)
Sonderurlaub ("ein Tag S").
Sack 1) Spezialaufklärer, (Abk. SAK),
2) Offizier,
Sack
und Mast machen rumgammeln, nichts tun,
Sack, 1. auf den~ gehen, treten nerven, Fr 2. auf dem ~
liegen ruhen, schlafen,
Säckeballett Offizielles Ritual (z. B. auf
Regimentsebene), bei dem man quer durch alle Dienstgrade einzelne
Armeeangehoerige nach militaerischen Fakten befragte. Erfolgte z. B. durch die
Division. Dabei wurde die gesamte Antreteordnung (Regiment) auseinandergezogen,
wobei die hoechsten Dienststellungen (Kommandeure, Stabschefs) am weitesten
vortreten mussten, die niedrigsten Raenge (Soldaten) nur wenige Schritte.
Sackgang Entspannung, Ruhe.
l
Sackgänger Jemand, der einem auf die Nerven ging bzw. ständig zu
sinnlosen Arbeiten kommandierte.
'eine
auf die Sacknaht geben' Drohung,
Sackratten Filzläuse,
Sackstand 1) Ausruhen 2) Eile, Hektik, Stress, z.B.
nachts 1 Uhr den Flur reinigen war ~ wenn es vorher "geschneit"
hatte.
3) Gefechtsalarm 1984 löst der Gefreite K. im Bunker
Müncheberg versehentlich einen Gefechtsalarm aus weil ein herunterkleckernder
Lötklecks eine ungewollte Verbindung in der Alarmzentrale des Müncheberger
Gefechtsstandes und des Bunkers Kolkwitz auslöst. 2Mig's gehen mit scharfer
Munition hoch. Die Soldaten werden aus dem Bunker rausgeschmissen, in dem sich
die Offiziere verschanzen, weil sie an den Ernstfall glaubten. Die Soldaten
erkennen hier das erste Mal so richtig, dass sie nur Kanonenfutter sind. Von
wegen VOLKSarmee!
SaFo
(Sasfotze) Nachrichtensoldat, der die Nachrichten
ver- und entschlüsselt
Sandlatscher Mot-Schützen
Sandmucker Mot - Schütze i. Küstenbereich
SAS
Sprachverschlüsselungsgerät, Abk.: Spezalnyie
Apparaturyi Swjasi. In der Standardvariante Silbenzerhackungssysteme.
Verwendung in erster Linie f. abhörgesicherte Telefonverbindungen. Übertragung
per Funk wurde trainiert, aber relativ wenig eingesetzt. Zwar kann
Rechentechnik die Entschlüsselung in gewisser Zeit vornehmen, aber durch
kurzperiodische Wechsel der Verschlüsselungs- bzw. Zerhackeralgorithmen kann
man dem Verfolger gewissermaßen davonlaufen.
Die Stäbe benutzten f. die Nachrichtenübermittlung das sowjetische System 'W
Tsch' =' Wyßokii Tschastatyi' = 'Sprache im Rauschen verstecken'. Damals ein
hoher Aufwand, bis zum Schluß auch f. die NVA - Führung im Feldeinsatz durch
Kräfte der GSSD realisiert.
Auch das MfS hatte diese Technik. Allerdings nicht auf
Militär - LKW, sondern in "KONSUM-Autos"! Hat mich als NVA - Nachrichtenmann
schon ein wenig in meiner Ehre gekränkt.
Satellit, ~spielen Schikane. Ein oder mehrere
Armeeangehoerige, die im Laufschritt eine marschierende Einheit (z. B.
Kompanie) in voller Ausruestung mehrfach umrunden mussten.
Satte Eigentlich die großen Blechbehälter in der Küche, wurden aber
missbraucht f. die Betten.
Saubotten Armeestiefel,
Sauen,
rote Raketentruppen,
Saupreußen Gegend um Berlin seitens der Thüringer,
SaZ
Abk.: Soldat auf Zeit, 3 Jahre Dienstzeit bei Marine (auf Schiffen), gacki
Schaden, den, haben Verlierer sein
"Wenn es hier Konflikte mit dem Vorgesetzten gibt, hat der Soldat, als
Niedrigster im Rang, immer den S."
Schädell Kopf, sprachfühlig anzuwenden ("du hast doch nur
jemahliche Gülle im S."; du kriegst gleich zwei übern S....")
Schäkel 3. DHJ, Marine, 3jg. Insignum, kleiner ~am
Schlüsselbund. gacki
Schanzzeug nach innen! Brüllte UvD (GUvD, E)
beim Marsch zum Essen wenn wieder mal so eine glatte Sau sein Besteck nicht im
Zug sondern außen trug. Bei der NVA gab es bis auf den Schlafanzug und die
Bestecktasche (Waschtasche) keinerlei "bunte" oder zivile Dinge. Wenn dann
also aus dem Einheitsgrau so eine lustig lila Bestecktasche vorlugte, kotzten
die Puffer ab. Gefr. L. aus Cottbus trieb den Kult soweit, dass er sich ein
Nachthemd besorgte und mit Zipfelmütze wie Onkel Nolte bei W. Busch mit Kerze
übern Flur schlurfte.
Scheibenkitt Schmelzkäse in Dosen,
Scheißer 1. DHJ
scheißen, da drauf kannste, 1.) das kansste inne
Tonne treten 2.) das kannste vergessen
3.) das ist erledigt 4.)
darauf ist geschissen,
Scheißerlein die ganz frischen Rekruten,
Scheißhaus 1) Kaserne 2) Militaerfahrzeuge, die in
der taktischen Nummer eine "00" fuehrten. Meistens handelte es sich hierbei um
Kommandeursfahrzeuge. Ug 3) "~!", "Ich will hier raus aus
diesem ~!" Ausruf, mit dem entschärfte
Glasmantelgeschosse in hohem Bogen auf die Straße vor dem Block entsorgt
wurden.
Schießschnur s. Affenschaukel,
Schiff, das Grenzturm Marienborn (Codenummer 24) steht heute noch.
Warum er ~ heißt, sieht man, wenn man auf der A 2 die ehem. Grenze passiert.
Schildkröte Schikane
Einem Neuen werden Stahlhelme an Ellenbogen, Knie und auf den Kopf gebunden.
Auf dem steingefliesten Kasernengang wird der Neue in die Hocke gezwungen. Die
EKs schieben ihn kräftig an, so dass er auf den Stahlhelmen, wie in Schüsseln
abgestützt, von einem Ende des blankpolierten Ganges zum anderen wie auf
Glatteis rutscht. Wenn er sich unter wegs nicht abfangen kann, prallt er am
Ende mit dem Kopf gegen die Wand.
"Gras musste er fressen und seinen Kopf wie ein Schildkröte bewegen. Dieses
Spiel sollte ihm zeigen, wie langsam seine noch zu dienenden Tage
dahinschlichen"
Schlagzahl erhöhen schnelles Trinken von Alkohol
Schlamm auf der Pfeife Smegma "Eh, davon kriegste ~!" Wenn jemand
Buttermilch trank oder Quark aß.
schleifen drillen, schikanös ausbilden,
Rdwg.: 'Schleifen bis die Eier glühen', Fr
'Schleifen bis das Wasser im Arsch kocht',
Schlotte WC-Trakt, Scheißhaus
~ normal: s. Flur lang. m. Deckel, mit Fenster, mit
bohnern usw. Bg
~ komplett: Reinigung des Scheißhaus unter Vollschutz mit
Schwefel(Salz)säure. und evt. Rasierklinge zum Kalkränder entfernen oder
Zahnbürste zum Schimmelränder entfernen, nachwischen, bohnern, blockern.
Jaja, Scheißhaus bohnern, da kiekste wa?? :-)
Ich haute mal als Glatter soviel Schwefelsäure auf den Boden, dass der UvD
wg. der Dämpfe seinen Platz im Flur fluchtartig verließ (30 m weiter). Mir
machte das nichts; trug ja Vollschutz. :-))
Schlummerrolle der zusammengelegte Schutzanzug, kam, so weit ich noch
weiß, an das Teil 2,
Schlüssel , 1.) großer Bolzenschneider zum
Entfernen der Spindschlösser, die zur Entlassung möglichst eng um Heizungs-
oder Wasserrohre angebracht wurden .
2.) großer ~, Bettpfosten zum Spindöffnen
mittels Schlag gegen Vorhängeschloss,
Schlüsselringe Symbol f. 36 Monate
Aus 36 kleinen Schlüsselringen gefertigte Schlüsselkette, wurde monatlich
gekürzt.
Der Bandmaßbehälter war an kleinen ~n befestigt.
Damit wurden auch abgerissenen Knöpfe wieder angebracht
ohne sie annähen zu müssen .
Schmiernippel Trupp Triebwerk Zelle, hatten Versorgung mit technischen
Flüssigkeiten und Gasen (übrigens außer dem Willi, der oblag den Funkern)
sicherzustellen
schneeweiß ist, wer nach dem Winter abgeht. Ist durch die weiße Farbe des
Schnees als besonders rein und wertvoll qualifiziert, Rda: '
der wahre, weil ~e (Winter-) E',
schnell fliegende Wassertropfen Offz.jarg.: Spritzer.
Da 'Spr.' offiziell verboten, verwendeten die
Vorgesetzten diese vornehme Umschreibung.
Schnuffi Schutzmaske
Schnuppersack, -tüte Schutzmaske
Schränke verkleben während Außeneinsatz d. Pios
versiegelte man die Spinde
Schrankfresser Soldat, der ihm zugeschickte Delikatessen (Kuchen usw.)
nicht mit Kameraden teilt. (abgeleitet aus der bevorzugten Essposition - mit
dicken Backen vorm Spind zwischen geöffneten Flügeltüren)
Schrubberparade s. Besenparade
Schuffi Schutzmaske
Schuppen Kaserne; Armee
überhaupt,
Schüssel Stahlhelm
schüsseln Duschersatz. In Ermangelung von
Duschen haben wir uns große Alu-Schüsseln mit Wasser gefüllt und uns damit
übergossen
sich
schüsseln lassen Duschersatz. Dabei ließ man sich
von anderen (meist DH-jüngere) mit den gefüllten Schüsseln übergießen
Schutzanzug "vor Urzeiten von russischen Kriegsgenies zur Prävention von
Vergiftung durch chemische Kampfmittel erfunden dient in den Händen (der
Ausbilder) ... zur Präsentation von Macht. Innerhalb von fünf Minuten soll F.
in einem Riesenkondom stecken..."
Schutzbaufunker 01 Funker für normalen Betriebsdienst - CW
Morsetelegraphie - SSB Sprechfunk
Schutzbaufunker 03 Wetterfunker nur Empfang (s. Wetterfrosch)
Schutzbauwerk offz.: Bunker
Schützenschnur
"Bauer redet von der "Schützenschnur", die "eigentlich gar nicht so
schlecht ist". Ich frage ihn, was das ist. Er erklärt mir, wie sie aussieht:
eine silberne geflochtene Kordel, die man über der linken Brusttasche der
Ausgangsuniform trägt. Es gibt auch "Eichel" sagt er, "zusätzlich".
"Die 'Schützenschnur' ist 'ne Auszeichnung f. gute Schießergebnisse. Sieht
gar nicht schlecht aus. Habe ich bei meinem Bruder gesehen. Trotzdem muss man
aufpassen, lieber nicht ganz so gut sein. 'Schützenschnur' geht noch, auch
Qualispange für fachliche Sachen, Autofahren, Funken und so was. Da gibt's
drei Stufen. Wer die Geländeprüfung besteht mit dem Lkw, so was. Auch nicht
schlecht. Ist ja nicht für Dienstgeilheit, sondern für Leistungen. Scheiße ist
nur die 'Panzerplatte', Belobigung für den 'besten Soldaten'. Kannst du sofort
vergessen. Hoffentlich bleibe ich verschont. Die wird manchmal ausgeteilt an
Festtagen. Auszeichnungen muss man nämlich tragen. Sonst lassen die einen
nicht in Urlaub, kann vorkommen. Da wird kontrolliert. Auf der 'Panzerplatte'
ist so ein braves Jüngelchen abgebildet mit Stahlhelm, langes Kinn und so
weiter..."
Schwanzparade Inspektion des Stabsarztes auf venerische Erkrankungen .
Schwarzbett Bettenbau an Sonn- und Feiertagen.
Dabei musste die Decke vollstaendig ueber das Bett gezogen sein.
Schwarzdecke
1) jmnd. der depressiv ist
2) Schikane. ~n gehörten zum Bettzeug, schwarz-grau
eingefärbte Wolldecken, die ursprünglich für die kalte Jahreszeit (wohl aus
den Zeiten unbeheizter Schlafräume in den Kasernen) gedacht waren und beim
Bettenbau am Fußende auf die Normaldecke gelegt wurden. ~ in der NVA-Sprache
bedeutete einen Angriff meist mehrerer Kameraden, etwa Ek's, auf einen
anderen, indem diesem im Schlaf die Decke über den Kopf gezogen und damit der
Atem genommen wurde. Es soll dabei Todesfälle gegeben haben.
schwarze Diamanten Mechaniker d. LSK, wg. der Schwarzkombi
"Die Bez. Diamant trugen sie zu recht, waren es doch die
Techniker, die dafür sorgten, dass wir unseren Hintern mit gutem Gewissen in
die Luft hieven konnten". Jg
Schwarzkombi Overall
"dem Aussehen nach einem Motorradanzug ähnelnd, als solcher des öfteren aus
der Bekleidungskammer gestohlen und weißrote Schranke hinaus in die magere
Freiheit geschmuggelt..., zu der Motorradfahren gehörte "
Schwarzzeug schwarzgefärbte Arbeitsuniform
Schwedt,
Ab nach~!
(Militärstraflager- höchste Militärstrafe), schwerste Drohung
Schwein, das kotzt ein ~ an genug davon haben
das dümmste ~ des Warschauer Vertrags, Schimpfw.
Schweine-SIL russ. LKW der Marke SIL (Leninwerk),
baugleich einem amerikan. Ford der 40er Jahre (das Werk aus Amerika im Krieg
geliefert); andere russ. LKW: Ural, Kras, KAMAS; tschech. LKW: Tatra,
Schweinerate ungünstige Urlaubsspanne, so dass man die 'richtigen
Festtage' (Weihnachten, Silvester) in der Kaserne verbringen musste.
Schweisserkurs "Warst wohl auf'm~?" Scheinheilige Frage, auf die roten
gläsernen duhnen Augen desjenigen bez., der da noch voll im Kater stand. Beim
~ konnte man sich beim E-Schweissen die Augen verblitzen und diese waren dann
genau so rot unterlaufen.
Seemolly Angehöriger der Volksmarine
"Sehn
se mich noch?" "Nein, aber ich erkenn' Sie am Mundgeruch!"
traditioneller Witz beim Stubendurchgang nach dem Wegpusten von Staub.
Sibirischer Winter Schikane
"Der Waschraum wurde dabei von den Vize (2. DHJ) oder
den EK's mit Wasch- oder Reinigungspulver (z.B. IMI) derart ausgestreut, dass
diejenigen, die den Waschraum reinigen mussten, meist Stunden zubrachten, den
Waschraum wieder in einen vernünftigen Zustand zu versetzen. Dauerte manchmal
noch nach Za pfenstreich an; mit Billigung des UvD bzw. OvD auf der Etage beim
Kontrolldurchgang."
Sicherheitsbefehl verbunden mit zahlreichen Verboten von Ausgang, Maschine
schreiben etc., oft als Schikane angewendet
Sicherstellungskompanie Einheit im Grenzabschnitt für Wartungsarbeiten
(K6 pflügen und eggen, Mauern streichen, Zäune reparieren...)
Siebenmal... "Sieben mal Morgenrot, sieben mal Abendrot"
"Meistgespielter DDR - Schlager von Andreas Holm, regelmäßig 7 Tage vor dem
Entlassungstermin auf allen DDR-Sendern gespielt."
Siff
Dreck; davon: 'versiffen' -verdrecken, schmutzig werden.
Silo Längerdienender
(ein Silo hat ein hohes Fassungsvermögen); man unterschied 1000- und 3000-
Tage -Silos.
SiK
Sicherungskompanie Einheit, an einer GÜST für die Sicherung der Zugänge
und des Umfeldes erforderlich. Übrigens unsere Kontakte zur Umwelt
(Grenzbevölkerung) gingen absolut nicht gegen null. Wir als GWDler hatten ein
ausgesprochen gutes Verhältnis. Ich habe nie Beschimpfungen, Abfälligkeiten
oder andere negative Erlebnisse gehabt. Im Gegenteil, es gab immer ein gutes
Wort und oft auch extra Verpflegung zB. aus der Kantine der Reichsbahn, die
auf dem GÜST-Gelände lag. Insbesondere zu Weihnachten usw. wurde uns so viel
zugesteckt, dass wir das meiste davon in die Unterkünfte mitgenommen haben.
Vielleicht war die Ursache eine gehörige Portion Mitgefühl; immerhin waren wir
ja Wehrpflichtige und hatten nicht 'mal die Möglichkeit auf richtigen Ausgang,
da unsere Einheit praktisch mitten im "Todesstreifen" lag. Selbstverständlich
wurde die Grenzbevölkerung dementsprechend behandelt: Leute die wir kannten,
wurden niemals kontrolliert, selbst LKWs wurden ohne Kontrolle in den
Schutzstreifen gelassen (zB. Bäcker, Post, Zivilangestellte usw.).
SiKo
Sicherungskompanie. Die haben sich nicht mit der eigentlichen Aufgabe des
Bataillons beschäftigt, sondern mit rückwärtigen Diensten. Die hätten im
Kriegsfalle Nahrung und Material besortg und "nach vorn" gebracht.
SLB
Start- und Landebahn
SMB
Stimmungs- und Meinungsbild Regelmaeßig durchgefuehrte
Kontrollmaßnahme zur Feststellung der Stimmung in den Einheiten.
Soldatenpersönlichkeit Wehrpflichtiger. Vom Offizier aus betrachtet,
Soldatenrat Herbst 89 Reserve-Übung, dort spontan gebildet.
Soli
'Solidaritätsschicht unbezahlt', zwangsweises Nachdienen . Mehr als 5 Tage
Knast musste man nach Beendigung des 18 monatigen Grundwehrdienstes
nachdienen. Da nie direkt am Monatsende, sondern immer ein paar Tage davor
entlassen wurde, z.B. 25 April oder 26 Oktober, kam auch diese Zeit hinzu,
denn die 5 nachzudienenden Straftage begannen erst NACH der offiziellen
Beendigung des GWD am 31. (30) des Monats.
Beispiel: Ein Kumpel musste 10 Tage nachdienen.
Wir sind am 25. April 84 rausgekommen. Dann kam sein
Soli: erst am 1. Mai begann er seine 10 Tage abzureißen, so dass er also 15
(16) Tage später rauskam als wir ohne Knast.
Sonderfall unmöglicher Soldat. Vom Offizier
aus betrachtet,
SP-1
Signalgerät das aus einer Art Gewehrschloss mit Platzpatrone und einer
"Stolperschnur bestand, die am Abzug befestigt war. Bei Durchlaufen der
Schnur, wurde der Schuss ausgelöst und benachbarte Posten konnten sich um die
Sache kümmern. Grenzposten, die während der Schicht versehentlich ein
Signalgerät auslösten, mussten dem gesamten Aufzug Kaffee ausgeben (ganz schön
bitter, bei dem bisschen Geld und dem teuren Kaffee).
Spaten Signum des Bausoldaten
"Und die kleinen weißen Spaten auf den Schulterstücken; geliebt-gehaßtes
Symbol für leisen Widerstand, wer's trug war stolz und hasste sie doch, waren
sie doch Hörigkeitsstatusanzeiger: Ihr seid die Untersten der Hierarchie."
Spatensoldat Bausoldat, wg. d. Spatens auf den Schulterstücken
Spatentruppe Baueinheit Da die DDR-Gesetzgebung konsequenter
Wehrdienstverweigerung keine Möglichkeit einräumte, wurde f. 'Verweigerer'
(meist aus religiöser Überzeugung) eine Form quasi waffenloser
Arbeitseinheiten geschaffen. Bausoldaten wurden nicht vereidigt, sondern
leisteten ein Gelöbnis. Einsatzort waren militärische Objekte.
Spati s. Spatensoldat Ug
Spieß Hauptfeldwebel (urspr. trug der
Feldwebel einen Spieß),
Spießbox Dienstzimmer des Hauptfeld. Mr
Spießschreiber Soldat in der Schreibstube des Hauptfeld.
Spind
1.) ~ umdrehen: Der ~ wurde auf den Kopf gestellt wenn
der Kamerad im Ausgang oder Urlaub war. Von der Druckbetankung zurück, fluchte
er in seinem Suff fürchterlich. Und alle lachten sich krumm. 2.)
~ verknoten: Um das Schloss wurde Paketschnur oder Draht
gewickelt, um Ausgänger oder Urlauber zu ärgern.
Spitz Bei 3-jg. 2. DHJ
Spralle Halbjahresrang, 1. DHJ,
Sprallung 'leichte' Schikane. Berühren,
Zupfen, Schnipsen oder Ziehen an den Ohren der "Spralle" durch den EK.
Sprechverbot den regulär Dienenden den Spatis gegenüber
erteilt.
Springer Halbjahresrang, 1.u.2. Diensthalbjahr, Gwd
Springerhängen Schikane 1. DHJ am Koppel
aus dem Fenster im 4. oder 5. Stock hängen zur Abhärtung ,
Springer K-Raum-Schlüssel holen lassen Schikane. Da es
den K -Raum nicht gibt, sondern Wechsel- und Konzentrierungsraum ,
Spritzer Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd,
Spritzerpinsel Kleiner Pinsel aus dem Waffenreinigungsgeraet der AK-47
Kalaschnikow; von Soldaten und Unteroffizieren im 1. DHJ am Spindschluessel
getragen.
Sprutz
1) Halbjahresrang, 1.u.2. Diensthalbjahr, Gwd 2) Bei
3-jg. 1. DHJ
SPS 1) System zur Grenzschichtanblasung bei der MIG-21,
2) von schwarz gekleideten Mechanikern und Technikern eigene
Gattungsbezeichnung "schwarzes - Pisten - Schwein"
Spuckeschluck Der letzte Rest Fusel aus der Pulle, die rumgereicht wurde.
Spund Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd
Sputnik Hatte ein Soldat beim
Marschieren vom bzw. zum Taktikacker Murks gebaut, musste er im Dauerlauf
ständig die marschierende Einheit umrunden.
SPW
Kakerlaken, wurden im Batterie-Club regelmäßig unter Vollschutz beseitigt.
Stadt
der drei Lügen Standort Perleberg "1. es ist keine Stadt 2. es ist
keine Perle, 3. sie hat keinen Berg"
Stadt
der drei Meere Standort Eggesin: "Ein Sandmeer, ein Baummeer, gar nichts
meer"
Startbatze
Angehöriger der Startbatterie, der eine gute Lunge und Kraft in beiden Armen
brauchte, um die Mechanik der Startrampen und Ladefahrzeuge mit Muskelkraft
betätigen zu können.
Startlinie auf Flugbahnen,
staubig unzulässige Verhaltensweisen, verdächtige Situationen, aber auch
unzuverlässige bzw. als Spitzel verdächtigte Soldaten
Staubsauger 1) Schikane
Erstes DHJ musste Schutzmaske mit Schlauch ohne Filter
aufsetzen, Schlauch wurde f. längere Zeit zugedrückt und über einem vollen
Aschenbecher wieder geöffnet.
2) [Gerät] leider völlig unbekannt bei der Asche
(Wozu gibt's Soldaten?),
Stech
ich Ja,
Stechschritt "Im ~ Marsch, ach Scheiße den gibts ja nich mehr, also im
Exerzierschritt Marsch", KC A-Combo Maxwell, abgehalfterter Major, stolz
darauf, seine ersten Epauletten noch bei der Wehrmacht bekommen zu haben. ~
war höher als Exerzierschritt. Bg
Sternengucker E-Schikane. 1. DHJ musste
durch den Ärmel eines Mantels verschiedene Gegenstände identifizieren, z.B.
Bandmass oder E-Löffel. Zum Abschluss gab es meist einen ordentlichen Schwall
Wasser.
Stiefelputz An diesem Morgen schreibt F. ein neues Wort in seine
Chronik: ~. Das schrie der Spieß über den Flur: Kompanie, Stiefelputz
verbessern.
Stift Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd
Stoff-Maßli Bandmaß aus Stoff
Stoffhund Trabant Kübel
StKPA
Stellvertreter d. Kommandeurs f. politische
Arbeit,
Strafbohnern mit Kerze
auf Bohnerkeule brennende Kerze befestigt. Ging die Kerze aus,
verlängerte sich das ~ um 10 Minuten; außerdem war ein gleichmäßiges
Klacken des Kugelgelenks in der Keule gefordert (gehört zum 'Schinden
des Frischlings durch die EKs'),
Strippenzieher Nachrichtensoldat, Fernmelder, hat nichts mit Nachrichten ,
Staßi oder Geheimdienst zu tun
Strich Grenze
Stunde
der toten Augen Die Zeit nach dem Mittag, wenn alles schwer fällt,
Stunde/ Stunde Schlaftechnik beim Grenzdienst
Ein Kamerad schlief, der andere machte Kunstfernsehen mit dem Fernglas nach
der Streife, welche uns bei dieser miesen Tat um Gottes willen nicht erwischen
durfte. Man musste hier rechtzeitig geweckt werden, um nicht vertränt bei der
Meldung herumzutorkeln. Es war nicht einfach, einen tief schlafenden Kameraden
sanft zu wecken. Manchmal half nur, ihm die Kalaschnikow in die Rippen zu
dreschen. Ich war zum Glück immer schnell wach und konnte sogar im Sitzen
schlafen ohne den Kopf abklappen zu lassen.
Sturmbahn 100 m lange Bahn, mit verschiedenen Hindernissen
(Schwebebalken, Eskaladierwand, Fuchsbau, Stacheldrahthindernis) gespickt.
Besonders gemein: Überwindung unter Schutz. Gruppenüberwindung der ~:
Überwindung der ~ durch ganzen Zug, wobei sich die Soldaten gegenseitig über
die Hindernisse halfen.
E-Schikane: 1. DHJ musst oberes Bett einmal umrunden, ohne das darunter
liegende E-Bett zu berühren. Des weiteren Kriechen durch die Gitterstäbe der
Betten.
Sud,
der Dreck, Siff, Truppenverpflegung.
Süff s. Siff
Süffgruppe Küchenpersonal
Summi
Offiziersschüler Ansp. an die Summe seiner noch
zu dienenden Tage und wg. des "S" auf den Schulterstücken. Passierten
marschierende Einheiten oder EK's Offiziersschueler, war oft ein vernehmliches
Summen ("ssssss") zu hoeren.
SvD
Sanitäter vom Dienst, bei uns " Schwester vom Dienst "
TA
1) technischer Ausbilder
2) Stellvertretender Kommandeur Technik
und Bewaffnung. Abgeleitet v. urspr. "Technik und Ausrüstung".
3.) technische Abteilung b. FRT
TEG
"Training der Elemente der Gefechtsbereitschaft": am
hellichten Tag ins Bett, Schlaf simulieren, Alarm, Graubett
bauen (dafür war Zeit!), Waffe empfangen und ausrücken auf den Park (Normzeit:
7 min bis zum laufenden Uri). Was passiert eigentlich, wenn beim Anlegen der
Ausrüstung das Tragegestell hinten am Schrank angenagelt ist? :-))
Tag
der Befreiung ersehnter Entlassungstag, Ansp. auf den gleichnamigen
staatlichen Feiertag am 8. Mai. (Befreiung durch die Rote Armee 1945)
Tag
der russischen Sprache In regelmäßigen Abständen wurde 24h lang der
gesamte Betriebsdienst Funkdienst in Russisch abgehalten. U.a. bei den
Fliegern.
Tage „Mehr
~ (am Arsch), als Haare am Sack". spöttisch über Längerdienende Bg,
Tagebeutel, -sack Längerdienender,
Tagedrücken Heimweh, Überdruss an dem Ganzen, Fr
"In einem Brief vom 06.08.78 kommt ein Wort vor, was ich schon vollkommen
aus meiner Erinnerung gestrichen habe: T. Das war ein NVA-Wort, es steht für
das undefinierbare Gefühl des langen Eingesperrtseins. Das Fehlen von Frauen
und Abwechslung ging aufs Gemüt. Wie wichtig waren da Briefe von draußen.
Oftmals sind Tränen geflossen, weil wieder mal kein Brief von der Freundin
oder den Eltern dabei war."
Silvester 84 wollte ich eine Granate (0.7 Alk)
reinschmuggeln. Im allgemeinen hingen wir uns die Dinger an einem Band vor den
Sack. Wenn man die Pferdedecke anhatte sah das keiner. Ich war so voll, dass
ich die Pulle in die Innenjackentasche des Mantels steckte, so das oben der
Stutzen rausguckte. Das konnte der OvD nicht durchgehen lassen. So hatten die
auf der Wache auch was zum saufen. Ich wurde deswegen degradiert. (Befehl
02/84) Die Pulle wollte ich reinholen für einen Vize der A&U hatte und der
bald wahnsinnig wurde, weil seine Frau ihm schrieb, wenn er nicht Silvester
käme würde sie fremd gehn. Der Mann hatte demzufolge arg ~.
Tagesack Gwd Leistender
"Den Magen vermochte die Futtervergabe zu füllen, dennoch schlich der ~,
der zuviel Zeit mit sich schleppte bis zur Erlösung, hungrig durch die
Kaserne: Er hungerte nach Zäsuren"
Tagesranzen Gwdler (1 1/2 Jahr) im Munde der 3 jg.
Tageszahl die Nennung (auch über 150) diente als
Gruß sowie als Warn- und Selbstbehauptungsausruf zur Betonung der eigenen
Wichtigkeit , alle LKWs oder
Container die als betriebsinterne Nummer die aktuelle ~ des E's führten, waren
vom Glatten zu melden
Taktik
- Acker Übungsplatz
TAPI
tägliche aktuell-politische Information
Taschen zunähen Wer mehrmals mit Händen in den ~
erwischt wurde oder wer vergaß, seine ~ am Uniformrock
zuzuknöpfen, musste sie temporär zunähen .
Taschenbillard
Hände in den Hosentaschen; sich dadurch dem Verdacht aussetzen, am Gemächte zu
fummeln. "Sie spieln wohl hier ~!" brüllte der Vorgesetzte,
Taschenrutscher kl. Schnapsflasche
Tastenficker Tastenfunker; beherrschte das Morsealphabet,
Taschenlampe - die rechteckige ~, mit 3 Farbfiltern (rot, grün, blau),
wichtigstes Utensil des Grenzers. Man konnte damit Soldaten belobigen oder
"bestrafen" (s. zu Farben), und in dem Fach für die Flachbatterie
Gegenstände zum Grenzdienst mitnehmen (sogar westl. Radios gab es, die da
'reinpassten). Außerdem die aus dem Urlaub zurückkommenden Soldaten vor dem
diensthabenden Offizier in der Kompanie warnen. Dazu wurde von dem Posten am
Eingang des Bahnhofs (gleichzeitig Kontrollterritorium der GÜST) die
entsprechende Farbe gezeigt:
Rot:Kompaniechef oder Polit hat Dienst (Glasmantelgeschosse vor Betreten der
Kompanie verhaften),
Grün: Spieß oder
Uffz/Offz hat Dienst (keine Gefahr)
Blau: ein anderer hat Dienst (Risiko der Kontrolle 50/50)
Taschentuch jmnd. der depressiv ist
Technische, der Fähnrich / Stabsfähnrich
verantwortlich f. den technischen Bereich von Kompanie, Funkstationen
Gefechtsstand,
In anderen Einheiten auch OvP "Offizier vom Park ,
war dort z.B. bei den Muckern f. den technischen Zustand der Fahrzeuge
verantwortlich
.
auf
den Teebeutel gehen nerven, ,
Tee-Ei Angriffshandgranate
Teil1
/ Teil2, Teiltasche Taschen, die ans
Tragegestell kamen, meist kam aber nur das Teil1 zum Einsatz, z B. zur Wache,
mit Notverpflegung (Atombrot), frische eingeschweißte Wäsche (war ganz
wichtig, dass die eingeschweißt war, hab aber keine Ahnung warum), obenrum
noch die Zeltplane gelegt, aber was war im Teil2??? ich glaub, nur der
Winter-FDA , sehr beliebt, oft fürs spätere Zivilleben als Arbeitstasche
abgezweigt, Ib
... waren Bestandteile des Sturmgepäcks, das
normalerweise randvoll mit für den "Ernstfall" unentbehrlichen Gegenständen
wie Kragenbinden, Socken, Nähzeug und Schuhcreme gefüllt war. Vorschriftsmäßig
gepackt, repräsentierte das Sturmgepäck zusammen mit der Schlummerrolle , der Schutzausrüstung für verseuchtes Gelände, ein Gesamtgewicht, das jeden
Lastesel zur Arbeitsverweigerung getrieben hätte.
teilnehmen dürfen ein Beispiel für die ausgesuchte militärische
Höflichkeit, Hinzukommende mussten mit dieser Floskel beim Ranghöchsten um
"Teilnahme" (Eingliederung in die Gruppe) bitten,
Tesi
Motorrad MZ TS 250, Fr
Thema
17 - Verpissen im Gelände Pause machen,
theoretsch güllenpronounziertes "im Prinzip"
Thermöse Thermosflasche für Postenverpflegung
Tiefenkontrolle Der Alte bekam in regelmäßigen
Abständen seine Agentenmacke und wähnte sich von vom imperialistischen
Klassenfeind bezahlten Verbrechern umgeben. Aber auch der Verdacht auf
Gedichte zB. von Heinz Kahlau, die der Alte verboten hatte, oder eine
vermisste Mumpel beim Abmumpeln reichte für ~: Die gesamte Kompanie ohne
Vorwarnung im Fernsehraum arretiert. 2 Uffze mit Kaschie vor dem Fernsehraum
postiert. Spieß, KC und Zugführer gehen durch sämtliche Zimmer. Jeder Schrank
wird geöffnet. (Bei Genossen im Urlaub, DHS oder Melder oder auf Wache mit
Stahlhelm oder Bolzenschneider). Der Soldat (bzw. als Vertreter der
Stubenälteste tritt an. Graudecke vorm Schrank ausgelegt. Der Soldat fasste
oben an den Schrank, dann wurde mit dem Befehl: "2 Schritt rückwärts Marsch."
der Inhalt des Schranks auf der Graudecke ausgeleert. Entweder wurde gleich
wieder eingeräumt, unter den wachen Augen der Beteiligten oder, wenn's Wetter
Scheiße war, ging es raus auf den Appellplatz zur genauen Untersuchung. Konnte
bis zu 12 Stunden dauern.
In der SiK Marienborn war das Öffnen der Schränke nicht anwesender Soldaten
ohne triftigen Grund unzulässig. Daher hatten alle Soldaten billigste
Vorhängeschlösser, die man mit einer Schere oder dem Dorn eines Taschenmessers
öffnen konnte. "Staubige" ( siehe hier )
Gegenstände wurden in den Schränken der Soldaten gebunkert, die auf
Grenzdienst waren.
Tierisch was druff "Mensch Du hast ja ~, wenn's ooch
bloß Zahnbelag is." Uffz, wenn sich einer wieder mal zu dämlich anstellte.
Tiktak- Übungsgelände Vor Zeiten hatte jemand die Silben des
ursprünglichen Wortes vertauscht, damit ein Gleichklang auf den Namen von
Erfrischungsbonbons entstand.
Tischberechtigung Initiationsritus
um am Tisch sitzen zu dürfen, folgte die ~: Der Glatte muss über die Länge des
Tisches kriechen dann unten an der Tischplatte entlang und am Ende wieder auf
die Tischplatte. Alles ohne dabei den Tisch zu verlassen, oder den Boden zu
berühren.
Tischgrill hatte abends seine große Stunde. Wie
der genau hieß...? Größeres A4-Format, zum Aufklappen, von beiden Seiten
elektrisch beheizt. Ähnelte Waffeleisen.
TK
Tiefenkontrolle
TLF Transport-Lade-Fahrzeug - für Fla-Raketen.
Todessprung EK-Ritual. Gab es in allen Einheiten in
unterschiedlichen Formen. Der angehende EK musste z. B. mit verbundenen Augen
auf Spindtuer steigen. Als Halterung reichten ihm zwei EK's jeweils einen
Daumen. Die Tuer wurde unter lauten "Hoeher!" - Rufen angehoben, die EK's
gingen in die Hocke. Sprang der Soldat, befand er sich meistens nur wenige
Zentimeter ueber der Erde. Um den Effekt zu steigern, wurde dem Soldaten z. B.
mit einem Stullenbrett auf den Kopf getippt, um ihm das Gefühl zu geben, er
sei schon unter der Decke.
Totensonntag Der E an die Längerdienenden zum ~: Ihr glatten Pupse
werdet noch viele ~e haben.
toter
Ljotschik luftwaffenspezifischer Ausdruck für tote Oma, (L.= russ.
Flieger)
Tragegestell, bronzenes, silbernes, goldenes inoffz. Auszeichnung
für 25, 50, 100 Wachen, Träger des ~ wurden als blickige Profis angesehen,
tragen, frei, offen ~ das Bandmaß in den letzten 10
Tagen,
Transsifon Zentrale Alarmierungseinrichtung,
Sirene. Das ~ konnte auf z. B. auf Regimentsebene vom
OvD fuer einzelne Bataillone/Kompanien ausgeloest werden. Der Diensthabende
(z. B. UvD) musste dann fuer vier Sekunden eine Bestaetigungstaste druecken.
Z. T. außerhalb der Einheiten in den Wohnhaeusern von Offizieren installiert.
Trassenhund Hund an Laufanlage,
Treibschwein, Treibhaus vorzeitig zum Gefreiten
beförderter,
Treten ~ lassen und getreten werden war, wenn es sich um Weisheit
handelt, letzter Schluss der Offiziere.
Tretmine Fäkalbez.
Tropentest alle Heizungen im Beobachtungsturm auf volle Kraft
(verursacht i. Nachtschicht schnelles Einschlafen des Postens)
Truppenschutzmaske "Ausrüstungsausgabe: Gasmaske. Das heißt ~, brüllt
K., wer noch einmal Gasmaske sagt, schreibt mir hundert mal ~."
Truppenschwein NVA-Angehöriger
TSM
Truppenschutzmaske
transgalaktisches Zeitschwein jmd. m. unermeßlich hoher Tageszahl.
Türsteher roter ~ Offizier der GÜST (Grenzübergangsstelle )
Tütenbier Komplektetee, der beim Aufgießen mit Wasser entfernt
nach Bier aussah, mehr aber auch nicht.,
UaZ
Unteroffizier auf Zeit: 3 Jahre
UB
1 "Universalbagger 1" = Schaufel, Feldspaten
UB 40
(nach einer Popgruppe) "Universalbagger 40" = Spaten,
U-Boot 4-jähriger, meist Unterleutnant,
U-Schule Unteroffiziersschule
Ü
die Übersicht, Fundamentaleigenschaft des E, denn er hat den Durchblick.
Vorgesetzte konnten schon mal die Ü verlieren, dann gab es "3 Sterne rot mit
Pfeifton"
UE
unerlaubtes Entfernen
"Wer z.B. nach Urlaub nicht rechtzeitig an seinem
Standort erschien bzw. telefonisch gemeldet hatte, dass er sich verspätet,
galt ab einer gewissen Zeit als UE. Man setzte ganze Völkerstämme in Bewegung,
den Betreffenden zu suchen, der dann auch noch die Kosten der Fahndungsaktion
tragen durfte. Je länger man UE war, desto sicherer war ein Aufenthalt in
Schwedt. Schlimmstenfalls wurde daraus Fahnenflucht."
UF Unterwasserfahrt, Panzerübung
Uffz
Unteroffizier,
UFO
1) gefüllter Teller, fliegend Falls das Essen im
Sudpalast wieder mal Kakerlaken enthielt, kam es vor, dass ~s durch die
Futterluke kunstvoll in den Küchenbereich geschleudert wurden.
2)
selbstgebautes (Wasser- etc.). Kochgerät (fiel die Hauptsicherung raus,
erscholl der Ruf: ~s raus!) Mein KC fand bei
mir mal einen bei der Spindkontrolle: "Genosse M., Sie als Elektriker ...?"
Meine Antwort: "Ich hab' nur welche mit Schutzkontakt gebaut." Der KC verläßt
nachdenklich den Raum. (Besonderer Spaß: ~s, die im Dunkeln (nach Ausruf der
Nachtruhe) in der Kaffeekanne kurzschliessen: Plopp! + blaugrüner Blitz),
(I) "Da
Kaffee oder Tee kochen schnell gehen musste, nahm man ein ~. Da ging es in
Sekunden. Zwei dünne und mit kleinen Löchern durchbohrten Metallplatten (am
besten eigneten sich die Plättchen aus Duschköpfen), in der Mitte mit einer
Schraube verbunden. Die beiden Plättchen jeweils an ein Kabel gelötet und an
die anderen Enden des Kabels Bananenstecker geschraubt, und fertig. So konnte
man sich überall, wo es Wasser und eine Steckdose gab, etwas Heißes
zubereiten. Von Vorgesetzten entdeckt, wurden ~s sofort konfisziert, ..."
(II)
auch "Atomino": aus den zwei Teilen der Blechdose f.
Klarsichtfolien f. Schutzmasken hergestellt, verbunden durch einen
Plasteknopf f. Schutzanzüge - 220V ran und das Wasser in der Plastetasse war
nach 10 s kochend heiß
JG-8 Standard - UFO (Klarsichtscheibendeckel und Plastikknopf der Schuffitasche) Da die Funker diese und jenes Messgerät besaßen, haben wir
auch mal das ~ untersucht. Bei normalem Wasser aus der Wand lag die
Stromaufnahme bei ca. 8 Ampere, d.h. ca. 1720 Watt. Ist schon ein ganz guter
Tauchsieder. In der Wachkompanie hatte jedoch mal ein Uffz erst seine
Tütensuppe in das warme Wasser aus dem Boiler eingerührt und dann
festgestellt, die Suppe sei ihm zu kühl. Der Strom, der durch den erhöhten
Salzgehalt der Lösung erzeugt wurde, ließ sich jedoch auch nicht von einer
16-Ampere -Sicherung bändigen. Komplizierter als die nächtliche
Wiederbeschaffung der Sicherung war, diesem Herren seine Genialität zu
erklären. Es soll auch Leute gegeben haben, die glaubten, ein UFO brenne
durch, wenn man es aus dem Wasser hebt und in der Steckdose lässt.
(III)
Gerät zum Erwärmen von Wurst: bestand neben dem Elektrokabel aus zwei
Aluminiumgabeln, an welche die jeweiligen Drahtenden geknotet waren. Die
Gabeln wurden an die zwei Enden der Wurst gesteckt und das Kabel in die
Steckdose gesteckt - Zeitaufwand zum Bockwurst-Erhitzen unter 1 Minute.
(IV)
Tütensuppen haben wir auf dem Bügeleisen gekocht.
Bügeleisen verkehrt herum in leicht geöffnete Schublade gestellt, Topf drauf,
...
(V) "Das
Essen war auch ein Thema Nr. 1, es gehörte sich, auch im Grenzdienst
weiterzuschlemmen... Wir pfiffen auf die Pflichterfüllung auf dem Postenturm,
in Bunkerverstecken, oder auf Streife und spähten nur in dem Zusammenhang,
dass man uns beim brutzeln nicht erwischte. Es wurden ausgeklügelte Methoden
entwickelt, sich das Essen abwechslungsreich, nahrhaft und köstlich zu
gestalten. Unsere belegten Stullen zu essen und dazu lauwarmen Tee aus der
Feldflasche zu schlürfen war unter unserer Würde. Wir waren eine seltsam
verfressene Truppe. Fast alle hatten kl. Taschen- Tauchsieder dabei, damit Tee
oder Kaffee frisch gebrüht werden konnte. Einige hatten einen sog.
'Dunkelstrahler' mit, ein dunkelgrünes glühbirnenförmiges Keramikteil, in dem
elektrische Glühwendel um die 1000 Watt verheizten, klemmte man die Dinger an
die 220 Volt Leitung... Die notwendigen Drähte, Stecker, Schraubenzieher und
natürlich auch Sicherungen hatten wir ständig bei uns.
Die Fresserei hatte zweierlei Zweck. Zum einen tötete es die Zeit, 8 Stunden
Wache zu schieben. Zum anderen hatte es unwahrscheinlich Spaß gemacht und -
weil verboten - , wurde ein weiterer Reiz erzeugt, wie die einfachste Bulette,
welche mit einem Dunkelstrahler auf ordentliche Bratpfannentemperatur
hochgepusht wurde, zur Delikatesse mutieren konnte. Wir kochten Eier,
brutzelten Rühreier mit Speck und die Krönung waren panierte Schnitzel mit
Bratkartoffeln.
Schließlich wurden Methoden entwickelt, den Essengeruch zu beseitigen.
Praktisch war, ein paar Körner der Leuchtmunition zu verbrennen, was dann
roch, als hätte man in der Schicht vor uns Leuchtmunition bzw., Signalmunition
verballert. Der Geruch nach gebratener Bockwurst war dann weg.
Ab und zu wurde auch mal ein Postenpaar beim Brutzeln erwischt. Die Strafe war
relativ gnädig. Regelmäßig erwischt wurde ich im U-Bahnhof
Heinrich-Heine-Straße, da die Streife schneller war, als ich die
Kochutensilien verstecken konnte. Zum Glück war es immer eine Offiziersstreife
der eigenen Einheit, welche die Augen zugedrückt hat und mitfutterte."
Uhu 1) Offizier, da 25 Jahre zur Armee, alt wie ein Uhu
2) unter hundert (Tage) meist fuer Uffze verwandt.
Uleu
auch "Kapo de luxe": Unterleutnant, Dienstgrad, der nur den OaZ (4 Jahre,
Marine 5) verliehen. Er unterschied sich dadurch von den Berufsoffizieren, die
gleich als Leutnant in die Truppe kamen. Durchschnittlich intelligenter, aber
kann man das von jemanden behaupten, der sich f. länger als unbedingt nötig
verpflichtet? Fakt ist, dass man sich gefragte Studienplätze (Medizi n!) in
der DDR durch "freiwilliges" Längerdienen erkaufen musste.
Ult'n
Unterleutnant (abgeleitet von der Abk. Ultn.)
Umfeldüberprüfung Kontrolle auf politisch verdächtige Kontakte,
Unterfeld Abk. f. Unterfeldwebel; Spruch: 'Meine Welt ist der
Unterfeld / Viele Tage un d wenig Geld'.
Unterknüppel Unterleutnant
Unterofentür Unteroffizier
Urlaub
im Freien Feldlager,
Uri Lkw "Ural "
Uschi Unteroffiziersschüler, 1. Halbjahr ; bei 3jg.
Uschi-Burg Unteroffiziersschule
U-Schüler Unteroffiziersschüler, 1.DHJ, "waren in der Hierarchie ...
die allerletzten und wurden gerade von den Landsern bei jeder Gelegenheit
verarscht"
USM
Unterschlupfmöglichkeiten, zum Checken dieser im Abschnitt bekannten Orte
wurde täglich eine Sonderstreife eingesetzt.
UvB
Unteroffizier vom Block, wie UvD, allerdings für das ganze Gebäude.
UvD
Unteroffizier vom Dienst
V
'Vize'. Zum Vize wurde man durch den E geschlagen, analog dem Ritual des
Ritterschlages. Das Koppel wird mit schwarzer Schuhcreme eingekleistert. Der
Kandidat mit weißem Unterhemd oder mit nacktem Rücken spricht die Formel :
"Lieber E, schlag auf mich ein, ich will nicht länger Spralle sein" Mit dem
Koppel wird ihm je rechts und links eins übergezogen, so dass ein V gezeichnet
wird: Der Vize ist geboren.
V0 (sprich: vau null) Verbindungsoffizier zur Stasi (vor ihm
hat man sich gemeinhin in acht genommen)
beim
V0 eingeladen sein zum Gespräch beim V0 bestellt sein zwecks Mitarbeit
f. die Stasi mit schriftlicher Verpflichtungserklärung
Verdunkelung Ab 22.00 Uhr wurde in allen
Soldatenunterkuenften das Licht geloescht. In beleuchteten Bereichen waren die
Fenster mit schwarzen Vorhaengen zu verdunkeln.
Verdunklungswurst Blutwurst,
Vergasung , bis zur ~ bis zum Äußersten (z.B. exerzieren)
Vergattern Wache der Befehlsgewalt des Wachhabenden bzw. OvD
unterstellen. Bg Wir hatten einen Hptm, der in der
Schweigepause nach dem Ausruf 'Vergatterung' im Stillen bis 50 zählte. Wer
sich das Lachen nicht verkneifen konnte, war geliefert.
Vergatterung Antreten der Dienste (Wachdienste, Küchendienst) auf
dem Stellplatz zur Belehrung, anfangs rief der OvD, hier Zeremonienmeister,
lauthals "Vergatterung", was in den Ohren der Soldaten gewöhnlich wie "Verdatterung"
klang.
"Dazu
eilte eigens der OvD aus dem Stabsgebäude herbei. Er verlas die besonderen
gesetzlichen Bestimmungen, die Schusswaffenbelehrung und fragte abschließend,
ob sich jemand nicht in der Lage fühle, seinen Dienst anzutreten. Schließlich
erstarrte er zur Steinsäule, warf die Handkante an den Schirmrand seiner Mütze
und schrie laut das Wort "Vergatterung". Und wie blöde das wirkte! So
vollkommen künstlich und theatralisch. Ich spürte, wie sich mein Mund zu einem
Schmunzeln verzog. Doch Unteroffizier Schleifer hatte mich gewarnt. Die
Vergatterung ist eine ernste Sache. Mit dem Ausschreien dieses Wortes treten
für 24 Stunden andere Regeln in Kraft. Regeln, mit denen nicht zu spaßen ist.
Bei jedem Wachvergehen - Verlassen des Postenbereiches, Pinkeln während des
Streifenganges, ein Bierchen zum Abendessen oder dem Hinterhersehen einer Frau
- droht sofort Gefängnisstrafe."
verGUvDed , er wurde ~ Na was wohl? ;)
verhaften, eine Flasche ~ Alkohol trinken
verheizen jemand zu unangenehmen bzw. sinnlosen Arbeiten
heranziehen
verkeimt sein wenn man sich selbst nicht mehr wohl fühlte, z.B. nach
einer 48-Stunden-Wache
verkeimen, sich sich unauffällig machen, zurückziehen,
Verknatterung Vergatterung
vermaulen sich unbeliebt machen,
Verpflegungssatz Der tägliche ~ war ca. 4.75 Mark pro Kopf. Dieser
durfte nicht unter- aber auch nicht überschritten werden. Hab mal in Cottbus
eine volle Wanne frischen Erdbeerjoghurt (100 l) im Küchendienst weggekippt,
weil der Küchenbulle diesen am falschen Tag angerührt hatte. Damit wäre der ~
durch Ausgabe dieses Joghurts überstiegen worden (war schon ziemlich
schizophren). Bg
Verrichtung Synonym f. fast alles... scheißen, bestimmte Dienste,
unklare Befehle ausführen, ....Toilette schruppen war auch eine ~.
verpissen, sich entfernen , drücken
Verwaltung 2000 intern f. Hauptabt. I des MfS
("Abwehr NVA/Grenztruppen"). Die ' 2000er' waren in allen Einheiten (z. T. bis
auf Kompanieebene) zu finden.
ViG
Verpissen im Gelände,
Vize
Halbjahresrang 1) 2. DHJ, Gwd 2) Bei 3-jg. 5. DHJ
Vizedaumen Erkennungszeichen: Vize-Signum
In Zinn gegossene Faust mit vergrößertem Daumen zwischen Zeige- und
Ringfinger, vom DHJ-höheren dem Niederen vererbt.
Vizeduschen Einweihungsritual
Zum Vize wurde man von einem EK 'geduscht'. Erst eine
Pulle Weißen 0,7l auf ex in der Hocke leeren, sodann 10 Minuten unter die
kalte Dusche und dann bei ca. 30° C eine Runde laufen. Wer das überstand, war
(ordentlicher) Vize."
Vizeklammer/Vizekralle rote Plastikklammer mit Aufschrift VK
(Vergaserkraftstoff); auf Stutzen der Benzinkanister geklemmt.
Vizeknick DHJ-Symbol Querknick in Schulterstücken zur Hervorhebung des
Vize nach Bergfest und Vizeschlag.
Da man erst im 3. DHJ Gefreiter wurde, bzw. als Uffz. i.a. Uffz. blieb, war
das 2. bzw. 5. DHJ (Vize) am Dienstgrad nicht erkennbar. Daher wurden die
Schulterstücke quer in der Mitte geknickt (im Gegensatz zu den 'Glatten'), so
dass schon am Schulterstück der Vize erkennbar war, auch wenn er den gleichen
Dienstgrad hatte wie ein 'Glatter' (1. bzw. 2.-4. DHJ). Wurde schnell von den
Vorgesetzten entdeckt und gerügt. "Da im 5. DHJ Ufw, konnte ich mir glatte
Schulterstücken ohne Vizeknick leisten, da am Dienstgrad erkennbar, dass ich
kein 'Glatter' mehr war."
um zu vermeiden, dass ~e weiter in die Schulterstücke
hineingebogen wurden, mussten die Ertappten Plastelineale statt Pappe
einnähen. Erfolg: die ~e blieben, nur die Ausreden wurden phantasievoller.
Vizekralle/Dachskralle. Plastikklammer, um die
Griffe der Treibstoffkanister zu klemmen. Es gab rote mit Aufschrift VK,
'Vergaserkraftstoff', in 'Vize Kralle' umgetauft, und weiße mit DK,
'Dieselkraftstoff', 'Dachskralle' (3 Ender im 4.). Wurden durchbohrt und am
Schlüsselring o.ä. getragen. An Kanistern selten zu sehen, da gern geklaut.
Deshalb wurden sie vererbt, es war eine Auszeichnung, eine VK von
einem angesehenen EK zu bekommen .
Vizeschlag zu Beginn des 2.DHJ zelebriertes
Ritual, bei dem der Kandidat sich mit weißer Unterwäsche bäuchlings auf dem
Hocker liegend 2 Schläge mit seinem stark mit schwarzer Schuhcreme
eingeschmierten Schwarzkoppel vom EK auf den Rücken verpassen ließ. Die
schwarzen Streifen auf dem Hemd sollten den
Buchstaben "V" darstellen.
VK
eigtl.: Vergaserkraftstoff, Abk.: Vizekralle
, gacki
VKU
Verlängerter Kurzurlaub (Freitag nach Dienstschluss - Montag vor Dienstbeginn)
VnP
1) "Vorbereitung auf die neue Nutzungsperiode", 2 wöchige Periode i. Frühjahr
u. Herbst 2) "Verpissen nach Plan"
Vogelscheuche Variante der Dachsprüfung
: dem Prüfling (bekleidet mit Turnhose
und WinterFDjacke) wird links und rechts in die FD-Jacke ein Besenstiel
hereingeschoben. Er wird auf den Gang gestellt und die Turnhose mit allem
darunter heruntergezogen. Hat eine Weile gedauert, bis man die Besenstiele
(alleine) aus der Jacke hatte.
Volksarmee "Das soll der erste Eindruck vom System Armee sein:
haben die eine Sprache! Es reicht schon die Dopplung von Volks- und
Nationaler - oder ist das etwa eine Negierung?
Hat ja vorher schon genug an deutschen Worten im
sozialistischen deutschen Staat durchgemacht. Volkswirtschaft,
Volksbuchhandlung, Volkswerft, Volkspolizei ... Volkseigentum. Das gehört
allen, also niemandem, so sieht's auch aus. spotten die fetten
Vierzigjährigen mit ihren Transparenten auf der Straße."
Vollschutz Gasmaske + Stahlhelm + Ganzkörpergummianzug +
Gummiüberzugstiefel,
vorgelagertes Hoheitsgebiet DDR-Territorium jenseits der letzten
Sperranlagen
Vorstartlinie, Startlinie auf Flugbahnen,
Votze
1) MP Kalaschnikow
2) Kartenspiel 'Mau Mau' 3) Käppi durfte
man nicht schräg verwegen auf dem Kopf tragen. Musste kerzengrade über der
Stirn sitzen. Wurde absichtlich das Käppi zerknautscht, um seine
Missachtung für diese Armee, in der man dienen musste, auszudrücken.
4) "Siehst ja aus wie ~ früh um 4!" Rdw., wenn einer vom Ausgang
oder Urlaub kam und von der Druckbetankung ziemlich zerknittert aussah.
votznackig konnte alles sein, von ausgezeichnet bis hin zum
schlimmsten Fall, und wenn man nicht so recht wußte, ob gut oder schlecht,
dann erst recht!
VTBNP
Vorbereitung Technik und Bewaffnung auf Nutzungsperiode ... (Sommer,
Winter); Kurzform"VNP" oder ugs. Umstellung.
Das
Wacheschieben. "Natürlich bekamen wir vom Leutnant Scharf als erstes
Anweisungen in Form von theoretischem Unterricht. Leider aber glitt selbst
dieser Unterricht immer wieder in utopische Scheinwelten des Kommunismus ab.
Die heroischen Meisterstückchen, die wir vollbringen sollten, wenn wir
Feindkontakt hätten, waren bisher in keinem Abenteuerfilm der Welt so gut
inszeniert, wie in den Phantasievorstellungen des Leutnants. Das Problem an
der Geschichte lag jedoch auf einem ganz anderem Gebiet. Wenn die Feinde
wirklich existieren, von denen Leutnant Scharf zu berichten wusste, dann hätte
ein Wachsoldat alle Hände voll zu tun. Da ich mir aber auf Grund der Berliner
Mauer kaum vorstellen konnte, dass der Osten Berlins ununterbrochen von einem
Heer westlicher Feinde überschwemmt würde, sah ich schon die Langeweile auf
mich zurollen."
Wachhabender Uffz, der die Wache zusammen mit dem Aufführenden und dem
OvD organisiert.
Wachkoller stellenweise abstruses Verhalten der
Wachdienstleistenden im Wachlokal. Der wenige Schlaf und die Anspannung sowie
Stress vor Kontrollen beim Wachdienst kratzte wohl allen an den Nerven.
Wachmacke "Das Zermürbende am Wachdienst [war] nicht die Arbeit
sondern die Zeit. Und die habe schon so manchen am Boden zerschlagen. Viele
halten ihren dreijährigen Wachdienst nicht bis zum Ende durch. ~ nennt man
das."
Wachtmeister Uffz. bei der KVP,
Wackelvotze 1) Höhenmesser (Höhenvotze) 2)
Vertikalantenne zur Luftaufklärung
Waffenbesitzkarte Waffenkarte.
Waffen/-empfangs-/karte trug der Soldat bei sich. Beim Empfangen der
Waffe z.B. zur Schießübung oder zum Wachstehen in der Waffenkammer hinterlegt.
- mit eingetragener Waffen-Nummer; war jederzeit am Mann zu tragen. Nur mit
der ~ wurde von der Kammer die Waffe ausgegeben,
Waffenfarbe/Waffenstolz Der Stolz auf die
Waffengattung war ein besondere Eigentümlichkeit in der NVA, da der Dienst bei
jedem GWD Leistenden mehr oder weniger verhasst war. Dennoch war man penibel
bedacht, sich von anderen Waffengattungen zu unterscheiden. Insbesondere galt
dieses fuer die Waffengattungen der Mot.-Schuetzenregimenter. Obwohl hier die
Waffenfarbe (Schulterstueck) einheitlich weiss war, trug man auf der
Ausgangsuniform seine eigene Farbe (gelb-Nachrichten, rosa-Panzer, ...).
Zusaetzlich wurden auf die Aermel Dienstlaufbahnabzeichen aufgenaeht. Die
Panzerleute steckten darueber hinaus Pins auf die Schlipse, die einen Panzer
darstellten und eigentlich fuer sowjetische Offiziersschulterstuecke gedacht
waren. Selbst die Qualispange zeigte bei jedem Soldaten- und
Unteroffiziersrang einen T-34 (ab 1984 T-72), obwohl diese Spange nur
Panzerfahrern vorbehalten. Dieses Umfrisieren der Uniformen, - eindeutig ein
Verstoß gegen die Bekleidungsvorschriften -, wurde toleriert.
Waffenkammer-Zugangsberechtigter Derjenige,
der die W-Kammer betreten durfte,
Walter
Ulbricht Lautmal. f. 'weiter übrig' ...da wird uns wohl nichts anderes
walter ulbricht bleiben, als...,
WAPI
wöchentliche aktuell-politische Information PGr
warme
Gummititten Klöße
'Warnschuss Magazin links unten' Absicht,
die letzte der ausgegebenen 60 Patronen als Warnschuss zu verschießen
"Was
ruft ein Schwein wenn es gegen eine Wand rennt?" "Uffz!" Witz über
Uffze
Waschprogramm. Dreiteilig Schikane während des Bekleidungsappells
"Der erste Befehl lautete: "Artikel sowieso!", das hieß, hockend Helm,
Socke oder Taschentuch ergreifen, der zweite "Vorzeigen!", wobei wir uns aus
der Hocke in den Stand begeben sollten, der dritte "Ablegen!" und bedeutet
sogleich Niederknien, eine Übung, in deren Verlauf wir etwa einhundert
Kniebeuge vollführten. Unterbrochen wurde sie von mehrmaligem Umkleiden...
Zuerst sollten wir die Felddienstuniform Winter vorzeigen und ablegen, wozu
wir uns ihrer entledigen und sie gegen eine andere, die filzige Dienstuniform,
eintauschen mussten. Darauf lernten wir die Schwarzkombi von innen kennen, es
folgte der Felddienstanzug Sommer, und so weiter in Umkehrung des Satzes: Wenn
der Berg nicht zum Weisen kommt, so geht der Weise zum Berg, bis wir den Berg
der Ausrüstungsdinge gänzlich abgetragen und die Liste abgehakt hatten. Murrte
jemand oder zischte vorwitzig, welche Uniform als nächste anzuziehen sei, rief
Knoll: "Ruhe im Glied! Sie werden nicht gefragt, Genosse, Sie sind Soldat."
Leise raschelnd wie Mönche in den heiligen Sälen eines Klosters wechselten wir
unsere Gewänder."
Wasser
im Knie haben sich ungeschickt anstellen
Wasserhahn, Goldener In Anlehnung an
Messingwasserhaehne in Waschraeumen. "Den G. ~bekommen": zwangsweise durch
EK's mit kaltem Wasser abgespritzt werden. Danach den Koerper mit Schrubbern
und Haushaltsreinigern einseifen u. erneut abspritzen. Nur bei Soldaten
angewandt, die wenig von Koerperpflege hielten. Im Ggs. zu anderen EK-Ritualen
sogar von Offizieren geduldet, da Infektionskrankheiten auf Grund mangelnder
Hygiene gefuerchtet waren.
WaWa
Wasser wackelt': Kaffeewasser kocht (E-Geräte waren auf den Stuben verboten.
Deshalb hatten wir nur Tauchsieder, die waren am einfachsten zu verstecken).
WaWaWiWi Wasser wackelt wie wild: Wasser kocht schon über.
WBK
Wischen, Bohnern, Keulen Ug (eigtl. Wohnungsbaukombinat)
WDA
Wehrdienstausweis
Wehrsportgruppe Hoffmann NVA
Ansp. auf Verteidigungsminister General Heinz Hoffmann
und rechtsextreme Kampfgruppe in der BRD,
weiß,
die Weißen Angeh. der Mot-Schützen, nach Kennfarbe
Weisskombi Aufzug in langer Unterwäsche (Ggs. '
Schwarzkombi ' ) Die Glatten mussten in Unterwäsche und Koppelzeug mit
Stahlhelm und Kerze drauf zum Anschnitt (Bandmass) der E's antreten. Auf den
Hocker Helm unten dran und der Vize schnitt ab. Der Helm knallte auf den
Terrazoboden. Danach gabs für alle 1 Tasse Schnaps. (200ml)
Wertfach, "Ich glaub´ ja wohl ich steh im~ !" Ausruf. Ausdruck des
Unwillens.
Wetterfrosch Funker, die ausschliesslich Wetterinfos der Russen
empfingen und selbst nicht sendeten (5er Zahlenkolonnen bis Tempo 160)
Wichsen "Und tut nicht so, ihr wichst doch alle." Höhnische Ansprache
des Spieß der NFAK Cottbus,
Wichsvorlage Hefte, in die gesammelte einschlägige Fotos unbekleideter
Frauen (z.B.. aus Neues Leben) eingeklebt wurden.
Wilhelm Wilhelm (WW) "Woche weniger " an Sonntagen von E 's über Funk
durchgegeben
Willi Alkohol, allerdings 99%iger
technischer Alk zur Kühlung von Waffensystemen (MiG-29) oder als
Reinigungsmittel für Flugzeugkanone. Hervorragendes Tauschmittel.
Windhund Trabant Kübel,
Winterbefehl militärmeteorologische Jahreszeitendefinition. Ab 1.
Dezember war, unabhängig von den Außentemperaturen, das Tragen der Uniform
Winter vorgeschrieben,
Wir
wollen unsern alten Kaiser Willem wiederham Eigtl.
Gesang der Unionfans wenn sie gegen BFC verloren. Zuweilen summte man die
Melodie bei feierlichen Anlässen zum Fahne hissen.
WKR;
WKZ Wechselkonzentrierungsraum
"Gebiet in dem sich Kompanie/Batterie nach einem
Ausrücken im Alarmfall einzufinden hatte. Beliebter Begriff, um Glatte zu
veralbern: "Hol mal den Schlüssel zum WKZ!", oft befohlen und auch meistens
befolgt. In Stahnsdorf in der Fuhrparkverwaltung hatten sie sogar einen
derartigen Schlüssel angefertigt, da die Nachfrage so riesig war :-)
Wolf
sich einen ~ laufen beim Marschieren längerer
Strecken wurde immer der Hosenstall geöffnet, befehlsmäßig, um sich keinen ~
zu laufen dh. um sich nicht die Arschritze durch den herablaufenden Schweiß zu
entzünden oder die Innenoberschenkel. Tat höllisch weh.
Wünsch
Dir was DDR-TV Unterhaltungssendung Spieß,
wenn jemand dreist einen Urlaubsantrag stellte oder ein anderes Anliegen
hatte: "Wir sind doch hier nicht bei ~ mit Irmgard Düren!"
Wumme
- Kanone,
Zapfen 1) Tagedrücken, 2) ~,
Zappen, ~ ausfahren (Anlehnung an Märchen von der langen Nase?),
jemand ist frustriert. analog: "Zappen andrehen". Beliebte Geste: Mit
halb-geöffneter Faust eigene Nase verlängern.
Zapfenstreich
1) Militärisches Zeremoniell
Ursprünglich Trompetensignal, welches den Marketendern
und Soldaten im Feldlager Ruhe gebietet und jegliche Handelsgeschäfte
unterbindet. In Mainz z.B. wurden Soldaten, die nach dem Zapfenstreich
angetroffen wurden, verhaftet. Daraus entstand das feierlich gestaltete
musikalische Abendgebet. Später dann wurde von einer russischen Einheit das
Vaterunser als Abschluss des Tages in gesungener Form aufgeführt. Zar Nikolaus
III. war bei einem Truppenbesuch in Preußen sehr beeindruckt und führte diese
Form des Abendgebetes in Russland ein.
Der Zapfenstreich in der NVA schließt formal eng an das
traditionelle Vorbild an, erhält jedoch einen vollständig neuen Sinngehalt.
Die dabei aufgeführten Musikstücke "Für Frieden und Freundschaft", "Brüder zur
Sonne, zur Freiheit" setzten ihn inhaltlich vom preußischen ab. Nach Meldung
und Begrüßung kam die Zapfenstreichmusik mit Elementen aus "des Geyers
schwarzer Haufen" und "Dank, Ihr Sowjetsoldaten" und das Lied der Partei. Nach
dieser neuen Formgebung betonte die NVA den traditionellen Charakter des
Zapfenstreiches als Ausdruck der deutsch-russischen Waffenbrüderschaft
(Verbindung der deutschen Militärgeschichte mit der internationalen
Arbeiterbewegung). Aufgeführt wurde er in der DDR zu besonders feierlichen
Anlässen. z. B. am Vorabend des 25. Jahrestages der NVA.
2) Nachtruhe
3) Masturbieren
Zaungast 1) Grenzsoldat
2) Soldat, welcher beim Schlafen im Dienst erwischt wurde, war "selten
dämlicher ~"
z.b.V
Zur besonderen Verwendung. Insbesondere von EK's bei
der morgendlichen Diensteinteilung oder im Rahmen der VNP heiß ersehnt, weil
i.d.R. Freibrief zum Verbleib in der Einheit. (z.B. ~ Hauptfeldwebel)
Zecken Offiziere , alle
länger als drei Jahre dienenden Soldaten,
Zeckensprech Sprache der Vorgesetzten,
"Zeit
die nie vergeht" doppelsinnig verstandener
Schlagertitel -von 'Perl'
Zeitungsschau Politische Ausbildung (einmal pro
Woche) Durch die Vorgesetzten wurde in der Politischen Ausbildung meistens nur
Schlagzeilen aus der Tagespresse verlesen.
Zeppelin Friederich (ZF) gdt.s:. Zieh 'n Finger
Zieh
'n Finger .. auss'm Arsch mach hin, beeil Dich, mach Wärme
Zimmerflak Pistole Makarow. Mr
Zivilalarm EK-Ritual
Wenige Tage vor der Entlassung durch UvD (nur 3. oder 6.
DHJ) "Kompanie ~" gegeben. Alle EK's mussten in Zivilbekleidung vor die Stuben
treten. Fand nur am Wochenende und in Abwesenheit von Offizieren statt.
Zivilerlaubnis Erlaubnis, während des Urlaubs oder Ausgangs Zivilkleidung
zu tragen. Bei Ausgang selten erteilt.
Zivilleben normales DDR-Leben
ZM
"zett-emm", Abk. "zu mir",
Zucken
Ungehorsam, Frechsein, hieß offiziell "Beleidigung Vorgesetzter"
Zweigleisiger 1) Halbjahresrang 2. DHJ, Gwd, Fsh 2) [Stellenzahl] 'noch 99
- 10 Tage Ableistender',
zwickeln
die Freude der Vorgesetzten, mal wieder ihre vermeintliche Überlegenheit
bewiesen zu haben.
ZwiFi
->Zwischenficker.
Zwischengeschiß 2 DHJ vor Vizeschlag
Zwischenficker 2. DHJ
,
Zwischenhund 2. DHJ Zum Abschluss des 2. DHJ musste der "Zwischenhund"
auf allen Vieren mit Hundehalsband dem EK "Laut geben" (auf Befehl bellen),
dann wurde er als EK aufgenommen .
Zwischenkeim 2 DHJ vor Vizeschlag
Zwischenkotzer, Zwischenkotzkübel, Zwischenkotz-Müll-Abspei-Kübel 2.
DHJ
Zwischenmuckser 2. DHJ
Zwischenpisser, Zwipi Halbjahresrang 2. DHJ, Gwd
Zwischenschwein 2. DHJ
Zwischenschweine belobigen Maßanblick,
Zwischenschweinsgehege eingezäunter Bereich
innerhalb der Kaserne (BePo Chemnitz), mit Garagen; dort hatte nach
Möglichkeit das 2.DHJ Wache zu schieben.